Kreisliga B3

GWA-Coach Andre Frankrone (l.) und sein "Co" Daniel Hänzelmann (r.) freuen sich über Verstärkung (v.l.n.r.): Alex Meyer, Sebastian Meyer, Julian Wünnemann und Linus Hamsen.

"Viermal Hauptgewinn" für Amels


Von Christian Lehmann

(13.06.22) Sind wir ehrlich: Von den vier Neuzugängen, die André Frankrone am Montag an uns übermittelt, ist eigentlich nur einer von ihnen ein solcher im strengen Sinne. Weil es der jedoch in sich hat und auch das Trio, das vereinsintern wechselt, viel verspricht, ist Grün-Weiß Amelsbürens Trainer ganz aus dem Häuschen. "Für uns ist das viermal Hauptgewinn", frohlockt er.

Der Name der einzigen externen Neuverpflichtung lässt in Fußball-Münster aufhorchen. Linus Hamsen (18) ist der Sohn von Münster 08-Legende Olaf Hamsen. Bruder Dennis schießt seit vielen Jahren für die Erste der Nullachter seine Tore. Der jüngste Filius des ehemaligen Sportlichen Leiters an der Manfred-von-Richthofen-Straße durchlief seit der U11 alle Leistungsmannschaften des SCM und wurde nach Hüftproblemen zuletzt über die Reserve an den Seniorenbereich herangeführt. Der in Amelsbüren wohnhafte Zentrums-Allrounder hatte sich als Jugendtrainer am Häpper beworben und durchblicken lassen: "Wenn ihr mich auch als Spieler gebrauchen könnt, dann hätte ich wohl Interesse..." Frankrone wollte - selbstverständlich: "Wenn Du einen Spieler kriegen kannst, der bei Nullacht ausgebildet wurde, dann musst Du zuschlagen. Er kennt Max und Moritz Leisgang gut und ist ein echter Gewinn für uns. Wir planen in der Innenverteidigung mit ihm - oder auf der Sechs. Er hat aber auch schon im Sturm gespielt."

Alex Meyer greift mit 35 Jahren nochmal an

Seit vielen Jahren spielt auch Alex Meyer in Amelsbüren - zuletzt jedoch in der Zweiten. Dass der 35-Jährige eigentlich zu Höherem berufen ist, wusste Frankrone schon länger. "Ich hätte ihn gerne schon vorher gehabt. Mit Ale Gomes verlieren wir einen extrem erfahrenen Spieler, der die DNA des Vereins in sich trägt", freut sich der Coach, der gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlug und auch Bruder Sebastian Meyer aus der Reserve hochzieht. Der war vor zwei Jahren vom SV Rinkerode an den Häpper gewechselt und bringt laut Frankrone nicht nur A-Liga-Erfahrung, sondern auch "spielerische Qualität und ein hohes Standing" mit. Das sei vor allem im Hinblick auf die kommende Saison wichtig: "Wir werden nicht mehr jedes Spiel deutlich gewinnen. Da brauchst Du Leute, die das Spiel auch mal beruhigen und den Jungs sagen können, wo es lang geht."

Auch auf der Torhüter-Position musste der Verein nach dem Rückzug von Fabian Hövelmann in die zweite Mannschaft etwas tun. David Matthäus hat sich beruflich selbständig gemacht und ist deshalb stark eingebunden. Es musste also ein weiterer Schnapper her. Auch den fand man vereinsintern. Julian Wünnemann stand zuletzt bei der Dritten im Tor. Er ist der Bruder von Lukas Wünnemann und laut laut Frankrone "ähnlich talentiert" wie die langjährige Nummer 1A. "Er hat gute Reflexe und spielt richtig gut mit. Er will an seiner Fitness arbeiten und versteht sich gut mit seinem Bruder. Das passt", glaubt Frankrone.

Eine gute Teamchemie steht an erster Stelle 

Neben dem genannten Quartett werden auch Florian Paus und Raffael Solik mit dem Team in die Sommer-Vorbereitung einsteigen. Somit stehen Frankrone 24 Feldspieler und drei Torhüter zur Verfügung. Die Neuen wurden vor allem im Hinblick auf eine gute Teamchemie verpflichtet, denn Frankrone ist sicher: "Wir werden in der A-Liga auch mal Lehrgeld bezahlen - in dieser Saison wurden wir defensive nur selten gefordert. Ich glaube aber, dass die Mannschaft stark genug ist, um in der A-Liga zu bestehen. Wir freuen uns auf Derbys gegen Wacker oder Rinkerode - das wird geil!"