Nur zwei von drei halten sich schadlos

Von Christian Lehmann

(08.03.22) "Bloß nicht stolpern", lautete das Motto der Favoriten vor dem ersten Spieltag des neuen Jahres. Nach Corona-bedingter Kuddelmuddel-Vorbereitung herrschte vielerorts wenig Klarheit über den wirklichen Leistungsstand. Ein Selbstläufer war der Auftakt für keinen der drei Titelanwärter Greven 09 II, Borussia II und Kinderhaus III, einzig die Nullneuner ließen jedoch Punkte gegen den SV Mauritz II liegen. Kein Beinbruch, aber ein kleiner Rückschlag für die Truppe von Trainer Srdjan Kosoric.

Kreisliga B1, der 18. Spieltag

BSV Roxel III  TuS Altenberge III 3:3 (1:0)
"Wir müssen eigentlich mit 2:0 in Führung gehen, danach verteilen wir zwei Geschenke", erklärt Altenberges Trainer Roman Warmeling. Sein Team ließ sich zwischenzeitlich von den unter anderem mit Torjäger Güfäb Hatam verstärkten Gastgebern die Butter vom Brot nehmen, um mit einem späten Doppelschlag doch nochmal zurück zu kommen. In der Nachspielzeit hätte dann Michael Riedel bei Großchancen sogar noch auf 3:4 stellen können. "Klar, wenn man zwei Tore Rückstand aufholt, kann man sagen, wir haben einen Punkt gewonnen. Auf der anderen Seite hatten wir uns gegen Roxel mehr erwartet. Dafür, dass der Gegner sich verstärkt hatte, haben es unsere Jungs gut gemacht."  
Tore: 0:1 Dylka (5.), 1:1 Hatam (22.), 2:1 Börger (63./ET), 3:1 Grosfeld (67.), 3:2 Dylka (71.), 3:3 Rodigast (77.)

FC Münster 05 II - Klub Mladost 4:1 (1:0)
"Der Auftritt war super, wir haben eine gute, geschlossene Leistung gezeigt", lobte Nullfünf-Coach Alexander Rüschoff sein Team, das nach einem Einwurf und Kopfball-Verlängerung David Schlingmanns durch Hatim Maliki in Führung gegangen war. Schlingmann und Mark Philipp Eckner bauten das Ergebnis aus, ehe es nach dem 3:1 durch Maurizio Sprem hitzig wurde. Zwei Spieler der "Gäste" sahen wegen unsportlichen Verhaltens gegenüber Schiedsrichter Nicolas Hendricks die Gelb-Rote Karte. "Das ging relativ schnell - die Platzverweise sind aus meiner Sicht berechtigt. Unsere Jungs haben es geschafft, sich da komplett raus zu halten", so Rüschhoff. Mit nur noch acht Feldspielern war für Mladost letztlich nichts mehr zu holen, Florian Thon baute das Ergebnis sogar noch aus.
Tore: 1:0 Maliki (5.), 2:0 Schlingmann (50.), 3:0 Eckner (68.), 3:1 Sprem (73.), 4:1 Thon (82.)
Gelb-Rote Karte: Mladost (80./Unsportlichkeit); Gelb-Rote Karte: Mladost (80./Unsportlichkeit)

SV Bösensell II - SC Türkiyem 1:5 (1:2)
Tore: 1:0 Bückert (18.), 1:1 D. Gündogdu (25.), 1:2 Demirdag (27.), 1:3 Demirdag (62.), 1:4 Mirza (70.), 1:5 Taurino (90.)

Borussia Münster II - Eintracht Münster II 4:1 (2:1)
Nach einer laut ihrem Coach "katastrophalen Vorbereitung" mit vielen Ausfällen wussten die Borussen nicht, wo sie stehen. Hakan Demir musste im Vorfeld der Partie ordentlich improvisieren und auch noch den verletzten Johannes Steinbach früh rausnehme. In Unterzahl kassierten die Gastgeber dann das 0:1. Dabei blieb es nicht, weil Hakan Demirs Neffe Cebrail Demir dem Spiel mit zwei Treffern seinen Stempel aufdrückte. Er war gemeinsam mit Roman Ueberfeld aus dem Kader der Ersten zum B-Liga-Team gestoßen. "Wir hatten 85 Prozent Ballbesitz und waren klar spielbestimmend und hatten deutlich mehr Torchancen. Eintracht hat nichts fürs Spiel gemacht, nur lange Bälle gespielt. "Wir waren froh, dass wir Cebrail dabei hatten. Er hat viele Akzente gesetzt. Die Jungs haben es insgesamt super gemacht."
Tore: 0:1 Geschonneck (12.), 1:1 Demir (34.), 2:1 Demir (39.), 3:1 Ebong (62.), 4:1 Güntermann (89.)

1. FC Gievenbeck III - Westfalia Kinderhaus III 1:4 (0:1)
Um den Derby-Charakter aus dem Spiel zu nehmen, versuchte das Kinderhauser Trainerteam im Vorfeld, etwas Druck vom Kessel zu nehmen. Nach einer schwachen Vorbereitung ohne Sieg gegen meist höherklassige Mannschaften wussten Marcel Nordhoff und seine Jungs nicht, woran sie sind. Zu Beginn ging es hin und her, ehe Damian Stanke nach einem einstudierten Eckball zur Gäste-Führung traf. Das ist insofern bemerkenswert, als die Sache mit den Standards in der Hinserie überhaupt nicht rund lief und seit Jahresbeginn die Spieler selbst entscheiden, wie sie bei ruhenden Bällen agieren. Im zweiten Durchgang bauten die Gäste die Führung dann - auch bedingt durch Fehler des Gegners - deutlich aus, ehe Gino Rothers den Gievenbecker Ehrentreffer erzielte. "Es war eine solide Leistung", befand Nordhoff.
Tore: 0:1 Stanke (17.), 0:2 Gorny (50.), 0:3 Iwanowski (70.), 0:4 Gorny (85.), 1:4 Rother (90.)

SC Münster 08 III - IKSV Münster 1:3 (1:1) 
Tore: 1:0 Krüger (12.), 1:1 Placke (32.), 1:2 Farizi (47.), 1:3 Farizi (54.)

SC Greven 09 II - SV Mauritz II 2:2 (1:1)
Grevens Trainer Srdjan Kosoric haderte mit zwei verlorenen Punkten im Aufstiegsrennen. "Wir müssen allerdings nüchtern anerkennen, dass Mauritz viel investiert hat, um diesen Punkt zu holen", zollte er dem Gegner Respekt. "Uns hat der Punch gefehlt, um das Ding in den entscheidenden Situationen über die Linie zu drücken." Bis zum 1:1 hatten die Nullneuner alles im Griff. "Wenn wir das zweite Tor nachlegen, läuft das Spiel anders", war sich Grevens Coach, der mit der Leistung seiner Mannschaft gar nicht unzufrieden war, sicher. "Wir haben's ordentlich gemacht, hätten aber einfach ein Tor mehr schießen müssen." Sein Gegenüber Florian Diening war erfreut und überrascht zugleich vom starken Auftritt seiner Elf. Am vergangenen Dienstag hatte es bei den Mauritzern noch eine Krisensitzung gegeben. "Wir haben einen Punkt gewonnen. Das war ein gutes Spiel. Wir wollten mutig spielen und die Zweikämpfe aggressiv führen, waren taktisch sehr diszipliniert. Der Einsatz hat gestimmt", lobte er. In der Schlussphase wäre mit viel Glück sogar noch mehr drin gewesen, denn vor dem 2:2-Ausgleich stand Paul Kostyrenko schon einmal frei vor dem Grevener Tor. Allerdings hatte der Schiedsrichter da schon gepfiffen und unabsichtlich die Vorteilsregel missachtet (80.). 
Tore: 1:0 Kortevoß (18.), 1:1 Wiesmann (38./ET), 2:1 Wiedeyer (73.), 2:2 Kostyrenko (83.)

SV Greven 2021 - SC Sprakel 2:1 (1:0)
"Das Ergebnis ist knapper ausgefallen, als es gemusst hätte", befand Grevens Trainer Sven Hehl. Sein Team spielte zwar nicht Großchance um Großchance heraus, spielte aber häufig um den gegnerischen Sechzehner herum, ohne Zug zum Tor zu entwickeln. Die nötige Entschlossenheit legte schließlich Daniel Reiter an den Tag, der nach einem Angriff über die rechte Seite per Kopfball ins lange Eck traf (10.). Das 2:0 erzielte Elmir Azizov, nachdem er zuvor bereits drei, viermal frei vor dem gegnerischen Tor aufgetaucht war. "Wir haben ein hohes Tempo an den Tag gelegt, das hat seinen Tribut gefordert", wusste Hehl, dessen Team am Ende um den Anschlusstreffer bettelte - danach aber hinten sicher stand und nichts mehr anbrennen ließ. 
Tore: 1:0 Reiter (10.), 2:0 Azizov (69.), 2:1 Afonso (88.)