Querpass

Beim TuS Hiltrup musste man lange auf einen Kuntrasen warten. Seit 2009 wurde er fertig gestellt.

Rot oder Grün? - 
Entscheidung über Kunstrasenplätze


Von Nico Herrmann

(23.11.11) Er ist ein heiß begehrtes Gut. Wer ihn hat, kann sich glücklich schätzen. Der Kunstrasenplatz. Am 30.11. wird es wieder spannend für einige Münsteraner Klubs. Dann nämlich entscheidet der Sportausschuss der Stadt Münster über die Anträge von Borussia Münster, Saxonia Münster, ESV Münster und Germania Mauritz. Besonders gute Chancen auf den lang ersehnten Kunstrasenplatz haben dabei Saxonia und Borussia. Das Sportamt führte bei allen vier Anträgen eine Nutzwertanalyse durch, die folgende Punkte beinhaltet:

- Sanierungsbedürftigkeit
- Liquidität des Vereins
- Anzahl der fußballspielenden Kinder und Jugendlichen
- Anzal der Mannschaften
- Mitgliederentwicklung der letzten fünf Jahre
- Nutzungsintensität
- Kooperationen
- Art und Anzahl der Plätze
- prognostizierte bevölkerungsentwicklung im Einzugsgebiet
- Zustand des Platzes
- strukturelle Gegebenheiten

Borussia und Saxonia schneiden gut ab

Aus diesen Faktoren lässt sich eine Punktskala errechnen. Auf dieser erreichten sowohl Borussia (303) als auch Saxonia (217) mehr als die erforderlichen 200 vonn 501 möglichen Punkten. Der Antrag von Germania Mauritz schied schon vorzeitig aus, da der Ascheplatz am Coppenrathsweg erst 2006 erneuert wurde. Da sowohl Borussia als auch Saxonia alle Vorraussetzungen erfüllen, muss der Sportausschuss nächsten Mittwoch nur noch zustimmen, damit sich für die beiden Klubs der Traum vom Kunstrasenplatz erfüllt.

Vermutlich kann Saxonia dann schon im nächsten jahr auf dem künstlichen Grün spielen. Denn in der einer vom Sportamt durchgeführten Platzbewertung der hiesigen Sportplätze schnitt der Ascheplatz der TuS Saxonia mit der Note "ungenügend" ab. Es herrscht also akuter Handlungsbedarf beim Kanalklub. Borussias Ascheplatz wurde mit "ausreichend" bewertet. Borussia würde demnach erst 2013 von Asche auf Kunstrasen wechseln.

Sonderfall ESV

Beim ESV Münster ist die Lage hingegen eine ganz andere. Zwar erreicht der Verein von der Siemensstraße nicht die erforderliche Punktzahl in der Nutzwertanalyse, allerdings ist der Trainingsplatz in einem so schlechten Zustand, dass das Sportamt auch hier akuten Handlungsbedarf sieht. Allerdings, so der Vorschlag des Sportamtes, soll dort ein neuer Ascheplatz entstehen, da dieser nicht so hohe Kosten wie ein neuer Kunstrasenplatz verursachen würde. In jedem Fall wäre dies eine ungewöhnliche Entscheidung, ist doch die grundsätzliche Ausrichtung der Stadt Münster, keine neuen Ascheplätze mehr zu bauen. Der letzte komplett neue Ascheplatz wurde 1996 bei Wacker Mecklenbeck eingeweiht.

Wolbeck und Amelsbüren müssen noch warten

Ob die Vorschläge des Sportamtes tatsächlich angenommen werden, stellt sich sich dann in genau einer Woche heraus, denn dann entscheiden die Delegierten des Sportausschusses über knallhartes Rot oder sattes Grün.Über die Anträge von GW Amelsbüren und VfL Wolbeck, die beide gerne ihre Trainingswiese in einen Kunstrasenplatz umwandeln würden, wird indes in dieser Sitzung noch nicht entschieden.