Mehr Gleichberechtigung im Fußball gefordert


(01.04.11) Eine Frauen-Quote im Kreisliga-Fußball forderte heute Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Ab der Spielzeit 2013/14 solle, so die CDU-Politikerin auf einer heutigen Pressekonferenz, die sie gemeinsam mit DFB-Präsident Theo Zwanziger in Frankfurt abhielt, jede Männermannschaft mindestens drei Frauen auf dem Spielfeld einsetzen. Je eine in der Abwehr, im Mittelfeld und dem Angriff. "Die Männer haben im Fußball einen Vorsprung von über 100 Jahren", so von der Leyen, "die Frau hat das Recht, ja, die Pflicht, diesen Rückstand, den sie ausschließlich der Unterdrückung der Männer zu verdanken hat, wieder aufzuholen."

Theo Zwanziger unterstützte die Initiative: "Wir haben mit Junioren, die in höheren Spielklassen ja bereits quotenmäßig in den Kadern einzuplanen sind, gute Erfahrungen gesammelt. Warum sollte uns das nicht auch im Frauen-Fußball gelingen und uns damit auf Jahrzehnte gegenüber dem Rest der Welt uneinholbar machen. Ich sehe hier einen klaren Wettbewerbsvorteil für Deutschland."

Die Opposition hingegen verurteilte den Vorschlag von der Leyens. Den Grünen beispielsweise gehe die Initiative nicht weit genug. "Warum sollen denn Frauen in Männer-Mannschaften spielen, warum nicht Männer in Frauen-Teams?", so die Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn. Die Linke forderte gar die komplette Abschaffung des Fußballs in Deutschland. Die Parteivorsitzende Gesine Lötzsch: "Wir sind ein Volk. Wir gewinnen zusammen oder verlieren zusammen. Wir fordern die Abschaffung des Leistungsdrucks und gleiche Punktzahl für alle."

Koalitionspartner FDP sprach sich entschieden gegen die Einführung einer Frauen-Quote aus, änderte wenig später jedoch wieder ihre Meinung und behauptete genau das Gegenteil. Die SPD hingegen war privat verhindert.

Im Fußballkreis Münster/Warendorf bezog Kreisvorsitzender Norbert Reisener glasklar Stellung zu diesem Thema: "Liebe Fußballfreunde und Fußballfreundinnen, werte Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen, Ehrenamtliche und Ehrenamtlichinnen, liebe Sportkameradinnen und -kameraden, lassen Sie mich zunächst danken für den unermüdlichen Einsatz, den Sie tagtäglich und mit voller Leidenschaft in den Vereinen...."