Wird man ab der nächsten Saison trotzdem noch häufiger zusammen auf dem Platz sehen: Fabian Leifken (l.) und Mathias Krüskemper.

Kreisliga A2

Mathias Krüskemper hat neue Aufgaben im Blick.

Krüskempers neue Rolle

Von Malte Greshake

(14.12.18) Seit kurzem steht fest, dass ab der kommenden Saison in der Traineretage des SV Bösensell ein kleines Wechselspiel stattfinden wird. Nach drei Jahren als Kompagnon von Fabian Leifken will sich Mathias Krüskemper anderen Aufgaben zuwenden, bleibt dem SVB aber in anderer Funktion erhalten. Welcher Plan für die Zukunft des Vereins dahintersteckt und wie Krüskemper mit dem Verlauf des bisherigen Jahres zufrieden ist, hat der Coach der Ersten uns im Interview erklärt.

Mathias, bevor es hier mit den Fragen ins Eingemachte geht: Wie bewertest Du mit einen paar Tagen Abstand Eure bisherige Saison?
Krüskemper: Also wir sind sehr, sehr zufrieden. Wir haben in der Hinrunde bisher nur zwei Spiele verloren, sogar im ganzen Jahr 2018 waren es nur insgesamt vier Niederlagen in der Meisterschaft. In Anbetracht der Tatsache, dass mit Lennard Overhoff und Felix Vollbracht wichtige Stützen verletzungsbedingt in der Innenverteidigung nicht mehr dabei waren, war das einfach eine riesen Leistung und zeigt wie ausgewogen unser Kader ist. In dieser ausgeglichenen Liga schaffen wir es Sonntag für Sonntag, motiviert zu sein und diese engen Spiele - auch wie im letzten Jahr - für uns zu entscheiden. Das klappt vor allem aufgrund unserer konditionellen Stärke und weil auch jeder einzelne etwas für sich tut. Wir sind ja eine der wenigen Topmannschaften, die nur zweimal die Woche trainiert. Trotzdem schaffen wir es wegen einer guten Vorbereitung und guter Grundlagen, immer gegen Ende des Spiels konzentriert zu sein, defensiv gut zu arbeiten und nach vorne sind wir dann immer noch fähig, einen späten Lucky Punch zu setzen. Deshalb sind wir zurzeit auch total zufrieden.

Wie es nun aussieht, wirst Du aber ab der kommenden Saison nicht mehr als Trainer an der Seitenlinie stehen. Was wird denn nun Deine neue Rolle sein? 
Krüskemper: Wir haben die ganze Zeit irgendwie einen Namen dafür gesucht. Sportdirektor oder Sportlicher Leiter hört sich so an wie bei einem Bundesligisten, aber mir ist es einfach wichtig, dass ich Teil der Mannschaft bleibe und dass dieser Weg, der im ganzen Verein eingeschlagen wurde, weitergeführt wird. Deswegen habe ich auch Lust, weiterhin etwas zu machen. Es läuft ja momentan gut, auch das Zusammenspiel unserer ersten und zweiten Mannschaft. Man macht einiges gemeinsam und die Kommunikation ist super. Weil aber auch einiges aus unserer Jugend nachkommt, wollen wir den jungen Spielern als Verein zeigen, dass da auch welche im Seniorenbereich sind, die sich für die Jugendarbeit interessieren. Und an dieser Stelle versuche ich das Bindeglied zu werden. Zusätzlich will ich an paar Tagen im Jahr versuchen, auch im Hinblick auf meinen sportwissenschaftlichen Hintergrund, den Trainern im Verein in einer Art Weiterbildung Trainingsmöglichkeiten aufzuzeigen und einen Dialog herzustellen. Da kann dann in verschiedensten Bereichen des Fußballs gearbeitet werden. Des Weiteren stehe ich immer wieder für ein Extratraining zur Verfügung, in dem Spieler aus der Ersten, die wegen verschiedenster Gründen nicht regelmäßig trainieren können, ihre Defizite aufholen und auch Jugendspieler herangeführt werden können.

Gab es denn jetzt noch einen besonderen Grund, wieso Du als Trainer der ersten Mannschaft kürzer trittst?
Krüskemper: Weil es mit der Mannschaft so viel Spaß macht, wollte ich eigentlich weitermachen. Die Jungs geben einem viel zurück, weil sie lernwillig und intelligent an unsere Vorgaben herangehen. Aber auch wenn wir 'nur' zweimal die Woche trainieren, macht man sich als Trainer doch irgendwie 24 Stunden Überlegungen und ist mit Fußball beschäftigt. Da kann natürlich einiges auf der Strecke bleiben. Bei mir waren jetzt einfach private und familiäre Gründe ausschlaggebend dafür, kürzerzutreten. Wir sind halt irgendwie doch nur im Amateurbereich und aus diesem Grund musste der Verstand so ein bisschen siegen. Aber wie gesagt, ich bin immer noch nah dran am Geschehen und wenn die Jungs irgendwie mal Hilfe brauchen, kann ich auch innerhalb von zwei, drei Minuten am Platz sein, da ich in Bösensell wohne. Aber es war mir halt wichtig, dass diese festen Zeiten erst einmal verschwinden und man mehr Raum für die Familie hat.

Also bist Du der Meinung, dass Fabian Leifken als neuer alleiniger Coach gar keine Probleme damit hat, Eure Spielermeute alleine in Schach zu halten? Unterstützt wird er ja ab der kommenden Saison von Christoph Hohmann als spielender Co-Trainer.
Krüskemper: Auf jeden Fall. Also, die Mannschaft ist sowieso ziemlich einfach zu trainieren, weil sie viel lernen möchte. Fabian und ich haben uns die Aufgaben ja vorher auch immer aufgeteilt. Jeder hat seinen Part, sei es Ansprachen oder Trainingsinhalte, übernommen. Deswegen wird es gar kein Problem sein, weil Fabian die Truppe ja auch schon viel länger als ich kennt. Das ist ja mittlerweile sein fünftes Jahr, trotzdem sehe ich alles andere als Abnutzungserscheinungen. Mit Christoph Hohmann passt das als Co-Trainer auch besonders gut, weil er auch in seiner Laufbahn noch ein paar andere Trainer in Nottuln, bei Münster 08 usw. kennen gelernt hat. So kann er sicherlich auch noch einige Ideen in seiner neuen Rolle einbringen. Aber sowieso war Christoph bisher schon immer einer, den wir mit ins Boot genommen haben und jetzt soll er halt in seiner neuen Position noch mehr Aufgaben übernehmen.

Aber noch bis Du ja voll dabei. Wie sehen denn jetzt noch Eure Ziele für nach der Winterpause aus?
Krüskemper: Bisher sind wir zufrieden, dass wir oben in der Tabelle mitschwimmen. Klar ganz oben, das wird wahrscheinlich schwer, weil Albachten wirklich sehr konstant ist, eine erfahrene Mannschaft hat und weil sie einen ähnlich guten Lauf haben, wie wir letzte Saison in der Rückrunde. Aber wir sind total zufrieden, dass wir oben wieder dabei sind. Alle Mannschaften sind vielleicht gegen uns noch einen Tacken fokussierter, weil wir halt der momentane Meister sind und trotzdem schaffen wir es größenteils die Spiel zu gewinnen. Deswegen sind wir froh, jetzt erst einmal durchatmen zu können, aber sind auch wieder voller Tatendrang für die Rückrunde. Wir wollen nicht nur tabellarisch, sondern auch weiter spielerische Fortschritte machen, um die Weiterentwicklung der Jungs voranzutreiben.