Julian Wiedenhöft ist auch bei den Stadtis Stammgast. Bald hat er draußen richtig was vor.

Nullachts Vision mit Wiedenhöft


von Mario Lacroix

(29.12.17) Eine gesunde Rivalität pflegen der SC Münster 08 und 1. FC Gievenbeck. Das liegt nicht nur daran, dass Nullacht ein Partnerklub von Borussia Dortmund ist und der FCG mit der Knappenschmiede des FC Schalke 04 kooperiert. Wechselt ein Spieler von einem zum anderen Verein, kann der sich wie im Ruhrgebiet ordentlich was anhören. Aber auch warme Worte werden gewechselt, zum Beispiel wenn Nullachts A-Jugend-Trainer Julian Wiedenhöft über die U23 des FCG spricht: "Da sind sie uns drei, vier Jahre voraus, das muss man neidlos anerkennen." Warum er das sagt? Auch der SC Münster 08 will den Weg einer U23 gehen und fängt damit offiziell im Sommer an.

Konkreit heißt das: Julian Wiedenhöft (Trainer U19) und Alex Otte (Trainer U17) übernehmen zur kommenden Saison die Landesliga-Reserve, die sich derzeit unter Stefan von Felde in der Spitzengruppe der Kreisliga B2 hält. Kreisliga B, das klingt nicht so verlockend für Spieler, die derzeit in der U19-Landesliga zocken. Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Wiedenhöfts Auftrag besteht auch darin, diesen talentierten Burschen zu vermitteln, "dass ein Jahr in der Kreisliga B keine Schande ist". Schließlich will man mit der U23 so schnell wie möglich in die Kreisliga A und mittelfristig dahin, wo Gievenbeck mit seinem Jungbrunnen schon ist: in eine überkreisliche Liga.

"Werden sie nicht mit Rausschmiss bestrafen"

14 Juniorenspieler aus dem Jahrgang (1999) stehen bei Nullacht vor der Schwelle zum Seniorenfußball. Im Jahrgang 2000 sind es nochmal zehn. Möglichst alle wollen Wiedenhöft und Otte, der als Spielertrainer fungieren soll, mitnehmen. Verstärkt wird das Team mit Leistungsträgern der aktuellen B2-Truppe. David John, Marius von Felde, Demir Celebic und Enno Suvar sind mit Sicherheit Kandidaten. "Klar, wird es Leute geben, die wir übernehmen", so Wiedenhöft. "Sie spielen ja eine sensationelle Saison, vielleicht steigen sie noch auf. Da werden wir sie nicht mit einem Rausschmiss bestrafen." Gerne hören wird das Stefan von Felde, der ankündigt, eine Pause zu machen. Jetzt wolle er noch die letzte Halbserie genießen, etwas Spaß haben, der Aufstieg sei kein Muss. Danach will sich von Felde mehr dem Privatleben widmen und am Wochenende reisen, anstatt auf dem Sportplatz zu stehen.

Natürlich wird auch Stefan von Felde verfolgen, wie der der gelernte Torhüter Wiedenhöft in der neuen U23 externe Neuzugänge einbauen will, "denn nur mit jungen Spielern geht es nicht". Wenngleich er ehrgeizige Ziele mit dem Team verfolgt, steht ganz oben auf der Prioritätenliste, "sechs bis sieben Leute pro Saison nach oben zu bringen", sprich die Rohdiamanten für die erste Mannschaft zu schleifen. Dass diese Herangehensweise erfolgreich ist, können sich die Nullachter derzeit auch vom großen Konkurrenten aus Gievenbeck abgucken.