Der 11. Spieltag: Kuriositäten-Kabinett

(26.10.10) Ein kurioses Wochenende liegt hinter den Teams der Kreisliga B2. Zwei Gelbe Karten für einen Spieler ohne Platzverweis in Gievenbeck, ein verschossener Elfmeter in der Schlussminute in Coerde und ein Kellerduell am Borussen, das noch am Sonntagmorgen abgesagt wurde.

Hier wäre das Tabellenschlusslicht Borussia III gegen den Vorletzten von der SG Telgte III angetreten. Am Morgen jedoch musste der angesetzte Unparteiische aus dienstlichen Gründen absagen. Mit Lambert Held stand ein Ersatzmann stand parat, jedoch erreichte Schiedsrichter-Obmann Gereon Melchers diesen telefonisch nicht, sodass er den Borussen bescheid gab, es sei kein Schiedsrichter verfügbar. Die Borussen gaben dies an die Telgter weiter, die bleiben entsprechend zu Hause. „Ich war zwar da, aber keine Mannschaften“, berichtet Held. Die Partie muss nun neu angesetzt werden.

Die Partie Gievenbeck IV gegen Aasee II wurde zwar ordnungsgemäß angepfiffen, doch er Schiedsrichter leistete sich einen seltenen Fauxpas: Zweimal zeigte er Gievenbecks Uwe Dutkiewitz im ersten Durchgang die Gelbe Karte, stellte ihn aber nicht vom Platz, weil er sich beim ersten Vergehen offenbar eine falsche Rückennummer notiert hatte. Beide Seiten kündigten aber an, keinen Protest einzulegen, denn die Gäste vom Aasee machten diesen vermeintlichen Nachteil auf sportliche Weise wett.

Den 0:3-Pausenrückstand nach desolater Leistung holten sie noch auf und nahmen ein 3:3 mit. „Es wäre sogar ein Sieg machbar gewesen“, fand BW-Trainer Andre Weelborg, der seine Elf nach der Pause mit dem nötigen Biss auftreten sah. FCG-Coach Michael Sekulla hingegen war fassungslos: „Eine Halbzeit lang waren wir grandios gut, sind dann aber völlig eingebrochen.“ 

Zehn Teutonen schnuppern am Dreier

Auch der Klub Mladost schaffte es bei Teutonia Coerde nicht, seine zweimalige Führung über die Zeit zu bringen. Zweimal glichen die Coerder zum 2:2 aus und besaßen in der Schlussminute die Riesenchance, die drei Punkte einzusacken: Nach einem Foul trat Abdenacer Benomar vom Punkt aus an und verwandelte. Doch weil ein Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen war, musste er noch einmal ran und schoss übers Tor. Doch der Punkt war für die Teutonen aller Ehren wert, zumal sie nach der Verletzung von Kapitän Mohammed Benomar nach der Pause mangels Personals zu zehnt weiterspielen mussten.

Der Türkische JV musste die Partie beim SC Greven 09 II sogar zu neunt beenden. Wie schon in der Vorwoche gegen Mladost erhielten zwei Mann einen Platzverweis. Erneut konzentrierte sich der TJV phasenweise mehr auf die Leistung des Spielleiters als auf ihre eigene. „Wenn meine Spieler mit den Füßen so gut wären wie mit dem Mund, würden wir sicher besser dastehen“, ärgerte sich Coach Salah Sadik zum wiederholten Mal. Die Grevener schafften es in einer hektischen zweiten Hälfte nicht, dem 1:0 durch Robert Mund weitere Tore folgen zu lassen.

Auch der SC Türkiyem hatte viel Pech in Sachen Torabschluss. Beim TuS Saxonia waren sie gleichwertig, führten und übernahmen danach zunächst die Kontrolle. „Da hätten wir schon das 2:0 nachlegen müssen“, fand der 1. Vorsitzende Bünyamin Degirmenci. Der TuS drehte die Partie aber, ging sogar mit 3:1 und Front, doch auch das setzte den SCT nicht schachmatt. Nach dem 2:3-Anschluss boten sich dicke Gelegenheiten, allein Sofian Lotfi traf zweimal Aluminium, auch Keeper Bernard Garling zeichnete sich mit guten Paraden aus.

Reckenfeld trifft und trifft und trifft…

Auch wenn Roxel III-Keeper Thomas Freisfeld sich gegen den FC San Diego einige Male auszeichnen konnte, sein Team unterlag am Ende mit 0:3. „Das war ein gutes Spiel von meinen Jungs und ich hatte nie das Gefühl, dass wir hier Punkte verlieren würden“, meinte SD-Trainer Stefan Thoma. Sein Gegenüber Afshin Ashtari-Larki war nach der Partie kaum zu halten. „Das war von Anfang an nur Provokation und Beleidigung von San Diego, gegen solche Mannschaften macht es echt keinen Spaß.“

Spaß hat hingegen weiterhin Tabellenführer SC Reckenfeld. Bei GW Gelmer II gelang mit dem 4:0 der siebte Sieg in Serie, der sechste mit mindestens vier geschossenen Toren. Gelmer machte es den Gästen zwar lange Zeit schwer, jedoch reichte das nicht gegen die gut aufgelegten Reckenfelder. „Wir haben zurzeit halt eine breite Brust und gar keine Verletzten“, freut sich Trainer Metin Tüfekci. „Trotzdem appelliere ich in jedem Training an die Mannschaft, dass sie nicht hochnäsig werden darf.“

Dazu besteht auch für die Teams von Mauritz II und Kinderhaus III derzeit kein Anlass. In einem mäßigen Kellerduell trennten sie sich mit 1:1, was in den Augen der beiden Trainer zu wenig war.