Kreisliga A2 MS

Mit Kadir Incekulak an der Seitenlinie stieg der FC Mecklenbeck in der vergangenen Saison in die A-Liga auf.

Der Blick geht nur nach vorn


Von Pascal Bonnekoh

(15.11.20) Beim Blick auf die Tabelle könnte dem ein oder anderen FC Mecklenbeck-Anhänger ganz schön schwummrig werden. Denn bei allen ihrer Spiele ging der Aufsteiger als Verlierer vom Feld. Dabei sprang ein grausiges Torverhältnis von 3:25 heraus. Dennoch war und ist die Laune im Team laut Trainer und Spieler weiterhin einwandfrei. Kaum zu glauben, aber dennoch wahr.

"Wahrscheinlich denken viele, dass die Stimmung gar nicht so gut war, aber die war eigentlich recht gut. Weil wir sowohl von den gegnerischen Teams, Trainern, Schiedsrichtern und neutralen Zuschauern oft gesagt bekommen haben, dass wir die bessere Mannschaft waren und nur Pech hatten", erklärt Coach Kadir Incekulak. Spieler Christian Prekel bestätigt den Eindruck seines Trainers: "Wir waren in letzter Zeit immer dran gewinnen zu können. Das hat uns gezeigt, das wir jeden schlagen können. Wäre die Pause nicht gekommen, hätten wir auch unsere ersten Punkte geholt. Ein Aufschwung war auf jeden Fall da."

Das Image aufpolieren

Neben dem sportlichen Erfolg aus der vergangenen Saison, scheint es auch im Verein stetig bergauf zu gehen. Gemeinsam mit Trainer Incekulak hat man sich eine Philosophie erarbeitet, wovon alle profitieren und wodurch eine voll funktionsfähige Mannschaft entstand. Insbesondere der Weg Prekels ins Team unterstreicht dies. Vor rund eineinhalb Jahren war der ehemalige Oberliga- und Junioren-Bundesliga-Kicker mit seinem Kumpel Lennart Krause auf der Mecklenbecker Anlage kicken. Gleichzeitig war Prekel auf der Suche nach einem Verein, wo er sich schnell einleben kann.

"Wir wurden von Kadir angesprochen, ob wir nicht mal zum Training kommen wollen. Das Training hat uns dann sehr gut gefallen. Die Mannschaft ist ein bunt gemischter Haufen mit vielen unterschiedlichen Charakteren. Das macht es so spannend, aber Kadir hat es auch gut geschafft daraus einen homogenen Haufen zu machen", so Prekel.  Inzwischen ist er bereits sogar zweiter Vorsitzender im Verein. Gemeinsam mit seinen Kollegen will er jetzt daran arbeiten, dass das negative Image verblasst. "Das Bild des Vereins war früher teilweise nicht das beste. Daran arbeiten wir gerade. Mit Leistung auf dem Platz und gutem Benehmen sind wir da auf einem guten Weg", führt Prekel aus.

Gegenseitiges Hochschaukeln

Genau an dieser Stelle kommt der Trainer ins Spiel. Incekulak ist es wichtig, dass seine Mannschaft als eine Einheit funktioniert. "Das Team ist ein Team. Es herrscht viel Vertrauen auf beiden Seiten. Wir haben ganz klar gesagt, dass egal welcher Spieler kommen möchte, wir das ausprobieren. Aber das A und O muss sein, dass wir eine Mannschaft haben die charakterlich eins a ist und wo die Spieler zueinander passen. Wir haben Spieler rausgekickt, wo es spielerisch weh tat, aber es charakterlich nicht gepasst hat. Dafür wurden wir mit dem Aufstieg belohnt", berichtet Incekulak von seinen Ansichten.

Dafür geht der Coach dann für sein Team auch gerne mal durchs Feuer. "Wenn wir sechs Spiele verlieren dann fällt das auf mich zurück und ich muss mich beim Vereinspräsidenten rechtfertigen, wie das zustande kommen konnte. Das ist aber schön, weil ich merke, dass ich von den Spielern extrem viel zurückbekomme." Der Einsatz des Übungsleiters befeuert wiederum die Mannschaft. "Man kann am Anfang der Saison frei entscheiden, ob man Bock hat. Wenn man mir dann das Wort gibt, dann muss man auch seinen Pflichten nachkommen. Natürlich hat man auch mal einen schlechten Tag, aber so schaukelt sich das gegenseitig hoch. Wenn man mit 20 Mann auf den Platz geht ist der Anspruch automatisch höher und es entsteht ein gesunder Konkurrenzkampf. Ich muss mich dann als Trainer wiederum auch anstrengen und ein gutes Training bieten."

Mit ein wenig Armeinsatz versucht Christian Prekel (r.) Selms Andre Zolda (l.) den Ball abzuluchsen.