Kreisliga A2

Lucas Bögemann (r.) ist zurück beim SC Nienberge.
Werner Kahle ist "nur" noch Sportlicher Leiter des SC Nienberge. Gegen die SG Selm coacht er letztmalig das Team.

"Lube" ist die logische Lösung

 

Von Fabian Renger

(24.10.19) "Zweimal in der Woche im Regen auf Asche zu stehen, das ist einfach nicht mehr mein Ding." Werner Kahle zieht sich schon wieder zurück beim SC Nienberge. Zumindest als Trainer. Als Sportlicher Leiter bleibt er dem Club an der Feldstiege selbstverständlich erhalten. Der Grund ist aber keinesfalls irgendeine Lustlosigkeit. Im Gegenteil: Er hat einfach jemanden gefunden, der besser ins Traineramt passt. Dieser jemand muss den Platz definitiv nicht mit dem Navi suchen: Lucas Bögemann kennt sich in Nienberge aus wie in der berühmten Westentasche.

"Eine gute Lösung", sagt Kahle über "Lube". Lange habe er ihn schon auf dem Zettel gehabt. Weil Bögemann sein Studium beendet hat und zum 1. November ein Refrendariat beginnt, hat er Zeit, Kahle zu beerben. Im Spiel in Selm gibt Kahle seinen Ausstand, gegen Wacker in der Woche drauf feiert Bögemann sein Comeback als Cheftrainer.

Eine passende Lösung

Es ist eine logische Lösung. Öffnet internen Link im aktuellen FensterKahle hatte seinerzeit gesagt: Er selbst sei nur eine Übergangslösung an der Seitenlinie, bis er wen Besseres gefunden habe. Jemand, der langfristig arbeitet und so eine Ära á la Volker Blaszyk prägen könnte. Und das trifft auf "Lube" definitiv zu.

Bis vor eineinhalb Jahren war er gleichberechtigter Coach mit eben jenem Blaszyk in Nienberge. Bögemann kennt die Begebenheiten: Er war Co-Trainer unter Blaszyk, coachte die Zweite, trainierte dort diverse Jugendmannschaften. Sein Ding ist der Trainingsplatz definitiv. Nienberge ist auch sein Ding. Er kommt von dort, auch wenn er mittlerweile in Münster wohnt.

"Werde den Verein nicht auf den Kopf stellen"

Etwas Bammel habe er schon gehabt vor der Spielzeit, ob das junge Team sich in der A-Liga etablieren werde. Kahle schaffte gemeinsam mit Johannes Frieling, der Bögemann als Co-Trainer erhalten bleibt, einen hervorragenden Start. 16 Zähler bedeuten den siebten Platz nach elf Partien. Das gefiel Kahle, der sich selbst auf die Schulter klopfen darf:"Ja, das hat gut geklappt." 

Und das gefiel auch "Lube". Auch wenn die Messlatte nun natürlich hoch hängt. "Das wollen wir mit guter Trainingsarbeit fortführen", sagt er. Der Einstieg dürfte ihm leicht fallen, bis auf zwei, drei Spieler kenne er noch das gesamte Team. "Da bin ich zuversichtlich. Aber ich werde nicht den ganzen Verein auf dem Kopf stellen."

Klingt doch nach einem Plan. Derzeit tankt der 27-Jährige noch Kraft in Portugal im Urlaub. Nach dem gemeinsamen Abschied mit Blaszyk konzentrierte er sich indes auf sein Studium, jetzt hat er wieder Zeit und Lust auf Fußball. Ein anderer Verein sei aber für ihn nicht in Frage gekommen. "Einfach, weil ich Nienberger bin", stellt er unmissverständlich klar. Und da steht er wahrscheinlich auch gerne mal im Regen auf Asche.