Querpass

96 von 106 Delegierten hoben die grüne Stimmkarte.

Münster und Warendorf wollen eins bleiben


von Sascha Keirat

(11.01.12) Das Fußball-Volk hat gesprochen. Und das mit deutlicher Stimme. Auf dem außerordentlichen Kreistag am Mittwochabend in Handorf votierten die anwesenden Delegierten des Fußballkreises Münster/Warendorf mit großer Mehrheit für den Vorschlag des Kreisvorstandes. 

Und damit gegen die Durchsetzung der vom Fußball- und Leichathletik-Verband Westfalen (FLVW) angestrebten Kreisstrukturreform.Von den 106 Stimmberechtigten unterstützten 96 die Vorlage des Vorstands um den Kreisvorsitzenden Norbert Reisener (Foto), sieben waren dagegen und drei enthielten sich. Diese Mehrheitsentscheidung werden die Kreisdelegierten – neben Reisener sind das Helmut Götz, Norbert Krevert, Manfred Mönig und Norbert Wellenkötter – auf dem außerordentlichen Verbandstag im Mai in Kamen vortragen „und dafür kämpfen mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen“, wie Reisener ankündigte.

Im Haus Münsterland entstand eine angeregte Diskussion zwischen den heimischen Vertretern und den beiden FLVW-Legaten Carsten Jaksch-Nink und Gundolf Walaschewski. In ihrem Bemühen, Argumente für eine Durchführung der Reform vorzubringen, stießen sie weitgehend auf taube Ohren. Jaksch-Nink etwa führte den demografischen Wandel, mögliche Kosten-Einsparungen und die Bündelung von Ressourcen, also weniger Bedarf an Ehrenamtlichen, an. In diesen Punkten sei die Reform, die die Verschlankung der Fußballkreise von 33 auf 26 (ab der Saison 2016/17) bei Anpassung an politische Kreise vorsieht, sinnvoll.

Lange Anfahrten

Für Münster/Warendorf sieht dieser Plan die Trennung oder die Zusammenlegung mit dem Fußballkreis Beckum vor. „Wir haben mit diesem Kreis, der seit 1946 besteht, nur gute Erfahrungen gemacht“, unterstrich Kreis-Justiziar Manfred Mönig. „Für die Reform fehlt uns eine ganze Reihe an Argumenten. Durch die größeren Kreise ist ein höherer Verwaltungsaufwand nötig, zudem bedeuten die großen Entfernungen für manche Jugendmannschaften Fahrten, die einen ganzen Vormittag ausfüllen.“

Gerade das Thema der Distanzen beschäftigte die Vereinsvertreter und bewog viele wohl zum Votum für den Antrag des Kreises. Zudem, wie Reisener verlauten ließ, habe es auch aus dem Kreis Beckum klare Signale gegen eine Zusammenlegung mit Münster gegeben. Der Kreis hat sich also festgelegt, nun liegt der Ball beim Verband.