Marco Müller schmeißt bei den Sportfreunden hin

Von Nicolas Hendricks

(21.02.12) "Das war der größte Fehler meines Lebens." Die Worte, die Marco Müller wählte, könnten eindeutiger nicht ausfallen. Am heutigen Nachmittag zog Müller als Trainer des A-Ligisten SF Münster 07 die Reißleine und trat von seinem Amt, das er erst zur Winter-Vorbereitungsbeginn angetreten hatte, mit sofortiger Wirkung zurück. "Ich habe wirklich alles versucht, gemacht und getan. Sogar meinen Skiurlaub mit der Familie abgesagt, um für den Klassenerhalt zu kämpfen. Aber die Einstellung in der Mannschaft ist einfach katastrophal", begründet Müller seinen Ausstieg. 

Lediglich fünf, vielleicht sechs Spieler hätten in den ersten Wochen der Vorbereitung mitgezogen. "Ich bin ein fußballverrückter Mensch. Wenn ich frustriert vom Training nach Hause komme, dann muss schon etwas schief gelaufen sein", führt der Coach weiter aus. Für Müller ist das Engagement das zweite in dieser Saison, welches noch vor dem eigentlichen Start platzt. Denn im vergangenen Sommer war Müller als Coach der Frauen-Landesliga-Mannschaft vom BSV Fortuna Münster eingeplant, doch wurde das Team noch vor Saisonbeginn zurückgezogen. 

Für Günther Wenzel, dem Sportlichen Leiter der Sportis, kam Müllers Rückzug nicht ganz unerwartet: "Marco kannte das Umfeld vorher nicht so gut, vielleicht waren seine Erwartungen etwas zu groß." Fachkompetenz und Engagement wollte Wenzel dem aus Trier stammenden Übungsleiter jedoch keinesfalls absprechen. "Ich werde trotzdem weiterhin meine gesamte Kraft in den Verein stecken und alles für den Klassenerhalt tun, auch wenn meine Planungen jetzt natürlich komplett umgeworfen worden sind", erklärt Wenzel. Wie es mit den Sportfreunde nun weitergeht, ist noch offen. Auch welche Auswirkung Müllers Entscheidung auf den zweiten Trainer, Torsten Ehrensberger hat, ist noch nicht geklärt. Wir informieren Euch, sobald wir mehr wissen.