Jungspunde übernehmen Aasee

Von Pascal Bonnekoh

(11.10.19) Erst vor drei Monaten berichteten wir über den neuen Mann BW Aasees. Jetzt ist schon Schluss -  Roman Bosse und Aasee II gehen ab sofort getrennte Wege. Zwei Jungspunde übernehmen das Steuer.

Aber laut Senioren-Abteilungsleiter Jan Baumbach immerhin im Guten: "Wir haben über zwei Stunden mit dem Mannschaftsrat und dem Trainer sachlich gesprochen. Dabei kam heraus, dass es für beide Seiten vermutlich das Beste ist." Über die genauen Gründe will Baumbach gar nicht so viele Worte verlieren: "Am wichtigsten ist, dass es kein menschliches Problem war. Die Mannschaft kam gut mit ihm klar. Wir wollen uns zukünftig in die Augen schauen können. Es war ein sehr angenehmes Gespräch."

Jugend forscht

So mitten in der Saison in der Kreisliga A ohne Trainer dazustehen, würde viele Vereine vor eine große Aufgabe stellen. Das gilt offensichtlich nicht für BW Aasee. Denn die Nachfolger stehen bereits in den Startlöchern. Und ja ab sofort hat Blau-Weiß ein Trainerduo. Und hier wird es leicht kurios. Die beiden neuen Trainer Felix Schatz und Björn Hartmann sind zusammen jünger, als der geschiedene 49-Jährige Bosse. Hartmann kommt gerade einmal auf 22 Jahre Lebenserfahrung. Schatz hat ihm immerhin zwei Jahre voraus. Beide gehören bereits seit einiger Zeit zum Kader der Zweiten.

Für Hartmann stellt die Altersfrage aber kein großes Problem dar: "Wir gehören in der Mannschaft zu den Jüngeren, aber ich bin fest davon überzeugt, dass das gut gehen kann. Das geht aber auch nur bei Aasee. Woanders würde ich mir das auch schwierig vorstellen, aber da vertraue ich auf das Team. Wir sehen das ganze als Chance in den Trainereinstieg. Das war eigentlich für irgendwann mal später geplant, aber auf Grund von Verletzungen und der Situation jetzt halt früher. Wir stellen uns der Verantwortung." Baumbach unterstreicht die Ambitionen der Jungspunde noch einmal: "Sie haben tierisch Lust darauf und sind selber auf den Verein zugekommen."

Attraktiver Fußball, der Spaß macht

Was die Zukunft angeht haben sich Hartmann und Schatz bereits konkrete Vorstellungen gemacht. Mit einer geschlossenen Teamleistung soll da weiter gemacht werden, wo es in der letzten Rückrunde aufgehört hat. "In der kürze der Zeit können wir systemspezifisch oder taktisch wenig ändern. Wir wollen irgendwie als Team in den Winter kommen und so viele Punkte sammeln, wie es geht", so Hartmann. In der Vorbereitung zur Rückrunde soll es dann mehr ins Detail gehen. "Wir wollen Richtung attraktiven Fußball gehen, der Spaß macht und gleichzeitig erfolgreich ist. Wir reagieren momentan zu viel auf den Gegner. Das ist den letzten Wochen aber schon besser geworden."

Ob Hartmann und Schatz auch weiterhin für Blau-Weiß auf dem Rasen stehen werden, steht noch in den Sternen. Während Schatz mit einer hohen Verletzungsanfälligkeit zu kämpfen hat, laboriert Hartmann an einem Außenmeniskusriss. Immerhin wurde dadurch der Traum vom Trainerjob plötzlich Realität. "Wir wollten beide immer Trainer werden. Ich spiele Fußball seit ich drei jahre alt bin und konnte mir schlecht vorstellen, irgendwann mal Fußball ganz sein zu lassen. In meinem Heimatverein habe immer Jugendmannschaften betreut und auch unter Bosse bereits den Co-Trainer gemacht. Jetzt wollen wir beide schnellstmöglich den Trainerschein machen. Da gibt uns Aasee auch die Möglichkeit zu", so Hartmann.