Querpass

KSK: Zweieinhalb Jahre Zwangspause für Treffpunkt-Schläger


Von Lutz Hackmann

(03.08.12) Der Tragödie zweiter Teil – so hätte man es wohl auch nennen können, was die Kreis-Spruchkammer unter dem Vorsitz von Manfred Mönig am Donnerstagabend in Westbevern verhandelte. Denn nachdem vor einem Monat alle drei terminierten Verhandlungen vertagt werden mussten, da die Beschuldigten, respektive wichtige Zeugen, einfach ferngeblieben waren, lag am Donnerstag exakt die gleiche Tagesordnung auf den Tischen wie vor vier Wochen. Diesmal waren nun alle Geladenen vor der Kammer erschienen, und so konnten auch in allen drei Verhandlungen Urteile ergehen.

Im Mittelpunkt stand dabei selbstredend das Spiel in Nienberge, wo Treffpunkt Waldsiedlung und Concordia Albachtens Reserve ihr Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga B austrugen und bei dem der Anklageschrift nach der Schiedsrichter  vom Fausthieb eines TP-Akteurs niedergestreckt wurde – und das, nachdem das Spiel bereits abgebrochen war  (Öffnet internen Link im aktuellen FensterHeimspiel-online berichtete ausführlich). Ein Spieler von Treffpunkt hatte den Schiri mit Ausdrücken aus der alleruntersten Schublade übelst beleidigt und dafür die Rote Karte gesehen. Daraufhin ging er „in aggressiver Weise“ auf den Unparteiischen zu, so dass sich dieser stark bedroht fühlte. Als dann noch andere Spieler hinzukamen, machte der Schiri seine vorher schon geäußerte Absicht zur Tat und brach das Spiel ab. Das war in der 60. Minute und es stand 3:0 für Albachten.

Mit der Faust zu Boden gestreckt

Um den Spielleiter zu schützen, bildeten Kicker aus Albachten einen Kreis um ihn, doch irgendwie gelang es einem TP-Spieler – zwei Concordia-Akteure erklärten klar und eindeutig, es sei „der Spieler mit der Nummer 6“ gewesen – ihn zu durchbrechen und dem Schiri einen Schlag an den Kopf zu versetzen, der ihn zu Boden streckte. Dieser  Spieler mit der Nummer 6 saß nun bei der KSK,  behauptete steif und fest, er sei das nicht gewesen, und brachte auch einen Zeugen, der behauptete, neben ihm gestanden zu haben, und das ganz woanders. „Ja nee, ist klar“, war man im Verhandlungsraum geneigt zu raunen. Der Schiri selbst konnte zu der Sache nichts beitragen – er hatte den Angreifer überhaupt nicht kommen sehen und war danach ja auch k.o.

"Ansehen des Sports geschädigt!"

Die TP-Abordnung präsentierte sich darauf kreativ. Aber Vorschläge aus dem Lager von Waldsiedlung, es könne ja doch jemand anders gewesen sein als die Nummer 6, wurden durch die klaren Aussagen der beiden Albachtener Zeugen widerlegt, die erklärten, dass sie den Beschuldigten eindeutig wiedererkannt hätten. Das Urteil der KSK kam dann entsprechend: Der vom Feld gewiesene Spieler, dessen Verhalten die ganze Malaise ja eigentlich verursacht hatte, muss wegen Bedrohung und Beleidigung des Schiedsrichters fünf Monate pausieren. Spieler Nummer 6 darf zweieinhalb Jahre nicht gegen den Ball treten. Die Kammer sah für ihn keinerlei Milderungsgründe, da er die Tat heftig  bestritt. „Er hat“, so der Vorsitzende Manfred Mönig, „das Ansehen des Sports erheblich geschädigt!“

Dass dieses Spiel für Albachten als gewonnen gewertet wird und die Concordia aufsteigt, bedarf danach allenfalls der Erwähnung.