Ein Neuzugang und Fair-Play-Preis

Von Malte Greshake

(17.01.24) ­Auch in der Winterpause blieb Yannick Gieseler nicht von Hiobsbotschaften verschont. Zumindest was die Kadersituation bei Union Lüdinghausen angeht. Mit Miguel Schürmann und Patrick Voll stehen dem Coach aus unterschiedlichen Gründen zwei wichtige Verteidiger nicht mehr zur Verfügung. Für Ersatz haben die Lüdinghausener allerdings schon gesorgt: René Schürmann wechselt bereits in diesem Winter vom FC Nordkirchen II zu den Unionern. Doch das sind die nicht einzigen positiven News aus Lüdinghausen...

"Der Wechsel kommt mir natürlich sehr gelegen", sagt Gieseler zur Personalie René Schürmann. Miguel Schürmann (passt bloß bei den Namen auf!) kämpfte sich zuletzt wacker mit einer Knieverletzung von Spiel zu Spiel, muss jetzt aus diesem Grund aber operiert werden. Und Voll, der schon im vergangenen Sommer aufhören wollte, hängt berufsbedingt in diesem Winter die Treter an den Nagel. "Bei uns im Kader gibt es also keine Innenverteidiger mehr", meint ein kopfschüttelnder Gieseler.

Das richtige Profil

Und weil René Schürmann eben Vollblutverteidiger sei, hätte er genau ins Positionsprofil gepasst. "Er hat ein gutes Stellungs- sowie Zweikampfspiel und bringt die richtige Einstellung mit", sagt Gieseler über seinen neuen Schützling. "Auch wenn er noch ein wenig Eingewöhnungszeit benötigen wird. In Nordkirchen hat er bisher Kreisliga B gespielt. Bei uns ist das Tempo noch ein bisschen schneller." Da Schürmann aber aufgrund der angespannten Personalsituation in der Rückrunde auf jeden Fall seine Einsätze sammeln wird, ist sich Gieseler sicher, dass der 26-Jährige sich rasch an die Abläufe gewöhnen wird.

Im Hintergrund laufen bei den Unionern derweil die Kaderplanungen für die neue Saison auf Hochtouren. Vier Zusagen von externen Neuzugängen hat Gieseler bereits gesammelt. "Ich hoffe zudem, dass noch zwei, drei dazukommen", so der Coach. Offiziell vorgestellt werden sollen die Verstärkungen aber erst in den kommenden Tagen. Schade. Gieseler ist sich dennoch sicher: "Im Sommer wird die Welt ganz anders aussehen."

Gieseler für Fair-Play-Aktion ausgezeichnet

Zum Schluss dann noch eine andere Sache: Wegen einer Fair-Play-Aktion im Spiel gegen Brukteria Rorup Anfang Dezember ist Gieseler vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) ausgezeichnet worden. Der Schiedsrichter der Partie hatte den zwischenzeitlichen Treffer von Markus Rips zum 3:0 auf Anraten des Coaches zurückgenommen. Weil Gieseler zuvor bei der Entstehung des Tores beobachtet hatte, dass der Ball hinter der Auslinie gewesen war. Ehrenmann.

"Ich finde, das sollte selbstverständlich sein und ich hätte es immer so gemacht", sagt der Coach dazu. "Die Schiris haben es alleine auf dem Platz und ohne Unterstützung von außen sowieso schon schwer genug. Als Gegner hätte ich mich auch tierisch aufgeregt. Deswegen war es für mich folgerichtig." Vom FLVW bekam Gieseler für diese Aktion übrigens ein Handtuch geschenkt. Weitere töfte Preise winken ihm noch, sollte er als Monats- oder sogar Jahresfairster geehrt werden. "Darüber mache ich mir aber keine Gedanken", so Gieseler. "Ich hoffe einfach, dass alle ähnlich handeln würden."