Kreisliga A2 MS

Vor zwei Jahren freute sich der SV Bösensell ausgelassen über die A-Liga Meisterschaft. In die Bezirksliga ging es damals aber noch nicht. Dieses Jahr soll es mit weniger Jubel dann aber endlich klappen.

Langersehnter Aufstieg rückt näher


Von Pascal Bonnekoh

(01.05.20) Gleich drei Mal in Folge schrammte der SV Bösensell in den vergangenen Jahren am Aufstieg in die Bezirksliga vorbei. Am nächsten kamen sie der überkreislichen Liga vor zwei Jahren, als sie erst im Entscheidungsspiel scheiterten. Dieses Jahr soll es jetzt aber endlich soweit sein. Zumindest sportlich haben die Bösenseller auch alles dafür geben. Jetzt muss nur noch der Verband mitspielen.

Nach den gestrigen Informationen ist der sichere Aufstieg zumindest nochmal ein wenig näher gerückt. Kommt alles so, wie der FLVW es momentan plant, ist Bösensell nicht mehr aufzuhalten. Völlig unabhängig von den jeweiligen Kriterien. Dank einer überragenden Spielzeit steht Bösensell mit sieben Punkten Abstand und einem bezirksligareifem Torverhältnis von 49:10 auf dem ersten Tabellenplatz. Betrachtet man lediglich die Hinrunde ergibt sich ein ähnliches Bild. Nach 15 Spieltagen stand Bösensell immerhin drei Punkte vor dem Tabellenzweiten vom BSV Roxel II. Bei einer gleichen Anzahl an Spielen würde es folglich auch mittels der Quotientenregelung reichen.

Hätte, wenn und aber

Ausgelassen feiern können sie in Bösensell nichtsdestotrotz noch nicht. Erst im Juni wird es eine rechtskräftige Mitteilung vom Verband geben. Daher hält sich auch der Sportliche Leiter des SVB, Mathias Krüskemper noch bedeckt: "Da steht noch ein Würde in der Formulierung des Verbandes. Ich gehe aber davon aus, dass es was wird. Und verdient hätten wir es auch mit sieben Punkten Abstand. Wir wollen aber nicht feiern, wenn plötzlich doch noch was kommt." Damit kann der Verantwortliche aber auch noch so gerade leben. Für ihn ist es viel schlimmer, dass die Mannschaft den erwarteten Aufstieg nicht auf dem Rasen erleben kann: "Dieser Moment, wenn der Schiri abpfeift und man weiß, dass man Meister ist. Es ist schade, dass das den Jungs verwehrt bleibt."

Beim Thema Feiern ist man sich in Bösensell offenbar ziemlich einig. Bevor die Meistershirts ausgepackt werden, soll der Aufstieg zu 100 Prozent in trockenen Tüchern sein. Da stimmen Torjäger Florian Bußmann und Coach Fabian Leifken dem Sportlichen Leiter zu. "Wir warten noch auf die offizielle Bestätigung, aber ich hätte mir nochmal so ein Erlebnis, wie vor zwei Jahren in Havixbeck gewünscht", so Leifken. Bußmann gibt immerhin zu, dass innerhalb der Mannschaft der ein oder andere doch ganz gerne die Sau raus gelassen hätte: "Ein paar wollten feiern und ein paar wollten die Kirche im Dorf lassen. Ich war auch in der Feier-Fraktion. Ein bisschen kann man sich ja schon mal freuen, aber man tut gut daran, wenn man wartet bis es im Juni final verkündigt wird."

Meisterschaft ohne Aufstieg

Auch die Konkurrenz möchte bis zur offiziellen Verlautbarung warten. Da sind sich Roxel-Coach Bernd Westbeld und Wacker-Übungsleiter Costa Fetsch einig. Beide wären gerne die ersten, die zum verdienten Aufstieg gratulieren, doch erst wenn alles in Stein gemeißelt ist. Vor beinahe genau zwei Jahren durfte die Truppe bereits einmal so richtig die Korken knallen lassen. Am 30.05.2018 schlug der SV Bösensell im Entscheidungsspiel um die Meisterschaft den SV Rinkerode in der Nachspielzeit mit 4:3 und krönte sich damit selbst zum A-Liga Meister. Der Aufstieg in die Bezirksliga blieb der Truppe damals aber dennoch verwährt, da man kurze Zeit später im Duell mit Telgte den Kürzeren zog. Der Kader blieb beisammen und verfolgte weiterhin das Ziel Aufstieg.

Für Torjäger Florian Bußmann ist das eines der bemerkenswertesten Eigenschaft seines Teams: "Wir haben seit Jahren viel Kontinuität innerhalb der Mannschaft. Bei Klopp und Dortmund ist das irgendwann schief gegangen, als man nach der Hinrunde Letzter war. Doch dieser Drive, der uns jetzt in diese Situation gebracht hat, ist uns nie verloren gegangen." Besonders stolz ist er auf die eigene Defensivarbeit. "Zehn Gegentore in 19 Spielen ist schon richtig gut. Das steht dafür, dass die Mannschaft den Fußball verstanden hat. Spielerisch glänzen wir nicht jedes Mal, aber wir stehen defensiv immer Kompakt. Es ist schwierig, uns zu schlagen. Das ist unsere größte Stärke", so Bußmann.

Festhalten an der Kontinuität

Auch in Zukunft soll der Kader Bösensells ungefähr gleich bleiben. Und das auch, laut Leifken, völlig unabhängig von der jeweiligen Ligazugehörigkeit. In Gesprächen befindet sich Krüskemper natürlich dennoch: "Es würde uns gut tun, wenn ein, zwei Leute kommen, die wieder Schwung in die Truppe bringen und den Konkurrenzkampf ankurbeln. Finanziell geht bei uns sowieso nichts, aber es ist total interessant - vielleicht auch für Leute aus Münster." Leifken hofft gleichzeitig, dass sich vom jetzigen Kader niemand absetzt: "Zwei Jungs haben angekündigt, dass sie aufhören wollen, aber vielleicht schafft man es nochmal sie umzustimmen, wenn sie in dieser Pause merken, wie sehr ihnen der Fußball fehlt."