Kreisliga A3 MS

Michael Füstmann kehrt nach einem halben Jahr wieder zur Zweiten des 1.FC Gievenbeck zurück.

49er machen's wieder mit dem Ex


Von Alexander Eckrodt

(22.07.20) Als wäre er nie weg gewesen. Wenn man Carsten Becker, sportlicher Leiter beim 1.FC Gievenbeck, nach dem neuen Trainer der Zweiten fragt, antwortet er nur: "Wieso der Neue?" und lacht. Denn der "neue" Mann an der Seitenlinie ist - wieder - Michael Füstmann.

Bereits in der vergangenen Saison hatte Füstmann die damalige zweite Mannschaft der "Möwen". Nach einer sehr schwachen Hinserie in der Bezirksliga 12 hatte Gievenbeck aber nur zwei Punkte auf dem Konto. Der Verein zog die Reißleine. Die Mannschaft meldete sich ab und stand als Absteiger fest. Von den Spielern ist niemand mehr übrig geblieben. Auch Trainer Füstmann verkündete nach der vergangenen Hinrunde seinen Abschied. Jetzt ist er aber schon wieder da, als Trainer der neuen Zweiten - gebildet aus der Dritten der vergangenen Saison. "Man trifft sich immer zweimal", sagt Füstmann, "Ich habe verfolgt, dass die Mannschaft einen Trainer sucht und vor zwei Wochen hat sich das Team dann bei mir gemeldet."

Kein Vorturner

Becker war von der Idee der Mannschaft, Füstmann zurückzuholen, direkt überzeugt: "Als mich der Mannschaftsverantwortliche Yannick Wiesner fragte, ob ich damit einverstanden wäre, meinte ich nur: Top Idee. Ein externer Trainer wäre nicht so gut gewesen. Natürlich wollen wir die A-Liga ambitioniert angehen, aber wir wollen keinen Trainer mit Militärton." Generell war es schwierig, einen Trainer für die Mannschaft zu finden. "Es ist nicht ganz einfach. Vor drei Jahren ist sie als Vierte gestartet. Es waren viele Externe in der Mannschaft und Studenten. Sie haben sich dann selbst verwaltet und waren selber ihr Trainer. Jetzt hat Max Dornseiff aber wieder Lust, mehr selber zu spielen. Und es ist auch besser, wenn ein Trainer den Kader benennt und nicht ein Spieler", erklärt der sportliche Leiter.

Füstmann kennt einen Großteil der Mannschaft, weil einige Spieler schon während der "Katastrophensaison" in der Zweiten aushelfen mussten. Außerdem trainierten beide Mannschaften gleichzeitig. "Dann spricht man ja auch mal mit dem einen oder anderen", sagt Füstmann. Carsten Becker erwartet vom Trainer, dass er nicht nur den Vorturner auf dem Papier spiele. "Ich habe ihm gesagt: Wenn du Trainer bist, dann bist du auch Chef", beschreibt Becker sein Gespräch mit dem Coach. 

Verdienter "Aufstieg" in Kreisliga A

Wichtig: die Dritte Gievenbecks hätte in der vergangenen Saison souverän den Aufstieg in die Kreisliga A geschafft. Der Verein entschied sich aber dagegen, zwei Mannschaften in der A-Liga zu stellen. Das Team hat sich den Platz in der Liga trotzdem selbst erarbeitet und profitiert nicht nur vom Abstieg der Bezirksligamannschaft. Aber was ist mit dem Team denn nun möglich? "Die Liga ist schwierig einzuschätzen. Unser Ziel ist es, den Klassenerhalt zu realisieren", erklärt Füstmann.

Sportlicher Leiter Becker sagt zum Thema Saisonziel: "Coronabedingt ist die A-Liga ein wenig abgespeckt und die Qualität ist nicht so hoch wie in anderen A-Ligen. Aber man darf nicht vergessen, dass viele von den Spielern vor zwei Jahren noch in der C-Liga gespielt haben. Wir wollen uns gut verkaufen und eine saubere A-Liga-Saison spielen." Damit verbunden sei ein einstelliger Tabellenplatz und eine gute Außendarstellung. Er betont dabei noch, dass die Jungs eine sehr faire Truppe seien. Die Fairplay-Tabelle unterstützt dieses Bild. Gievenbecks Dritte belegte dort in der vergangenen Saison den zweiten Platz - ohne Platzverweis. 

Auch drei Neuzugänge vorgestellt

Ein Spieler, der zum Erfolg in der A-Liga beitragen soll, ist Vincent Vögler. Er war mit 17 Toren der Torschützenkönig der Kreisliga B1 und Füstmann glaubt, dass er sein Können auch in den nächsten Spielen unter Beweis stellen wird: "Ich traue ihm durchaus zu, dass er auch eine Liga höher so gut trifft. Dafür muss er aber natürlich fit und spielbereit sein." Für den Übungsleiter ist die Zusammenarbeit der ganzen Truppe ein Grund für Vöglers Torgefahr. Auch die Neuzugänge Yannick Euler (BSV Roxel), Leander Stallmeyer (GW Nottuln) und Eyke Schwarz (VfL Ladbergen) sollen den Klassenerhalt realisieren.

Dadurch, dass Gievenbecks Dritte zur Zweiten wird, wird die C-Liga Mannschaft zur neuen Dritten des Vereins. Deswegen stellt der 1.FC Gievenbeck in der Saison 2020/21 keine Vierte Mannschaft.