Querpass

Zwölf Wochen Sperre für Hiltruper


Von Alex Piccin und Christian Lehmann

(30.10.18) Ein Spieler des TuS Hiltrup wurde am vergangenen Donnerstag beim Kreissportgericht in Westbevern vorgeladen. Ihm wurde vorgeworfen, während der Sommervorbereitung am 9. August in einem Testspiel der TuS-Reserve gegen den SC Gremmendorf Schiedsrichter José Ferreira (Preußen Münster) absichtlich mit dem Ball am Kopf getroffen zu haben. 

Dass der Hiltruper den Ball geschossen und Ferreira getroffen hat, stand außer Frage. Es ging darum, zu erörtern, ob der Spieler bewusst auf den Unparteiischen gezielt hat oder nicht. In Fußballparagraphen gefasst, ob es sich um eine Tätlichkeit oder ein grob unsportliches Verhalten gehandelt hat. "Nach Aussagen des Schiedsrichters und des Spielers ist die Kammer übereingekommen, dass der Spieler nicht absichtlich auf den Schiedsrichter geschossen hat", sagt Kreissportgerichts-Vorsitzender Manfred Mönig auf Nachfrage von heimspiel-online. Wohl habe der TuS-Kicker aber bei seinem Tun in Kauf genommen, jemanden zu treffen. Demnach bekam der Hiltruper zwölf Wochen Sperre aufgebrummt. Wäre ihm eine Tätlichkeit nachgewiesen worden, hätte er viel länger zuschauen müssen.

Spät verhandelt

Die Verhandlung hat erst elf Wochen nach dem Vorfall stattgefunden. "Da sind mehrere Sachen zusammengekommen", erklärt Mönig den späten Termin, der den Verantwortlichen beim TuS Hiltrup bitter aufstieß. Aufgrund der seit dieser Saison gültigen, neuen Verfahrensordnung tage die Kammer seltener als vorher. Es gelte zudem, bestimmte Einlassfristen zu beachten. Dazu war Schiedsrichter Ferreira an anderen Terminen verhindert.

Der Gesperrte ist Teil der dritten Mannschaft in der Kreisliga B3, half im Sommer gegen Gremmendorf in der Reserve aus. Fünf Spiele Sperre hat er bereits zu Saisonbeginn abgesessen. Auf Drängen Hiltrups, da der Fall noch nicht verhandelt worden war, erhielt der Spieler seine Spielberechtigung zurück und wirkte gegen Herbern, Drensteinfurt, Saxonia, Ottmarsbocholt, Selm und dem Werner SC mit. Somit darf er erst nach der Winterpause wieder ran. TuS III-Coach Nico Appelhoff kündigte an, innerhalb der zehntägigen Frist Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen. "Alle Beteiligten haben bestätigt, dass Adam keine Absicht zu unterstellen ist. Dafür eine so lange Sperre zu verhänge, halte ich für überzogen."