Kreisliga A1 - Anschwitzen

Stefan Nienaber (li.) und der SV Mauritz machten in den vergangenen fünf Partien mächtig an Boden gut und drücken jetzt in die Spitzengruppe rein. Foto: Teipel

Mauritz räumt das Feld auf


Von Luca Adolph

(20.10.22) Rund um die Tabellenspitze ist es gerade ein Hauen und Stechen in der Kreisliga A1. Da sich von den favorisierten Teams keins so wirklich absetzen wollte, stehen sie nun bis zum neunten Tabellenplatz alle Schlange. Mitten drin ist auch der SV Mauritz von der Partie und hätte sicher nichts dagegen, auch weiterhin oben mitzuspielen. Mauritz' hängende Spitze Stefan Nienaber erklärt, warum der Lauf seines Teams wohl noch etwas länger währt.

Nach ihrer anfänglichen Findungsphase drehten die Mauritzer auf und gingen aus fünf Spielen mit nur sage und schreibe zwei Gegentreffern raus. Lediglich die Warendorfer SU und der 1. FC Gievenbeck II trafen gegen sie – aber auch nur, weil es vom Elfmeterpunkt einfacher ging! Aus dem Spiel ließ der SVM wenig zu und hielt mit Simon König im Kasten sonst zuletzt die Null. "Mit vielen neuen Spielern brauchten wir unsere Zeit, bis wir uns gefunden haben. Die Phase haben wir überwunden und es ist jetzt schwierig, gegen uns Tore zu schießen", sagt Nienaber.

SVM schöpft wieder aus den Vollen

Wie der 26-Jährige verrät, habe es vor allem damit zu tun, dass die Mannschaft von Ivo Kolobaric gerade defensiv einwandfrei steht. Marcel Görlich, Till Budde, Alexander Giesen und Jonas Keller halten hier ihre Gräten hin. Davor wissen andere auch noch, wo das Tor zu finden ist. Aus Innenverteidiger Wenzel Voß wurde zum Beispiel erfolgreich ein Stoßstürmer gemacht. Mit neun Treffern steht er in der Torschützenliste ganz oben und geht neuerdings mit Jure Soce in den Sturm. Außerdem kommen mit Paul Varnhagen, Benjamin Holz und Till Wolf nun noch weitere Stützen zurück. Sieht so aus, als käme Mauritz nun richtig in Tritt.

"Wir haben zwar kein klares Ziel formuliert, aber schon den Anspruch, solange es geht oben mitzuspielen. Da muss man aber noch ein paar Wochen oder sogar Monate abwarten, bis klar ist, wer sich absetzen wird. So spannend habe ich es aber noch nie erlebt, weil jeder dem anderen die Punkte wegnimmt", sagt der selbständige Wirtschaftspsychologe zu den kuriosen Konstellationen um die Aufstiegszone. Anders als so mancher Titelaspirant spielte der Ligasiebte zuletzt äußerst konstant. Seit fünf Spielen konnte den SV Mauritz keiner mehr bezwingen und seine Formkurve lässt sich deshalb durchaus sehen.

Selbst gegen die Warendorfer SU und die Zweitvertretung des 1. FC Gievenbeck hielt Mauritz ebenbürtig mit und beanspruchte bei den 1:1-Remis jeweils einen Punkt für sich. In den kommenden Wochen warten auf Mauritz nun sechs Gegner von weiter unten. Hier kann die Kolobaric-Elf daher richtig Meter machen und mit einem breiteren Kader seine Konstanz aufrechthalten. "Ausfälle hat irgendwo jeder Verein. Nichtsdestotrotz könnne uns die Jungs gut weiterhelfen. Von daher denke ich schon, dass wir oben angreifen können", sagt Nienaber. Bis zum Top-Spiel mit dem TSV Handorf Ende November sieht es dann für ihn und seine Mauritzer vielleicht nach richtig was aus. Gegen Kinderhaus III geht Mauritz deshalb mit breiter Brust voraus.


Anschwitzen, der elfte Spieltag:

Warendorfer SU – FC Münster 05 (Do., 19:30 Uhr)
Was haben sich die Nullfünfer doch für einen Kampf geliefert, als sie sich gegen den FC Greffen den ersten Sieg erspielten. Sechs Buden waren beim 6:5 (2:2) von Nöten, um gegen das Schlusslicht den ersten Dreier einzutüten. Hierdurch verkürzte Münster 05 zwar vorerst den Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze, benötigt jedoch weitere Punkte, um auch mal gelassen auf die Tabelle zu blicken. Dass gleich gegen Warendorf die nächsten Zähler hinzukommen, scheint allerdings unwahrscheinlich. Zur WSU reist die Elf von Daniel Alpmann als klarer Außenseiter. Vor nichts und niemandem macht Lukas Krumpietz' Mannschaft gerade Halt und ging selbst gegen Gievenbecks Reserve als verdienter Sieger vom Platz. Bei zwei weniger absolvierten Spielen ist sie aktuell der vermeintlich größte Aspirant, wenn von einer möglichen Tabellenführung überhaupt mal geredet werden kann.
Heimspiel-Tipp: 4:2
Stefan Nienaber: Ajajaj.. Ich gehe auf einen Safety-Tipp. 3:1

SC Münster 08 II – TSV Handorf (So., 13:15 Uhr)
Gastierende Handorfer befinden sich vielleicht noch nicht in einem Loch, dürften aus ihrer kleinen Grube jetzt aber durchaus mal heraushüpfen. Durch die Niederlage gegen Ostbevern sowie das Remis bei Telgtes Reserve verpasste es die Truppe von Christian Hölker und Jens Kormann, sich ganz oben abzusetzen. Bei Nullacht zählen jetzt auch keine Ausreden mehr, denn es erwartet sie ein Gegner, der durchaus gerne selber die Strippen zieht. Genauso wollten es die Handorfer haben und treffen dabei auf die schlagfertige Elf von Münster 08. Mit ihrem 2:1-Sieg gegen die Everswinkler und hierbei gut 65 Prozent Ballbesitz liegen die Hausherren voll im Soll. Bei 17 Punkten und dem achten Platz ist alles weitere gegen den TSV als Bonus zu betrachten.
Heimspiel-Tipp: 1:3. Nullacht liegt dem TSV!
Nienaber: 2:2

SG Sendenhorst – SG Telgte II (So., 14:30 Uhr)
Was der TSV Handorf noch versucht, ist der SG Sendenhorst schon gelungen. Sie stapfte nach ihren drei Niederlagen aus dem Tal und ist nach Siegen über BW Aasee II und Eintracht Münster wieder da. Beim Tabellenzweiten ist aber längst nicht alles Gold, was glänzt. Er war nämlich froh, bei der Eintracht schon früh mit 3:0 zu führen. In der zweiten Halbzeit war dann nichts mehr vom Sendenhorster Spielwitz zu spüren. Daheim gegen Telgte möchte die Elf von Flo Kraus daher über neunzig Minuten den Ton bestimmen. Doch Vorsicht, selbst Handorf war es nicht möglich, gegen den Aufsteiger zu gewinnen. Und nach der nagenden Niederlage gegen BWA (0:3) reist Telgte sicher nicht fürs Kirschenessen zum Westtor an.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Nienaber: 2:0

Eintracht Münster – 1. FC Gievenbeck II (So., 14:30 Uhr)
Dieser verdammte Oktober bereitet Eintracht Münster echt keinen Spaß. Erst stehen Woche für Woche die dicken Brocken auf der Matte und dann fällt mit Kai Geschonnek jetzt auch noch ihr bester Vorlagengeber lange aus. Doch es gibt bei den Wersenkickern durchaus auch einige Lichtblicke. Stürmer Clemens Schuldt ist wieder zurück und traf gegen Sendenhorst natürlich geschickt. Besonders auf die zweite Halbzeit und das Spiel gegen Mauritz (0:1) lässt sich aufbauen. Das muss die Eintracht aber auch, um gegen Gievenbeck für etwas in Frage zu kommen. Bei den teilweise noch unerfahrenen Gästen wird sich zeigen, wie anpassungsfähig sie auf Eintrachts schmalem Geläuf agieren. Coach Roland Böckmann wird sie darauf sicher vorbereiten und diese Woche bestimmt mal auf Kleinfeld trainieren.
Heimspiel-Tipp: 1:4
Nienaber: 0:4

SV Mauritz – SC Westfalia Kinderhaus III (So., 15 Uhr)
Mit den Mauritzern haben die Kinderhauser nun ein weiteres dickes Brett zu bohren. Davon haben sie jedoch schon so einige erfolgreich durchstochen. Die Überraschungsmannschaft aus Münsters Norden ist längste keine mehr und verlangte von ihren Gegnern zuletzt höchste Aufmerksamkeit. Auch Mauritz geht es gegen Kinderhaus konzentriert an. Ansonsten klopft der Aufsteiger vielleicht schon bald in der Top-Fünf an.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Nienaber: Auf Kunstrasen sind wir unschlagbar. 3:1 und ich lehne mich aus dem Fenster und sage, dass Jonas Keller trifft. Wenzel macht die anderen beiden Buden.

FC Greffen – SC Füchtorf (So., 15 Uhr)
Besnik Bojku ist erst seit zwei Wochen im Amt, kann gewisse Floskeln aber schon jetzt nicht mehr ab. Verzichtet gern darauf, dem FC Greffen zu verklickern, wie gut er doch knickert und auch, dass der erste Dreier schon bald in Sicht ist. Lieber wollen die Greffener am kuriosen 5:6 bei Münster 05 einen Haken machen und nun mit Ergebnissen antworten. Füchtorf kommt deshalb vielleicht zur rechten Zeit, denn die Elf von Thorsten Butz feierte vor über einem Monat den letzten Erfolg. Gut, mit Ostbevern, Nullacht und Ems hatte sie auch kein einfaches Programm und man muss den Füchtorfern durchaus lassen, dass sie oft wichtige Punkte holten, sobald es darauf ankam. Daher finden sie sich nun auch im Mittelfeld zurecht, brauchen gegen Greffen aber Punkte, dass sich der Abstand nach unten auch hält.
Heimspiel-Tipp: Jetzt schlägt Greffen zu. 3:2
Nienaber: 1:3

SV Ems Westbevern – SC Everswinkel (So., 15 Uhr)
Da kann man sagen, was man will, aber denkt man an Westbevern, hat man nur noch Spaß im Sinn! Was die Elf von Andrea Balderi gerade zaubert, ist einfach nur schön und mit Adrian König, Daniel Schlunz und Marius Weimann hat sie vorne noch drei wegweisende Leuchttürme drin. Everswinkel braucht sich deshalb auch nicht Bange machen. Lieber sollte sich Christopher Dunkel-Steinhoffs Team mit den bevorstehenden Krachern gegen Ems und Gievenbeck II für den FC Greffen heißmachen. Im Keller haben die Everswinkler gerade am am meisten Luft, weil sie sich ausgenommen von Telgte bei jedem Pflichtsieg zur Stelle waren. Kommt jetzt auch mal so ein Ausschlag nach oben, könnte sich Everswinkel bald im gesicherten Mittelfeld austoben.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Nienaber: Meinem Ex-Trainer Dunkel-Steinhoff schreibe ich gleich, dass er das hier nicht lesen darf. Beim 3:0 tippe ich nämlich auf Westbevern.

BSV Ostbevern – SV Blau-Weiß Aasee II (So., 15:30 Uhr)
Durchatmen war angesagt bei den Männern von Blau-Weiß. Der Sieg über Telgte war ein verdammt wichtiger, ohne Scheiß! Souverän löste die Mannschaft von Costa Fetsch ihre Pflichtaufgabe und sprang durch ein ungefährdetes 3:0 erstmal leicht aus der Gefahrenzone. Auf Aasee warten nun echt harte Woche, deshalb ist jeder weitere Punkt schon als Bonus zu betrachten. Aber BWA weiß gerade auch noch nicht, was sie in Ostbevern erwartet. Mal schlägt der BSV den TSV Handorf stark 2:1 und verliert dann die Woche drauf unerwartet in Sassenberg. Keine Frage, die Hausherren haben bisher echt gut vorgelegt. Möchten sie nun aber oben rein, kann nur Konstanz die richtige Antwort sein.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Nienaber: 2:2