Kreisliga A2 - Anschwitzen

Im Sommer wird Mecklenbecks Urgestein Kai Fliß (Mitte) seine Schuhe an den Nagel hängen.

Urgestein will seinen Sonntag zurück


Von Pascal Bonnekoh

(03.03.23) Wenn man wissen möchte, was Wacker Mecklenbeck so ausmacht, sollte man sich am besten einfach an Kai Fliß wenden. Der Ur-Mecklenbecker wird einem sicherlich jede Frage beantworten können. Immerhin hat der bald 32-Jährige sein gesamtes Fußballerleben an der Egelshove verbracht und hat dort zwischendurch sogar ein Freiwilliges Soziales Jahr abgeleistet. "Ich kenne jeden, der hier über die Anlage läuft", so Fliß.

Daher konnte man ihn trotz einiger Angeboten auch nie von Wacker loseisen. "Im älteren Juniorenbereich gab es Mal Anfragen und im Seniorenbereich haben ein, zwei Ex-Trainer mal nachgehorcht, aber ich konnte mir das immer nur sehr schwer vorstellen, da ich so in Mecklenbeck verwurzelt bin. Es hätte gewichtige Gründe gebraucht, um zu wechseln und zum Geld verdienen mit Fußball war ich nicht gut genug", erzählt der Innenverteidiger. Ab Sommer wird die Erste Mecklenbecks eine ihrer Identifikationsfiguren wiederum wohl trotzdem verlieren. Fliß will die Schuhe an den Nagel hängen.

"Das war eine geile Zeit"

"In den letzten ein, zwei Jahren ist in mir der Entschluss gereift, weil es doch sehr viel Zeit frisst. Im Prinzip opfert man immer seinen ganzen Sonntag dafür." Einen Plan für danach gibt es sogar auch schon bereits. Und der Anreiseweg würde sich nicht mal ändern. "Wacker hat eine sehr ordentliche Tennisanlage. Da hätte ich auch nochmal Bock drauf, das auszuprobieren." "Eine kleine Hintertür lässt er sich dann aber doch noch offen: "Vielleicht sage ich im September, die Entscheidung war Quatsch. Ich brauche das doch." Coach Daniel Efker würde ihn sicherlich mit offenen Armen umgehend wieder aufnehmen.

Erstmal steht aber noch eine wichtige Rückserie für Mecklenbeck an. Mit sechs Punkten Abstand steht man aktuell an der Tabellenspitze. "Die Tabelle kann jeder lesen. Da sieht es natürlich astrein aus für uns. Die zweite Hälfte der Vorbereitung lief aber eher suboptimal. Wir hatten viele verletzte und kranke Spieler", so Fliß. Das lässt sich insbesondere an den Testspielergebnissen hervorragend ablesen. Nach Erfolgen über den 1. FC Gievenbeck II, SF Dülmen, sowie den SV Ems Westbevern holte man sich von der SG Sendenhorst eine 1:5-Packung ab. Und von der ersten Mannschaft Gievenbecks gab es sogar eine 1:9-Klatsche. So langsam kommen die verletzten Akteure aber zurück. So auch Fliß, der an einer Schleimbeutelentzündung an der Ferse litt. "Ich habe diese Woche wieder trainiert. Bei mir ist wieder alles im grünen Bereich. Ich kann wieder kicken, wenn ich soll."

Und auch wenn das Wort mit A in Mecklenbeck verboten zu sein scheint, könnte sich Fliß nur schwer einen besseren Abschied vorstellen: "Ich habe ein paar Bezirksligajahre mit Wacker erlebt. Das war eine geile Zeit. Wenn es so kommt, dass wir im Sommer hochgehen, würde ich mich super darüber freuen. Das wäre ein guter Punkt, um Adieu zu sagen." Insbesondere für einige seiner Kollegen würde er sich sogar wohl noch mehr freuen. "Ich spiele seit ein paar Jahren mit einigen Jungs zusammen, die nur Kreisliga gesehen haben, obwohl ich sage, dass die das Potential für Höheres haben. Sander Frehse oder Mika Lahrmann sind beispielsweise eigentlich zu gut für die Kreisliga. Es wäre gut, wenn solche Jungs auch mal Bezirksligaluft schnuppern würden."

 

Anschwitzen, der 19. Spieltag

SV Herbern II - Wacker Mecklenbeck (Sonntag, 13:00 Uhr)
Beim SV Herbern hat man mit der Verlängerung vom Trainerteam zwar gerade ein Ausrufezeichen gesetzt, die sportliche Situation bleibt aber angespannt. Seit inzwischen neun Partien wartet man auf einen Dreier. Dass die Rückserie ausgerechnet mit Partien gegen die SG Selm und Wacker Mecklenbeck beginnt, ist dann aber auch maximal unglücklich. Gegen den Tabellenführer wird man es wohl erneut sehr schwer haben. Ab nächster Woche stehen dann die Spiele an, wo man wieder punkten muss, wenn man nicht vollends im Abstiegskampf versinken möchte.
Fliß: Wir haben schon ganz gut, aber auch ganz schlecht ausgehen in Herbern. Wir gewinnen aber 3:1.
Heimspiel-Tipp: 1:4

SV Rinkerode - GW Amelsbüren (Sonntag, 15:00 Uhr)
Geographisch betrachtet liegen der SV Rinkerode und GW Amelsbüren ziemlich nah beieinander. Tabellarisch und insbesondere Emotional trennt die beiden Teams aktuell jedoch einiges. Während die Grün-Weißen vergangene Woche einen sehr ordentlichen Rückrundenauftakt bejubelten, kam beim SVR der Frust zurück. Trotz einer starken Leistung bei BW Ottmarsbocholt fuhr man punktlos wieder nach Hause. Das eigene Auftreten machte zwar Mut, aber trotzdem steht man inzwischen auf dem ersten Abstiegsplatz. Und gegen Amelsbüren dürfte es jetzt erneut kompliziert werden.
Fliß: Ich tippe auf Grund von alter Verbundenheit zu André Frankrone auf Amels. 0:2
Heimspiel-Tipp: 1:3

Fortuna Schapdetten - BW Ottmarsbocholt (Sonntag, 15:00 Uhr)
Fortuna Schapdetten gelang wiederum der so wichtige Sieg zum Rückrundenbeginn. Mit 3:1 gewann man das Kellerduell gegen den BSV Roxel II und verschaffte sich so ein wenig Luft. Die Blau-Weißen aus Ottmarsbocholt siegten zwar ebenfalls, da war wiederum aber auch eine ordentliche Portion Glück im Spiel. So richtig überzeugenden Fußball hat man nicht abgeliefert. Als Tabellenvierter klappt sowas dann aber eben auch hin und wieder. Für eine Wiederholung des Hinspiels müssten die Ottmarsbocholter wiederum wohl eine Schippe drauflegen. Damals gewann man immerhin klar mit 3:0. 
Fliß: Otti ist schon sehr gut, aber die spielen in Schapdetten. 1:1
Heimspiel-Tipp: 0:1

SC Nienberge - BSV Roxel II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Für den BSV Roxel II geht es nach dem Spiel gegen Fortuna Schapdetten direkt ins nächste Kellerduell. Der abgelaufene Sonntag verlief wiederum nicht nur wegen des Ergebnisses äußerst ernüchternd. Die Kaderprobleme aus der Hinrunde haben sich tendenziell eher noch verschlimmert. Das schlug sich natürlich auf die eigene Leistung nieder. Beim SC Nienberge ist man wiederum frohen Mutes. Das Duell mit Mecklenbeck ging zwar verloren, aber der Einsatz stimmte. Und auch spielerisch gab man ein ordentliches Bild ab. Für die Roxeler ist das wiederum bereits eine richtig wichtige Partie im Abstiegskampf. Immerhin bekommt man es noch mit der gesamten Top sechs zu tun. Die Zeit scheint dem BSV bereits frühzeitig wegzulaufen.
Fliß: Nienberge hatten wir gerade erst. Die haben es nicht schlecht gemacht. 2:1
Heimspiel-Tipp: 3:2

SV Bösensell - GS Hohenholte (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der SV Bösensell hat gerade erst mit zwei Neuverpflichtungen positive Schlagzeilen geschrieben. Der Rückrundenauftakt verlief ebenfalls erfreulich, auch wenn man sich gegen den TuS Hiltrup II ziemlich schwer tat. GS Hohenholte lieferte gegen den TuS Saxonia Münster wiederum noch weniger ab und verlor dementsprechend auch. Dank der überragenden Hinrunde können es die Gelb-Schwarzen aber ohnehin etwas entspannter angehen. Das gilt auch für Bösensell. Also eigentlich könnte man sich zu einem entspannten Sonntagnachmittagskick treffen. Dafür ist man dann aber wohl auf beiden Seiten zu ehrgeizig.
Fliß: Das wird Bösensell machen. Die stehen hinten immer sehr gut. Die fangen sich maximal einen. 3:1.
Heimspiel-Tipp: 2:1

SW Havixbeck - TuS Hiltrup II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Von einem Endspiel zum nächsten. Beim TuS Hiltrup II geht man ab sofort jede Partie so an, als wäre es die letzte. Das Duell mit SW Havixbeck hat dann aber wohl doch nochmal etwas mehr Gewicht, als das vergangene Spiel gegen den SV Bösensell. Am allerliebsten würde man sicherlich die Havixbecker unten drin halten wollen. Die sind wiederum dank des Sieges gegen GW Albersloh schon beinahe außer Reichweite für die Hiltruper. Verlieren verboten also.
Fliß: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:2

GW Albersloh - TuS Ascheberg (Sonntag, 15:00 Uhr)
Beide Teams sind mit einer Niederlage in das neue Jahr gestartet. Während Amels wiederum einfach zu stark für den TuS war, ließen die Grün-Weißen gegen Havixbeck zahlreiche Möglichkeiten auf ein Unentschieden oder sogar einen Sieg liegen. Vielleicht kann ja auch der TuS von der mangelnden Effizienz der Albersloher profitieren. Das hat immerhin auch schon im Hinspiel so ähnlich geklappt. Damals reichte ein einziger Treffer von Fynn Claassen in den Schlussminuten aus. Und wenn der TuS das Rückspiel ebenfalls erfolgreich bestreiten sollte, würde man nicht nur den Tabellenkeller weiter auf Abstand halten, sondern gleichzeitig auch noch an den Alberslohern vorbeiziehen. 
Fliß: Das wird auf Grund des Heimvorteils ein knappes 2:1.
Heimspiel-Tipp: 2:1

TuS Saxonia Münster - SG Selm (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der TuS Saxonia Münster steht auf dem elften Tabellenplatz und hat drei Punkte Abstand auf den ersten Abstiegsplatz. Das hätten im Herbst wohl nicht mal die Saxonen selbst für möglich gehalten. Am Kanal bleibt man aber auch mit den zahlreichen jüngsten Erfolgserlebnissen ganz entspannt. Noch ist nichts gewonnen, also muss weiterhin alles reingeworfen werden. Die Selmer sind jetzt aber nochmal eine andere Hausnummer. Das Hinspiel gewann die SG überaus deutlich mit 7:1. Von der damaligen Truppe Saxonias lässt sich aber nicht mehr allzu viel wiedererkennen. Es könnte also dieses Mal dann doch etwas spannender werden.
Fliß: Eigentlich müsste Selm das machen, aber aus Eigeninteresse hoffe ich, dass Saxonia da was holt. Bei denen am Kanal spielen die 1:1.
Heimspiel-Tipp: 0:2