Frauen Kreisliga: Spieltagszusammenfassung

Auf dem nassen Rasen taten sich Ann-Kathrin Becker und Westfalia Kinderhaus zwar schwer, aber es reichte für einen Sieg gegen Saxonia und Henrike Lehmann.

9:0 oder 0:9?

Von Helena Wilmer

(22.10.19) Wie hättet ihr es gerne? Am vergangenen Spieltag gab es das Ergebnis gleich zweimal. Des einen Freud ist des anderen Leid… Der SV Mauritz schoss sich beim 9:0 (5:0)-Sieg gegen das Schlusslicht aus Füchtorf den Frust gleich mehrfach von der Seele und Füchtorf steht nach sieben Spielen weiterhin ohne Zähler und einem Torverhältnis von 4:44 da. Für SV-Coach Mirco Lauvers war der Dreier ein ganz wichtiges Zeichen: „Das wir gewinnen können war ja nicht selbsterklärend, nachdem wir zuletzt dreimal 1:2 verloren haben. Das Ergebnis untermauert unseren Stellenwert in der Liga, denn fußballerisch sind wir besser, als es die Tabelle aussagt.“

Zu Beginn unternahm Füchtorf noch den zarten Versuch Druck auszuüben, doch mit fünf Toren nach 30 Minuten war schnell für Ruhe gesorgt. Auch im weiteren Verlauf gab Mauritz keine Ruhe und schraubte das Ergebnis mit vier weiteren Treffern in der zweiten Halbzeit in die Höhe. Nach so einem Ausrufezeichen hat auch Lauvers nichts mehr zu meckern: „Wir hatten zwar noch mehr Chancen aber bei neun Toren kann man sich nicht beschweren. Auch die null haben wir gehalten. Jetzt hoffe ich, dass sich der Knoten vorne gelöst hat und wir auch in den kommenden Wochen im letzten Drittel wieder die Tore erzwingen. Dafür müssen wir aber natürlich auch noch weiter an uns arbeiten.“  

Borussia weiter an der Spitze

Jetzt kein 9:0 sondern ein 0:9 (0:3). Die Reserve aus Ostbevern wurde so vom aktuellen Tabellenführer Borussia Münster abgefertigt. Auffällig war dabei, dass sich nur zwei Torschützinnen in die Liste eintrugen. Jessica Kelly und Ronja Steimann zeigten geballte Offensivpower, doch der Sieg ist nicht nur den beiden Stürmerinnen zu verdanken. „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir waren über 90 Minuten hochkonzentriert und haben nicht Einmal nachgelassen“, erklärte Borussia-Coach Detlev Rasch die überragende Leistung. Ostbevern kam das erste Mal in der 70. Minute vor das Gäste-Tor, in der 75. musste Borussias Torhüterin Lea Rüdiger richtig eingreifen, um die Null zu halten, den Rest des Nachmittags hatte die Schlussfrau aber frei. „Wir waren jederzeit brandgefährlich und extrem ballsicher. Die 26 Tore aus den letzten drei Spielen sind zwar eindeutig, aber nur eine Momentaufnahme. Das kann jederzeit wieder kippen“, warnt Rasch vor Übermut.     

Kinderhaus bleibt ungeschlagen

Spannend wurde es erst in den folgenden Partien. Borussias ärgster Verfolger Kinderhaus gewann gegen Saxonia Münster mit 3:1 (1:0). Die Westfalia tat sich zu Beginn vor allem mit dem Rasenplatz und den Wetterverhältnissen schwer. Der Mannschaft versprangen die Bälle und einige Stellungsfehler gaben Saxonia die Möglichkeit mehrmals vor das Gästetor zu gelangen. Für einen Treffer reichte es aber nicht. Stattdessen kreierte Kinderhaus nun immer mehr Chancen und ging mit 1:0 in Front. Ronja Wundenberg drosch das Leder aus elf Metern unhaltbar in die Maschen (37.).

Einen besseren Start nach der Pause erwischte dagegen der Gastgeber. Maike Bertram lupfte aus 22 Metern den Ball über Westfalia-Torhüterin Antonia Benteler in den Kasten und glich zum 1:1 aus (56.). Auch im weiteren Verlauf setzte Saxonia immer wieder Nadelstiche, die Kinderhaus aber nicht von der eigenen Linie abbrachten. Anne Hilgenhöner und Carolin Henrichmann sicherten mit ihren Treffern schließlich den nächsten Dreier (60./65.). „Im Nachgang hätten wir sicherlich das ein oder andere Tor noch machen können, aber ich bin sehr zufrieden, schließlich sind wir immer noch ungeschlagen“, resümierte Westfalia-Coach Daniel Niehoff.     

Havixbeck zufrieden

Trotz der 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Ostenfelde ist SW Havixbeck Coach Manfred Thoms mehr als zufrieden mit seinen Mädels: „Das war ein knappes Spiel, am Ende hat Ostenfelde aber verdient gewonnen. Was mich aber freut ist, dass die Mannschaft mutig und schnell nach vorne gespielt hat und die Zweikämpfe gut angenommen hat. Wir wollten hier nämlich auf keinen Fall untergehen.“ Das haben die Schwarz-Weißen geschafft und es dem TSV richtig schwer gemacht. Schließlich fiel der Treffer zum 0:1 aber doch. Jana Puttins reagierte nach einem Ballverlust im Mittelfeld blitzschnell und brachte den Ball im Tor unter (37.). In der zweiten Hälfte erhöhte Malena Böckenholt nach einem indirekten Standard auf 2:0 und machte den Sack zu (60.).   

Das einzige Spiel des Tages, wo nicht der Favorit gewann: Der SC Münster 08 musste gegen den im Tabellenkeller stehenden FC Nordkirchen eine 1:3 (0:1)-Niederlage hinnehmen – absolut verdient meint 08-Coach Philipp Przybilla: „Nordkirchen ist deutlich besser reingekommen und hat auch besseren Fußball gespielt. Wir haben einfach nicht unsere Qualität auf den Platz gebracht.“ So spielte 08 über weite Strecken zwar mit, doch der FC hatte die Partie größtenteils im Griff und bot den Gästen keine Möglichkeiten, sich dem Kasten zu nähern. Anders sah es vor dem Tor der Münsteraner aus. Nordkirchen ging früh mit 1:0 in Führung, ehe Katharina Beckmann und Linda Ridder (Eigentor) auf 3:0 erhöhten (8./72./84.). Beatrix Bröker traf nur noch zum Anschlusstreffer (89.). „Da haben wir raus gelernt und ab nächster Woche müssen wir dann wieder an die vorherigen Leistungen anknüpfen. Einfach wieder fleißiger arbeiten und ehrgeiziger sein“, meinte Przybilla.