Kreisliga B2

...und plötzlich schlägt die Stimmung um


Von Sascha Keirat

(12.09.11) Dass in der Partie Wacker Mecklenbeck II gegen SC Türkiyem nichts Schlimmeres passierte, ist die positive Nachricht. Vier Platzverweise auf Gäste-Seite und der Krankenhaus-Besuch eines Wackeraners stellten das Fußballspiel in den Schatten. 

Eine Halbzeit lang verlief alles in geregelten Bahnen, Mecklenbeck führte zum Seitenwechsel mit 4:0. Als Sebastian Heß in der 53. Minute zum 5:0 traf, schlug die Stimmung beim SCT plötzlich um. Die Gangart wurde härter und das Verhalten gegenüber Schiedsrichter Lambert Held (TuS Hiltrup) ebenso. „Ich habe weit über 100 Spiele gepfiffen, so etwas aber bislang noch nicht erlebt“, kommentierte der Unparteiische.

Bei einige Aktionen, wie dem harten Foul von SC-Keeper Maximilian Koch an Martin Große-Scharmann, der mit schwerer Schienbeinprellung ins Krankenhaus musste, oder ersten Beschimpfungen, drückte Held noch ein Auge zu. Danach blieb ihm aber keine Wahl mehr. Es wurde derart ruppig, dass einige Wacker-Spieler nicht mehr weitermachen wollten und der Spitzenreiter freiwillig zu zehnt zu Ende spielte. Mit vier Platzverweisen, darunter eine glatte Rote Karte wegen Beleidigung, entkam der SC nur knapp dem Spielabbruch, der wohl teuer geworden wäre. Laut Anwesenden soll auf dem Platz auch gespuckt worden sein.

Götz: "Türkiyem muss mit drastischen Maßnahmen rechnen"

 „Wir haben am Ende aufgehört, Fußball zu spielen. Ich bin froh, dass meine Mannschaft die Disziplin bewahrt und nicht dagegengehalten hat. Sonst wäre es wohl richtig eskaliert“, meinte Wacker-Trainer Mario Zohlen. Der Verein stellte den Antrag, das Rückspiel unter Verbands-Aufsicht zu stellen. Held beantragte, in nächster Zeit keine Türkiyem-Spiele mehr leiten zu müssen.

Spielleiter Helmut Götz ist über die Vorgänge informiert, hat aber nur wenig Handhabe, „weil der Schiedsrichter weder einen Sonderbericht geschrieben, noch der Wortlaut der Beleidigung benannt hat“. Dennoch reagierte Götz, folgte dem Wacker-Antrag und forderte für die kommenden Partien des SCT Verbands-Aufsicht an. „Ich habe am Sonntag lange mit Türkiyems Vorsitzendem gesprochen und ihm klar gemacht, dass sein Verein mit drastischen Maßnahmen rechnen muss, wenn sich nichts tut.“ heimspiel-online erhielt von Vereinsseite erst ein Tag später eine Öffnet internen Link im aktuellen FensterStellungnahme.