Davertpokal 2023

Der VfL Senden bricht den Final-Fluch und gewinnt den Davertpokal. Foto: Hehn

Final-Fluch gebrochen


Von Jakob Hehn

(07.01.23) Endlich, sagt man in Senden bestimmt! Endlich mal wieder das Finale gewonnen. Der VfL Senden gewinnt nach so unfassbar vielen verloren Endspielen wieder den Davertpokal. "Über das gesamte Turnier ist verdient. Die Jungs wollten den Final-Fluch unbedingt brechen", freute sich der Coach der Sendener Christian Balke, eigentlich für die Torhüter des VfL zuständig. Im letzten Spiel des Tages lieferte sich der VfL ein packendes Duell gegen den SV Herbern. Der Titelverteidiger kam aber hinten nicht wirklich raus und musste sich auch mit einer Zeitstrafe abfinden, sodass der VfL am Ende mit 2:1 gewann. Dennoch war der Trainer Julian Wiedenhöft mehr als zufrieden: "Wir haben mannschaftsdienlich den besten Fußball gespielt. Aber klar, Senden hat eine brutale individuelle Qualität."

In der Vorrunde nahm fast alles seinen gewöhnlichen Lauf. Bereits früh deutete sich das Finale der beiden Teams an. Sowohl Herbern als auch Senden beendeten die Gruppenphase mit der vollen Punktzahl auf Platz eins. Wie sich das für einen Gastgeber gehört, gingen die Herberner sogar auch mit ihrer Reserve ins Halbfinale. Der A-Ligist mogelte sich in der Gruppe A an Westfalia Kinderhaus vorbei auf Platz zwei. "Das war jetzt schon unser viertes Turnier in der Winterpause. Da ist es normal, wenn die Luft dann raus ist", sagte der Coach der Kinderhauser Holger Möllers. "Ich bin aber überhaupt nicht böse. Ich gehe jetzt an die Theke und trinke ein paar Bier." Na dann, Prost!

Mirhat Atalan: "Wir kommen da ins Halbfinale"

Gruppenletzter wurde Davaria Davensberg mit keinem einzigen Zähler. Trainer Mirhat Atalan gab aber eine klare Zielsetzung für den Davertpokal in zwei Jahren. "Da sind wir der Ausrichter des Turniers. Wir kommen da ins Halbfinale." Ein B-Ligist im Halbfinale. Wie die Halle da abgehen muss. Auch wenn wir natürlich unparteiisch sind, würde ich mir das aufgrund stimmungstechnischer Gründe schon wünschen.

In der anderen Gruppe des Turniers gab es keinerlei Überraschungen. Neben dem VfL löste Eintracht Werne das Halbfinalticket. Bereits vor ihrem letzten Gruppenspiel stand fest, dass der A-Ligist in der K.O.-Phase steht. Eine Niederlage der Reserve des Werner SC gegen BW Ottmarsbocholt vorher machte das möglich. "Dass wir hier gegen Landesligisten nicht um den Turniersieg kämpfen war mir schon vorher klar. Bis auf das Spiel gegen die Eintracht bin ich auch sehr zufrieden", so der Trainer des SC Janis Leenders. Dort verloren die Werner mit 2:5. Die Eintracht hingegen gewann bis auf das Spiel gegen Herbern alle anderen Gruppenspiele. 

Herbern gegen Herbern

Zum Beginn der K.O.-Phase wurde es nochmal richtig laut in der Halle. Vor dem Spiel war schon klar, dass der Gastgeber im Finale vertreten ist. Der SV Herbern spielte im Halbfinale gegen seine eigene Zweitvertretung. Der später als bester Torschütze ausgezeichnete Daniel Krüger, brachte die erste Mannschaft aber früh in Führung und brachte die Euphorie der Zweiten erstmal zum Stillstand. Am Ende gewannen die Jungs von Julian Wiedenhöft mit 4:2. Lange war das Spiel aber offen. Zwischenzeitlich führte der Landesligist mit 2:1 und hielt seine Zweitvertretung lange in der Partie.

"Wenn du gegen die zweite Mannschaft spielst, kannst du eigentlich nur verlieren", so Wiedenhöft. Die Herberner Reserve gewann aber immerhin das Spiel um Platz drei gegen Werne, welches aus Zeitgründen im Neunmeterschießen ausgetragen wurde. "Wir haben nicht mit dem Halbfinale gerechnet und damit waren wir wahrscheinlich nicht alleine. Der Abschluss mit Platz drei war natürlich mega", sagte der Trainer der SVH-Zweiten Daniel Heitmann.  

Im anderen Halbfinale zwischen dem VfL Senden und Eintracht Werne blieb es zu Beginn der Partie recht offen. Doch irgendwann wurde das Jürgen Sinev zu bunt. Der Zehner leitete die furiose Phase des VfL ein. Binnen drei Minuten stellte Senden auf 6:0. Zwei Tore innerhalb einer Minute. Kann man mal so machen. Sinev erzielte von den sechs Dingern drei selber. Am Ende wurde er noch als bester Spieler gekürt. Der Elf-Tore-Mann traf dann nicht im Finale. Wird ihn aber nicht jucken.

Die Ausnahmespieler des Tages: Bester Torwart: Leon Friedrich, bester Torschütze: Daniel Krüger, bester Spieler: Jürgen Sinev (v.l.n.r.) Foto: Hehn