Kreisliga A1 - Anschwitzen

Daniel Schlunz (l.) will sich mit seiner Truppe im oberen Tabellendrittel festsetzen.

In welche Richtung fährt der Fahrstuhl?


Von Alexander Wilshaus

(02.10.18) Und schon ist mit dem achten Spieltag ein Viertel der Saison rum. Die Tabelle wird langsam alt genug, um erste Aussagen zu treffen, wohin die Reise für manche Mannschaft gehen wird. Dennoch ist es in der A1 nach wie vor schwierig, allzu feste Prognosen aufzustellen. Nach Ergebnissen wie dem enttäuschenden 0:0 von Westfalia Kinderhaus II bei BW Beelen, der Niederlage spielfreudiger Gelmeraner gegen den SC Everswinkel (1:3) und dem ersten Saisonsieg Sendenhorsts in Hoetmar (2:0) bleibt mal wieder eher die Erkenntnis, dass hier jeder Spieltag seine eigenen kleinen Überraschungen in petto hat.

Eine konstante Tendenz lässt sich quasi nur bei zwei Mannschaften ausmachen: Borussia Münster am oberen und GW Westkirchen am unteren Ende der Tabelle. Mit sieben Siege in sieben Spielen und eine Tordifferenz von +25 mag man verführt sein, schon einen sicheren Meister und Aufsteiger auszumachen. Wir wollen aber im Hinterkopf behalten, dass auch GW Gelmer in der letzten Saison bis zum siebten Spieltag mehrere Wochen auf Platz 1 stand, nach einer Schwächephase aber nie wieder dahin zurückkehrte.

GW Westkirchen dagegen wird sich bereits jetzt ordentlich strecken müssen. Nicht nur das 1:11 gegen Borussia, das sicher nicht der Maßstab sein kann, geben zu Denken. Vielmehr machen auch der strukturelle Umbruch nach der Zusammenlegung der ersten und zweiten Mannschaft und zahlreiche Personalprobleme Trainer Armando Alla das Arbeiten schwer. Mit -31 ist die Tordifferenz schon jetzt mehr als doppelt so schlecht die zweitschlechteste (Eintracht Münster mit -13). Es bleibt abzuwarten, ob und wie viele Punkte die Westkirchener gegen Tabellennachbarn noch holen werden.

Sollten kurzfristig punkten

Daniel Schlunz und sein SV Ems Westbevern lernten bereits beide Fahrtrichtungen des Fahrstuhls in dieser Saison kennen - von Platz 6 hoch auf Platz 3 und wieder runter auf Platz 7. "Am Anfang haben wir Punkte geholt, wo man auch ein Unentschieden hätte erwarten können", womit Schlunz wahrscheinlich die Siege gegn Sassenberg (2:1) und Kinderhaus (1:0) meint. Nach eher mageren Unentschieden gegen die Eintracht und BW Greven (beide 1:1) stehen elf Punkte bei einem Spiel weniger zu Buche. "Wann man alles betrachtet, geht die Ausbeute in Ordnung." Und selbst die 0:2-Niederlage gegen Mauritz sieht Schlunz äußerst fair: "Auch wenn wir vielleicht besser waren, machen die aus drei Chancen zwei Tore, also geht auch das eigentlich in Ordnung." Das Saisonziel von Trainer Balderi - Platz 6 - ist Stand jetzt noch absolut realistisch, aber: "Unser Ziel ist das obere Drittel, dafür sollten wir jetzt kurzfristig aber auch wieder punkten."

Zur Einstimmung dafür tippte Schlunz mit uns den achten Spieltag...

SC Westfalia Kinderhaus II - SV Mauritz 06 (Mittwoch, 13:00 Uhr)
Tatsächlich erst ein einziges Mal hat Westfalia gegen Mauritz gewonnen - beim 1:0 im Hinspiel der letzten Saison. Nach lediglich einem Punkt aus den letzten beiden Spielen ist Kinderhaus dringen auf einen Dreier angewiesen, um nicht den Anschluss nach oben zu verlieren. Mauritz befindet sich hingegen weit über dem Soll und würde selbst bei einem Unentschieden den dritten Tabellenplatz halten. Die Ostmünsteraner haben seit Wochen einen Lauf und zudem die zweitwenigsten Gegentore (6).
Heimspiel-Tipp: Westfalias starke Offensive beißt sich mit Erfolg die Zähne aus - 2:1.
Schlunz: 2:1.

SV BW Beelen - GW Gelmer (Mittwoch, 15:00 Uhr)
Die Remis-Könige aus Beelen (4 Unentschieden in 7 Spielen) empfangen spielstarke Gelmeraner, die seit zwei Spieltagen auf einen Punkt warten. Blau-Weiß fiel bisher mit kämpferischer Defensivarbeit auf, alle anderen Mannschaften der unteren Tabellenhälfte haben mindestens zwei Tore mehr kassiert (10). Nur leider schießen die Beelener auch kaum Tore. Genau eins pro Spiel (7) ist noch zu wenig.
Heimspiel-Tipp: Grün-Weiß ist heiß auf den Anschluss an die Spitze - 0:3.
Schlunz: 0:2.

BW Greven - Warendorfer SU (Mittwoch, 15:00 Uhr)
Greven war diese Saison noch eine kleine Wundertüte, die sich nach zwei Niederlagen zuletzt aber eher nach unten orientierte. Da ist der Tabellenzweite ein denkbar undankbarer Gegner für eine Trendwende. Dennoch haben sich auch die Warendorfer noch nicht mit allzu großer Souveränität hervorgetan. Außer beim 6:0 zuletzt gegen Eintracht Münster taten sich die Pferdestädter auch gegen Mannschaften des bisherigen Mittelfelds durchaus schwer (1:0 gegen FC Münster 05, 1:1 gegen VfL Sassenberg) und spielten nur ein einziges Mal zu Null.
Heimspiel-Tipp: Ob mit oder ohne Glanz, die WSU bleibt effektiv - 0:2.
Schlunz: 0:2

SV Ems Westbevern - SC Everswinkel (Mittwoch, 15:00 Uhr)
Eine Paarung, die für viele Tore gut ist. In den letzten drei Begegnungen fielen immer mindestens vier. Bei Everswinkel sind viele Tore zudem Motto. Jeweils 18 geschossene wie kassierte Treffer markieren die drittbeste Offensive wie andererseits die zweitschlechteste Defensive der Liga. Dennoch hat der SC mit zwei Siegen gegen Handorf (4:2) und Gelmer (3:1) den Rückenwind, der Everswinkel zuletzt fehlte. Nur ein Punkt aus den letzten beiden Partien bedeuteten ein Abrutschen von Platz 3 auf 7. Zudem hat der SV Ems nur halb so viele Tore geschossen (9), aber auch erst fünf kassiert.
Heimspiel-Tipp: Die Tabellennachbarn spielen Remis, was keinen weiterbringt - 2:2.
Schlunz: 1:0.

Eintracht Münster - VfL Sassenberg (Mittwoch, 15:00 Uhr)
Krasse Personalprobleme machten Srdjan Kosoric und seiner Eintracht zuletzt zu schaffen. Beim 0:6 vergangenen Sonntag war nur eine Rumpfmannschaft mit nur einem einzigen Ersatzspieler auf dem Platz - dem zweiten Torwart. Es wird schwer, den lediglich fünf bisherigen Punkten gegen wieder erstarkte Sassenberger weitere hinzuzufügen. Dem durchwachsenen Saisonstart des VfL an den Spieltagen Eins bis Drei und Abrutschen auf den vorletzten Platz folgte die Wiederauferstehung mit zwei 5:0- (gegen Beelen und Westkirchen) und zwei 4:1-Siegen (gegen Hoetmar und Handorf).
Heimspiel-Tipp: Der Sassenberger Lauf findet bei ersatzgeschwächter Eintracht kein Ende - 0:3.
Schlunz: 1:2

SV GW Westkirchen - SG Sendenhorst (Mittwoch, 15:00 Uhr)
Das Duell der Kellerkinder. Auch die Westkirchener haben arge Personalprobleme und wurden am Sonntag mit 1:11 bei Borussia in Einzelteile zerlegt. 35 Gegentore in sieben Spielen bei lediglich vier eigenen Treffern sprechen Bände. Trainer Armando Alla betonte zuletzt, dass man gegen Konkurrenten der unteren Tabellenregion sicher punkten müsse, um den Anschluss nicht zu verlieren. Der Bezirksligaabsteiger und Tabellennachbar SG Sendenhorst gab beim 2:0 in Hoetmar mit dem ersten Dreier ein Lebenszeichen von sich.
Heimspiel-Tipp: Die SG wird sich langsam aber sicher in andere Regionen vorarbeiten - 1:3.
Schlunz: 0:2

SC Hoetmar - TSV Handorf (Mittwoch, 15:00 Uhr)
Erst einmal gewann Handorf gegen Hoetmar, das auf Tabellenplatz Neun eine sehr ausgeglichene Bilanz vorzuweisen hat. Der TSV hat hingegen seit dem überraschenden 6:0 gegen Gelmer nur noch einen einzigen Punkt gegen Mitaufsteiger Beelen (0:0) geholt und in den vier anderen Spielen einmal drei, dreimal vier Tore kassiert. Allerdings sind die Handorfer nicht so schlecht, wie die Ergebnisse aussehen. Coach Christian Hölker nannte es "Nackenschläge", die seine Mannschaft in psychologisch ungünstigen Momenten immer wieder einsteckte.
Heimspiel-Tipp: Unentschieden nach einem zähen körperlichen Spiel - 2:2.
Schlunz: 1:1

Borussia Münster - FC Münster 05 (Mittwoch, 15:00 Uhr)
Die letzte Niederlage der Borussia im Ligabetrieb datiert auf den 10.9 des letzten Jahres - gegen eben diese FC Münster 05, der auch im Rückspiel der letzten Saison beim 3:3 der Borussia einen Punkt abtrotzte. Überhaupt ist die Paarung absolut ausgeglichen: Drei Siege für jeden in den letzten sieben Begegnungen, in denen zudem nie eine Mannschaft torlos blieb. Borussen-Coach Yannick Bauer freute sich besonders auf den FC, hat er doch selbst mal bei den 05ern unter Roland Böckmann gekickt. Die müssen ihrerseits aufpassen nach nur sieben Punkten aus sieben Spielen, nicht unten rein zu rutschen.
Heimspiel-Tipp: Die beeindruckende Serie von 388 Tagen ohne Niederlage findet auch vor dem alten Lehrer kein Ende - 4:1.
Schlunz: 3:0