Albtraumabend verfolgt Sassenbergs Müller bis in den Schlaf

(04.11.09) Vom Auftritt in Gremmendorf hatte sich der VfL Sassenberg II sicher mehr erhofft. Lediglich mit einem mageren 1:1 (1:0) im Gepäck trat der VfL gestern Abend wieder die Heimreise an. Zuvor erlebten beide Mannschaften eine turbulente Partie.

Die Gäste nahmen die Zügel in die Hand und wurden ihrer Favoritenrolle in der vorgezogenen Partie zumindest in der ersten Halbzeit gerecht. So markierte Sassenbergs Jepon die verdiente Gästeführung (33.). Nach der Pause büßte der VfL aber seine spielerische Überlegenheit ein und hielt nun mehr kämpferisch dagegen. Die Gremmendorfer, bei denen Spielmacher Siamak Kasemi sein lang ersehntes Comeback gab, zeigten ihrerseits viel Engagement. „Kompliment an meine Truppe. Wir haben gegen starke Sassenberger gut dagegen gehalten“, lobt Trainer Ómid Assadollahi seine Jungs.

Dass die Gäste aber selbst nicht höher in Führung gingen, lag am eigenen Unvermögen. So scheiterten Jepon (55.) und Michael Schulte (70.) freistehend. Schlimm wurde es für Sassenbergs Coach Thorsten Müller dann in den Schlussminuten. Nach einer Ecke markierte Christian Holtkamp, Torwart aus der Gremmendorfer Ersten, doch tatsächlich per Kopf den 1:1-Ausgleich (90.+2).

Doch die Partie war noch nicht zuende. VfL-Stürmer Roy Mondeel traf nur eine Minute später zum vermeintlichen 2:1-Siegtor für die Gäste, doch der Schiedsrichter erkannte das Tor nach kurzem Zögern nicht an und entschied auf Abseits. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, war Müller fuchsteufelswild.

Dass der Unparteiische aus Sicht beider Trainer einen schwachen Tag erwischte, wird den Sassenberger Trainer wohl dennoch nicht von einem Sonderbericht befreien, den er nach heftigem Wortgefecht mit dem Schiedsrichter nach dem Abpfiff nun zu erwarten hat. „Ich habe diese Nacht kaum ein Auge zu getan“, war Müller noch am Tag nach dem Spiel völlig außer sich.  

SC Gremmendorf II – VfL Sassenberg II     1:1 (0:1)
0:1 Jepon (33.), 1:1 Holtkamp (90.+2)

Leserbrief

Leserbrief zum Spielbericht Gremmendorf II - Sassenberg II

(05.11.09) Ich habe das Spiel Gremmendorf II - VfL Sassenberg II als SR geleitet. Wenn die Trainer der Meinung sind, das der Schiedsrichter nicht seinen besten Tag erwischt hat, dann möchte ich mal wissen, was für einen Tag die Spieler erwischt haben. Ich habe in meiner Laufbahn als Spieler, Trainer, Zuschauer oder jetzt als Schiedsrichter schon viele Spiele gesehen, aber das am Dienstag war ein Grotten-Kick, das man vom Zuschauen blind werden konnte. Trotz aller widrigen Umstände (Regen ,Wind, schlechtes Licht, zwei schwache Mannschaften) habe ich das Spiel locker über die Bühne gebracht. Zum vermeintlichen 2:1 für Sassenberg: Abseits ist nun mal Abseits. Vielleicht sollten die Trainer mal Regelkunde statt einer Laufeinheit einlegen. Und wie schon der Trainer richtig erkannt hat, wenn man sooo viele Torchancen hat, ist man selber schuld.

 

Helmut Wellermann, 48155 Münster