Lisanna Mahnke (l.), hier im Ligaspiel gegen Arminia Ibbenbüren, bereitete das 1:0 ihrer Farben gekonnt mit vor.

Weniger ist auch mal mehr 


Von Till Meyer

(28.09.17) Nicht immer muss es ein fußballerisches Feuerwerk oder ein Schützenfest sein, um im Pokal seine Ziele zu erreichen. Gerade wenn es gegen vermeintlich kleinere Vertreter geht, die Beton anrühren, muss man sich auch mal mit weniger zufrieden geben. Hauptsache das Ticket für die nächste Runde ist am Ende der 90 Minuten gelöst. Galt am gestrigen Abend auch für den Westfalenligisten BSV Ostbevern, der beim Bezirksligisten VfL Wolbeck ranmusste, keine Bäume ausriss, aber letztlich ungefährdet mit 2:0 (1:0) in die nächste Runde einzog. Dort wartet nun ein Derby-Heimspiel gegen die SG Telgte. 

Die Rollen, die den Teams im Vorfeld aufgrund ihrer Klassenzugehörigkeit zuteil wurden, spiegelten sich exakt auf dem Kunstgrün wieder. Die Gastgeberinnen standen tief, sehr tief in der eigenen Hälfte - mitunter sogar am und im eigenen Sechzehner, verzichteten über weite Strecken auf ein konsequentes Anlaufen und setzten auf die Karte Konter. Da die Wege aufgrund der tiefen Stafflung nach vorne aber extrem weit waren, erzeugte der VfL, mit wenigen Ausnahmen, nahezu keine Torgefahr. Zumindest keine ernsthafte. Somit oblag dem BSV der Part der Spielgestaltung. Zumindest an diesem Tage nicht die Paradedisziplin der Truppe von Andrew Celiker. Viel Ballbesitz ja, zwingenden Chancen jein. Dann und wann ergaben sich für die Gäste zwar mal Lücken im Deckungsverbund des VfLs, aber die Abschlüsse ließen doch sehr zu wünschen übrig. "Das ist derzeit einfach unserer großes Problem, das stimmt. Daran arbeiten wir auch", bestätigte Celiker. 

Dösenöffner Dießelberg

Ausgenommen aus dieser Feststellung sei aber die 40 Spielminute, in der Lisanna Mahnke eine präzise Flanke in den Strafraum auf Nicole Eichholt zirkelte, die das Ding annahm und klug auf Chiara Dießelberg im Rückraum ablegte. Dießelberg genoss dort, gut 16 Metern vor dem VfL-Kasten, ausnahmsweise mal alle Freiheiten der Welt und schob die Murmel mit links und einer schön gedrehten Flugkurve hoch zum 1:0 in die Maschen. "Eigentlich wollten wir im zweiten Durchgang schnell das zweite Tor machen, um Ruhe zu haben, aber leider hat das nicht so geklappt", umriss der BSV-Coach rückblickend. Stimmt, klappte nicht - oder sagen wir es anders: Es dauerte bis fünf Minuten vor dem Ende, ehe der Deckel tatsächlich drauf war. Eichholt netzte zum 2:0 ein und damit war Ruhe im Karton. "Es war ein hochverdienter Erfolg, wenngleich wir nicht so konsequent und konzentriert waren", urteilte Celiker abschließend.    

VfL Wolbeck - BSV Ostbevern     0:2 (0:1)
0:1 Diesselberg (40.), 0:2 Eichholt (85.)