Süßes oder Saures

Von Luca Adolph

Weder noch, heute schmeckt's leicht bitter! Weil sich Chucky, Joker und Jigsaw gerade hübsch machen, entfällt die wöchentliche Tipprunde in der A3. Unsere potentiellen Anschwitzpartner schminken sich für ihre Halloween-Sause zurecht und standen ausnahmsweise mal nicht zur Verfügung. Gruselt uns nicht, getippt haben wir dann eben alleine.

Anschwitzen, der zehnte Spieltag:

BSV Roxel II – Eintracht Münster (So., 11:45 Uhr)
Die beiden Samariter der A3 haben vergangenes Wochenende ein Herz bewiesen und alles gegeben, um dem einen oder anderen Sorgenkind aus der Patsche zu helfen. Während Roxel auswärts in Nienberge überraschend deutlich mit 1:5 (1:2) baden ging, verhalf die Eintracht den Hohenholtern beim 3:6 (2:5) dabei, mal wieder aufzuatmen. Autsch! Da war für die zwei Teams mal nix zu holen. Nur ärgerlich für die Roxeler, dass sie es dadurch verpassten, in die Spitzengruppe vorzustoßen und Kapital aus der Pleite des Spitzenreiters zu schlagen. Auf dem anderen Platz ließ die Münsteraner Eintracht die Gelb-Schwarzen bis auf fünf Punkte an sich vorbeiziehen. Nach Nienberges Sieg und ihrer Chance, nun gegen Saxonia weitere Punkte folgen zu lassen, wird die Luft im Tabellenkeller allmählich dünner. Aufgepasst, sonst geht's da unten über Weihnachten eng und muckelig zu.
Heimspiel-Tipp: 2:1, Roxel päppelt sich auf.

TuS Altenberge II – SV Fortuna Schapdetten (So. 13 Uhr)
Wer hätte schon gedacht, dass sich die zweite Altenberger Kraft nach acht Spielen in derart aussichtsreicher Position befindet. Der wilde, aber dennoch erfolgreiche 2:1-Ritt (0:1) bei SW Havixbeck bescherte ihr den siebten Saisonsieg und zusätzlich die Chance, sich in den kommenden zwei Wochen bis an die Spitze vorzukämpfen. Ringt der TuS nun auch robuste Schapdettener nieder, würde er sich unmittelbar danach mit Kinderhaus II um die Spitze batteln. Bevor es aber dazu kommt, sind die Hausherren gut beraten, sich erst auf reanimierte Fortunen zu fokussieren, die sie mit einem Sieg bis auf sechs Punkte abschütteln würden. Doch auch der will erst eingefahren werden. Nach zwei Niederlagen gegen Teams aus der Top-Vier ließen die Dettener nun eine Antwort folgen und überrollten gastierende Gimbter mit 5:0 (3:0). Eindrucksvoll meldete sich die Elf von Christopher Muck also zurück und erhebt hiermit wieder Anspruch auf Platz zwei, den sie den Altenbergern nun streitig machen wollen.
Heimspiel-Tipp: 3:2

BG Gimbte – SC Westfalia Kinderhaus II (So., 15 Uhr)
Glaubt man’s denn?! Fein säuberlich waren die Kinderhaus-Berichte schon vorgeschrieben, da rutscht der bis dahin ungeschlagene A-Liga-Riese doch tatsächlich daheim gegen den FC Münster 05 aus. Beim umkämpften 1:2 (0:2) offenbarte der Tabellenführer Schwachstellen, als er hoch angepresst wurde und kassierte somit die erste Pflichtspielniederlage seit Dezember 2019. Damals hatte der VfL Sassenberg der Elf von Stefan Kloer spät einen eingeschenkt und mit 3:2 (1:0) an der Großen Wiese gewonnen. "Die Jungs saßen nachher in der Kabine und meinten, so fühle sich das also an, wenn man verliert. Darauf hab' ich nur gesagt, dass sie fürs Siegen schon noch was tun müssen. Im Moment betreiben wir zu großen Aufwand für unsere Tore", bemängelte Kloer die Effizienz. Schon irgendwie hart für die Gimbter, dass sie nun ausgerechnet angefixte Kinderhauser erwischen, die sicher spuren werden, um Platz eins nicht schon vorm direkten Duell mit Altenberge herzugeben. Für die Blau-Gelben läuft's momentan ohnehin nicht so recht. Kein Punkt und fünfzehn Gegentore setzte es in den vergangenen vier Spielen. Von den Schapdettenern bekamen sie beim 0:5 (0:3) eine fette Lehrstunde, die Gimbte zurück auf den Relegationsplatz beförderte. Auch gegen Havixbeck langte es nicht zu etwas Zählbarem. Unter der Woche verlor das Team knapp mit 1:2 (1:1) gegen Havixbeck und nahm also wieder nichts mit. Langsam sollte daher was kommen, bloß verspricht ein Blick auf den Spielplan taffe Wochen für Daniel Helmes' Recken.
Heimspiel-Tipp: Gimbte ist zur falschen Zeit am falschen Ort. 1:5

TuS Saxonia Münster – SC Nienberge (So., 15 Uhr)
Ersatzgeschwächte Saxonen vollbrachten es auch gegen den 1. FC Gievenbeck II nicht, ihre ersten drei Punkte einzutüten. Beim 0:3 (0:1) legten sie den 49ers Steine in den Weg, die aber nicht schwer genug waren, um letztlich für einen Sieg in Frage zu kommen. Vorrausschauend aufs Duell mit dem SCN kündigte Coach Daniel Thihatmar bereits an: "Personell wird’s auch gegen Nienberge eng." Erneut wird bei der zusammengepuzzelten Truppe daher viel über den Kampf laufen. Geschlossen will sie der Mannschaft von Gerrit Rolwes dennoch entgegentreten, um sie schön unten bei sich im Keller zu halten. Andernfalls würde sich Nienberge unter Rolwes erstmals aus der Gefahrenzone befreien und sich nach dem 5:1-Achtungserfolg (2:1) über den BSV Roxel II ein Polster erspielen, das sich sehen lassen kann. Scheinbar unbeeindruckt von den vier Pleiten zu Saisonbeginn schraubten die Gäste ihr Konto zuletzt mit sieben von zwölf möglichen Punkten massiv nach oben. A-Liga scheint Nienberge mittlerweile draufzuhaben!
Heimspiel-Tipp: 1:3

GS Hohenholte – SV Mauritz (So., 15 Uhr)
Wie gut den Mauritzern das fußballfreie Wochenende tat, wird sich in Hohenholte zeigen. Über vierzehn Tage hatten sie nun die Gelegenheit, die 0:3-Pleite (0:2) aus dem Altenberge-Spiel sacken zu lassen und zwischendurch einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Dabei wurden ihre Augen wohl recht groß, als Hohenholte seine Sache seit einiger Zeit mal wieder richtig gut machte und sich beim 6:3 (5:2) über Eintracht Münster den Frust von der Seele schoss. Pünktlich zum Duell mit dem Tabellennachbarn präsentieren sich die Gäste wieder in altbekannter Form, um ihre Serie von fünf ungeschlagenen Partien gegen Mauritz weiter auszubauen. Die beiden angriffslustigen Teams erspielten sich bisher Chancen en masse, haderten in einigen Spielen bloß damit, sie auch zu verwerten. An der Roxeler Straße besteht zumindest das Potential, dass es richtig rappelt.
Heimspiel-Tipp: 4:3

FC Münster 05 – 1. FC Gievenbeck II (So., 16 Uhr)
Den 05ern sei der Dank, sie haben der Liga wieder Spannung eingehaucht. Woche um Woche fuhr Kinderhaus II einen Sieg nach dem anderen ein. Bloß von Mauritz (2:2) wurden sie kurz gebremst und nun von Münster 05 sogar ganz gestoppt. Durch ihren 2:1-Erfolg wird's oben wieder eng, weil sich auch der Bezwinger des Spitzenreiters dort einreiht. Während sich die Top-Drei in den folgenden Wochen selbst bespielt, kann der Rest zu ihnen aufschließen. Neben den Hausherren gelten auch die Gievenbecker als ein Kandidat, der sich gerade fürs obere Drittel empfiehlt. Dafür spricht die steigende Formkurve der 49ers, die nach dem guten Auftritt beim 0:1 (0:0) gegen Westfalia Kinderhaus nun einen 3:0-Sieg (1:0) folgen ließen. Mit ordentlich Selbstvertrauen im Gepäck gilt es für sie, den Trend im Derby zu bestätigen. Für beide Mannschaften stellt sich nun die Frage nach der Konstanz.
Heimspiel-Tipp: 2:2