Kreisliga A2

Amels greift nochmal oben an


Von Pascal Bonnekoh

(15.04.24) "Wir sind wieder Fünfter. Das war letztlich auch unser Ziel, aber dass es jetzt so schnell ging, habe ich nicht erwartet", muss selbst GW Amelsbürens Coach André Frankrone zugeben. Es läuft zur Zeit aber einfach hervorragend bei den Grün-Weißen. Fünf der vergangenen sechs Partien entschied man für sich. Und dank des 3:2 (3:0)-Auswärtserfolgs beim SV Bösensell geht man jetzt sogar nochmal auf Tuchfühlung mit dem Treppchen.

Zunächst tasteten sich die Teams ein wenig ab, mit vielleicht sogar kleinen Vorteilen für die Hausherren. So ab der zehnten Spielminute übernahmen dann aber die Gäste das Ruder. Und nur kurze Zeit später eroberte Fabian Büring auf der rechten Seite die Kugel und schickte Jan Hendrik Möller in die Tiefe. Der fand im Rückraum Florian Friepörtner, der den Ball über die Unterkante der Latte im Kasten unterbrachte (13.). Die Grün-Weißen blieben dran. Joshua Sollich und Möller ließen zunächst ihre Chancen zwar noch ungenutzt liegen, in der 20. Spielminute stocherte Möller aber eine Hereingabe von der rechten Seite an Keeper Marvin Holstein vorbei ins Netz.

Wünnemann-Verletzung überschattet Erfolg

Sechs Minuten später standen sich die beiden erneut gegenüber. Holstein vertändelte erst im Spielaufbau die Kugel gegen Florian Friepörtner und bei der versuchten Rettungstat holte er den Amelsbürener dann auch noch von den Beinen. Möller schnappte sich das Spielgerät und traf vom Punkt zum 3:0 (26.). "Zwei der drei Tore sind nach individuellen Fehlern von uns gefallen, die die Amelsbürener konsequent ausgenutzt haben. Wir wurden dafür bestraft, dass wir versucht haben, hinten rauszuspielen. Wenn man gegen Amels 0:3 hinten liegt, ist das schon ein Brett", berichtete Bösensells Trainer Christian Hester. Die Hausherren kämpften sich aber so langsam zurück in die Partie. Die Spielanteile gingen immer mehr in Richtung Bösensell, ohne dass die Gastgeber aber zu einer großen Anzahl an Torchancen kamen.

Erst nachdem die Partie nach einem Zusammenstoß zwischen Arne Stegt und Amelsbürens Schlussmann und Kapitän Lukas Wünnemann für ein paar Minuten unterbrochen war, setzte der SVB zum Schlussspurt an. Wünnemann musste mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Für ihn stand fortan sein Bruder Julian Wünnemann zwischen den Pfosten. "Das hat uns etwas aus der Bahn geworfen", so Frankrone. In der 88. Spielminute bekam Bösensell nach einem Foulspiel an Marvin Janning einen Elfmeter zugesprochen. Der Gefoulte trat selbst an, traf jedoch nur den Pfosten. Im Nachfassen drückte Stegt die Kugel dann aber doch über die Linie. Und nur vier Minuten später legte Gufäb Hatam auch schon das 2:3 nach, mehr war in dieser hektischen Schlussphase aber nicht drin.

"Der Anschlusstreffer ist mindestens 15 Minuten zu spät gefallen. Amelsbüren wurde nach dem 2:3 nochmal nervös, aber wir hatten nur noch ein, zwei Minuten auf der Uhr. Die unschönste Szene war die Verletzung von Wünnemann. Sowas steht dann natürlich im Vordergrund, wenn es in so einem Spiel um nichts mehr geht", wünschte Hester dem Amelsbürener Schlussmann eine schnelle Genesung. Die wird sich Frankrone wohl auch erhoffen, denn er hat in der Schlussphase der Saison noch ein bisschen was vor: "Wir erwarten wenig Sommerkicks, sondern einige packende Duelle." Mit dem TuS Altenberge und der SG Sendenhorst bekommt man es noch mit Platz eins und zwei der Liga zu tun. Dazu hat man mit GW Albersloh und Saxonia Münster zwei abstiegsgefährdete Truppen zu Gast.

SV Bösensell - GW Amelsbüren     2:3 (0:3)
Tore: 0:1 Friepörtner (13.), 0:2 Möller (20.),
0:3 Möller (26./FE), 1:3 Stegt (88.),
2:3 Hatam (90.+2)