Kreisliga A2 MS

So häufig wird Sebastian Riedmiller (links) das Trikot Fortuna Schapdettens wohl nicht mehr tragen dürfen.

Erst Müller, dann Riedmiller


Von Pascal Bonnekoh

(23.04.20) Fortuna Schapdetten hat eine turbulente Zeit hinter sich. Vor ungefähr einem Jahr reiste Marco Müller aus Amelsbüren an, um den Trainerposten von Spielertrainer Johannes Aldenhövel zu übernehmen. Bei ihm im Gepäck: Torwart-Trainer Clive Lambert und Co-Trainer Thorsten Ehrensberger. Nach nur einem halben Jahr zog Müller jedoch schon wieder weiter. Lambert und Ehrensberger blieben aber an Ort und Stelle. Nicht unbedingt die übersichtlichste Situation. Daher dröseln wir das Ganze mal gemeinsam mit Schapdetten-Urgestein Sebastian Riedmiller etwas auf.

Er selbst befand sich bei Müllers Amtsantritt auf Grund eines Auslandssemester noch außer Lande. Kurze Zeit später wurde trotzdem auch ihm bewusst, dass Müller und Schapdetten nicht so wirklich zusammenpassen. "Das Training war immer top, aber trotzdem sind wir nicht miteinander warm geworden", so Riedmiller. Müller sah das wohl ähnlich und ging im Winter zum abstiegsbedrohten Bezirksligisten Concordia Albachten.

Der Weg des Hansi Flick

Der Abgang lief reibungslos ab. Statt langer Trainersuche nahm man in Schapdetten ganz einfach das, was sowieso schon da war. Denn Ehrensberger und Lambert gefiel die Stimmung und der Zusammenhalt in Schapdetten, sodass Müller allein weiter zog. Und so ging Ehrensberger den Hansi Flick-Weg und wurde mal eben vom Co-Trainer zum Cheftrainer befördert. Müller hielt Rücksprache mit Mannschaft, sowie Verein und erhielt das Go. "Da ist nichts hinterrücks abgelaufen", bestätigt Riedmiller den unkomplizierten Übergang.

Damit stand Ehrensberger im Winter plötzlich zum ersten Mal an vorderster Front. Dabei scheint er einiges richtig gemacht zu haben, denn Riedmillers Zwischenfazit fällt äußerst positiv aus: "Wir sind mit den beiden bisher vollends zufrieden. Es ging auch gut in der Rückrunde los und wir dachten, dass es jetzt besser wird. Er hängt sich voll rein und konzipiert das Training gut. Er hat das auch in der Hinrunde, wenn Marco mal nicht da war, schon gut gemacht."

Riedmillers Abgang

Einen großen Unterschied weisen die beiden Trainer dennoch auf. Denn laut Schapdettens Kicker geht es inzwischen deutlich leiser an der Seitenlinie zu: "Bei Marco war im Training auch immer alles gut. Thorsten hat nur einen anderen Ansatz. Marco war immer sehr angefuchst und wurde schnell laut, wenn mal was nicht lief. Thorsten ist hingegen eher der ruhigere Charakter. Inhaltlich hat sich aber nichts verändert."

Die größte Hoffnung des Schapdettener-Abstiegskampfs war ohnehin Michael Schlichtmann, der nach kurzzeitiger Pause zur Rückrunde wieder einstieg. "Er ist ein absoluter Führungsspieler und ein alter Hase, der trotzdem gut kicken kann. Er ist besonders wichtig in unserer jungen Mannschaft", berichtet Riedmiller. Mindestens eine weitere Kaderstelle gilt es ab Sommer aber erneut zu schließen.

Denn Riedmiller selbst wird wohl nicht mehr allzu viele Spiele für Schapdetten absolvieren. Berufsbedingt hängt er zur kommenden Saison die Schuhe an den Nagel. Ganz weg ist der Schapdettener aber natürlich trotzdem noch nicht. "Ich habe mein Leben lang für Schapdetten gespielt. Ich bin ab Oktober weg, aber falls ich mal zu Besuch bin, will ich mich zumindest auf die Bank setzen. Grundsätzlich stehe ich aber nicht mehr zur Verfügung", erzählt der Flemmer.

 

Unsere zehn "Barfuß oder Lackschuh"-Fragen:

Pizza oder Pasta?
Als Student geht nichts über Pasta mit Pesto.

Theorie oder Praxis?
Im Fußball eher Praxis. Da macht Spielen dann doch mehr Spaß, als Taktiktraining.

Befreiungsschlag oder Dribbling?
Ganz klar Befreiungsschlag. Kick and Rush. Die gute alte Schapdettener Schule. 

Italien oder Spanien?
Italien. Ich habe während eines Auslandssemester ein halbes Jahr dort gelebt und fand es richtig geil.

Brot oder Toast?
Brot. Man merkt, dass man das vermisst, wenn man ein halbes Jahr nicht in Deutschland wohnt.

Rock oder Rap?
Rock. Bei uns in der Kabine ist aber Deutsch-Rap der Klassiker.

Club oder Bar?
Es geht nichts über eine gute Kneipentour.

Sky oder Dazn?
Eigentlich Dazn, aber ohne Sky ist Bundesliga schwierig.

Ankleidezimmer oder Kleiderschrank?
Kleiderschrank. So viel Platz brauche ich nicht.

Bus oder Bahn?
Bahn ist dann doch entspannter.

 

In unserer Rubrik "Barfuß oder Lackschuh" stellen wir ausgewählten Persönlichkeiten aus der Fußballszene zehn Entweder-oder-Fragen, die sie möglichst spontan und im Idealfall auch noch mit einer flotten Begründung beantworten sollen.