Kreisliga B1

Sonne, Bier, die Meisterschale in der Hand: Der FC Ottenstein hätte sich keinen bessere Zeitpunkt für den Aufstieg in die Kreisliga A aussuchen können. Foto: Verein

"Besser hätte man es nicht planen können": Ottenstein is back


Von Malte Greshake

(03.05.23) Ganz so lange waren sie dann doch nicht weg, die Jungs vom FC Ottenstein. Seit dem vergangenen Sonntag steht fest, dass die Mannschaft von Rick Reekers und seinem Co-Trainer Philipp Schlamann nach einem Jahr Unterbrechung wieder in der Kreisliga A kickt. Durch einen 4:0-Sieg gegen den ASC Schöppingen II ist den Ottensteinern die Tabellenführung bei vier verbleibenden Spieltagen nicht mehr zu nehmen. Und schaut man sich die Fakten und Zahlen dieser Spielzeit an, kommen auch wir nicht drumherum, von einer mehr als verdienten Meisterschaft zu sprechen.

Besonders wegen des Punktevorsprungs in der Tabelle hatte Reekers vor der entscheidenden Partie nicht das Gefühl, dass seine Mannschaft Nervenflattern bekäme. "Alle waren ziemlich heiß auf das Spiel, weil es mit dem Wetter und dem darauffolgenden Feiertag richtig gut gepasst hat", so der Meistertrainer. "Deswegen wollten wir es an dem Tag auch klarmachen. Dadurch, dass wir bis auf zwölf Punkte enteilt waren, war von uns aber keiner nervös. Eine gewisse Anspannung gab es natürlich. Im Endeffekt konnte man das Spiel aber auch mit einer gewissen Leichtigkeit angehen."

Wahrlich meisterliche Zahlen

Diese Lockerheit spiegelte sich dann eben auch im Ergebnis wider. Im ersten Durchgang legte Jan-Hendrik Gesings Treffer schon den Grundstein für den späteren Dreier. Bennet Terbrack, Nick Schnell und Niklas Boll machten den Sieg durch ihre Buden in der Schlussphase klar. Bemerkenswert: Insgesamt war das bereits der elfte Heimsieg für den FC Ottenstein in dieser Spielzeit. Daneben spielten Reekers und seine Mannen einmal Remis und verloren zuhause kein einziges Spiel. Und: In der Rückrunde ist der FCO noch ungeschlagen und gewann bisher alle elf Begegnungen. Wahrlich meisterlich.

Da konnte es Reekers schließlich auch verschmerzen, dass er in der Partie gegen Schöppingen einen Elfmeter in den Ottensteiner Himmel jagte. "Vorher habe ich alle verwandelt und jetzt ist einer mal nicht rein gegangen", schmunzelt der Trainer. "Weil es schon 2:0 stand, war das nicht kriegsentscheidend." Mit bisher 19 erzielten Saisontoren, womit er Torschützenliste anführt, steuerte der Spielertrainer ohnehin einen großen Teil zum Aufstieg hinzu. 

Für die Konstanz der vergangenen Monate wäre laut Reekers vor allem die Stärke des Kollektivs ausschlaggebend gewesen. "Wir haben einen breiten und ausgeglichenen Kader mit Spielern, die sich alle auf einem gleichen Niveau befinden", erklärt der Übungsleiter. "Wenn mal jemand gefehlt hat, war das kein großartiges Problem, sondern eine Chance für denjenigen, der kurzzeitig mal hinten dran war." So wäre auch bei Aus- und Einwechslungen innerhalb der Spiele nie ein großartiger Qualitätsverlust zu sehen gewesen.

"Jeder ist auf seine Kosten gekommen"

Und als dann schließlich im Spiel gegen Schöppingen II der erlösende Schlusspfiff ertönte, gab's kein Halten mehr am Ottensteiner Platz. "Wir haben erst am Sportgelände ordentlich gefeiert und später ging's weiter ins Dorf", berichtet Reekers. "Da haben wir mit Fans, Familien und Freunden weitergefeiert. Die Stimmung war sehr gut, jeder ist auf seine Kosten gekommen. Man hätte es nicht besser planen können." Auch am darauffolgenden 1. Mai traf sich die Mannschaft noch zu einem 'Nachtag', um zusammen aufzuräumen und den Grill anzuschmeißen. 

Trotz aller Feierlichkeiten blieb für Reekers dann noch Zeit, schon einen Blick auf die nächsten Saison zu wagen. Sein Kader, dem er allemal Kreisliga-A-Tauglichkeit bescheinigt, bleibt fast komplett zusammen. Nur Martin Vortkamp beendet mit 33 Jahren im Sommer seine Karriere. Frisches Blut ist allerdings schon in Aussicht: Aus den A-Junioren rücken einige vielversprechende Talente auf. "Dass die A-Liga dann etwas anderes ist, hat man schon in den vergangenen Jahren gesehen", so Reekers. "Die Aufsteiger haben fast alle immer direkt wieder gegen den Abstieg gekämpft. Wir versuchen aber die Euphorie so gut wie möglich mitzunehmen, um eine sorglose Saison zu spielen."