Querpass

Helmut Kalthoff

Modell-Vorschläge für Liga-Reform pro Aufstieg ausgerichtet


Von Andreas Teipel

(04.07.12) Die Vorschläge liegen auf dem Tisch. Oder besser: Sie leuchteten von der Wand des diesjährigen Staffeltages in Münster-Handorf. Die Frage, wie der Kreis auf die veränderte Aufstiegsregelung in die Bezirksliga reagieren und seine Ligen ordnen soll (für zwei A-Liga-Meister stehen nur noch 1,5 Aufstiegsplätze zur Verfügung ( Öffnet internen Link im aktuellen Fensterwir berichteten), um ein zukunftsfähiges Modell zu etablieren, wurde gestellt und mit ersten Lösungsvorschlägen genährt. Helmut Kalthoff, unter anderem früher als Manager beim VfL Osnabrück tätig und selbst in der Vergangenheit an Liga-Reformen auf Verbandsebene beteiligt, stellte den Vereinsvertretern aus Münster drei Modelle vor.

Modell 1: Oberhalb der weiter bestehenden Kreisliga A1 und A2 wird eine übergeordnete "Kreis-Oberliga" (fiktiver Name) eingerichtet. Auch die Anzahl der B-Ligen wird von drei auf zwei reduziert. Darunter gibt es dann weitere C-Ligen.
Vorteil: Der Meister einer solchen Kreis-Oberliga würde direkt in die Bezirksliga aufsteigen, der Vize-Meister würde über eine Relegation aufsteigen können. Eine frühzeitige Meisterschaft brächte zumindest für den Meister frühzeitig Planungssicherheit für die nächste Spielzeit. Sportlich würde eine solche Liga gegenüber der A-Liga an Niveau gewinnen. Auf lange Sicht würde, bedingt durch den demografischen Wandel in Deutschland, diese Ligastruktur erhalten bleiben können.
Nachteil: Größere Anfahrtswege. Zudem würden Mannschaften, die sich nicht für eine solche Liga qualifizieren, faktisch absteigen.

Modell 2: Diese Variante entspricht in Grundzügen dem ersten Modell. Nur sieht Modell 2 vor, dass unterhalb der A-Ligen weiterhin drei B-Ligen laufen würden, darunter dann entsprechend weniger C-Ligen.
Vorteil: Die Vorteile von Modell 1 träfen auch hier zu. Allerdings würden speziell in den B-Ligen die Anfahrtswege zu Auswärtsspielen verkürzt werden können.
Nachteil: Sollten die Tendenz, dass immer weniger Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen, anhalten (Stichwort "demografischer Wandel"), wäre dieses Modell womöglich nach ein paar Jahren erneut zu überdenken, weil sich dann unterhalb der B-Ligen immer weniger C-Staffeln ergeben würden.

Modell 3: Diese Alternative umfasst im Grunde den Ist-Zustand. Die Ligen blieben in ihrer jetzigen Form bestehen. Die beiden A-Liga-Meister würden nach der Saison ein Entscheidungsspiel um den direkten Aufstieg austragen; der Vize-Meister ginge in eine weitere Relegation um den Aufstieg.
Vorteil: Niemand muss sich groß umstellen. Die A-Liga wäre weiterhin die höchste Spielklasse auf Kreisebene, die für viele Vereine angestrebt wird. Am Ende winkt ein Finale bei zu erwartendem großen Interesse der Öffentlichkeit. Für den Sieger sicher ein toller Abschluss einer Saison.
Nachteil: Es könnte passieren, dass ein Meister gar nicht aufsteigt, was den Wert der Meisterschaft erheblich reduzieren würde. Die Meister, die aufsteigen, könnten erst spät für die nächste Saison planen, was die Position der Vertreter aus Münster/Warendorf auf Verbandsebene durchaus schwächen könnte.

Als nächstes sollen diese Vorschläge auch im Fußballkreis Warendorf, der erst am 10. Juli tagt, erläutert und vorgetragen werden. Danach sind die Diskussionen in den Vereinen an der Reihe. "Wir wünschen uns, dass uns die Vereine dann per Mail, Brief oder Postkarte mitteilen, wohin sie tendieren", so Spielleiter und 2. Vorsitzender Helmut Götz, "am Ende werden wir im Kreis-Fußballausschuss entscheiden. Und glauben Sie mir: Auch wir sind uns längst nicht einig." Der Einstieg in die Debatte ist also gemacht.

Heimspiel-online möchte die Vielfalt der Diskussion gerne erhöhen. Wenn also  auch Du eine Idee oder einen Vorschlag hast, wie der Kreis darauf reagieren soll, dass er künftig nur noch 1,5 Aufstiegsplätze in die Bezirksliga für zwei Mannschaften hat, dann schreib uns an info@heimspiel-online.de, Betreff: Kreis-Ligareform. Wir werden eure Vorschläge gerne veröffentlichen.

Leser-Modell 1

Modell Deperade: Kreisliga A1 und A2 spielen die Hinrunde wie gewohnt jeder gegen jeden. Nach der Hinrunde spielen die ersten acht Mannschaften jeder Liga eine Meisterrunde. Die letzten acht eine Abstiegsrunde. Jede Mannschaft nimmt nur die Punkte aus den Vergleichen mit den „Mit-Qualifikanten“ mit. Also die Mannschaft, die in der Meisterrunde spielt, bekommt nur Punkte für Spiele gegen Mannschaften die auch in der Meisterrunde spielen. In der Rückrunde spielen jetzt die Teams der KL A1 ausschließlich gegen die Teams der KL A2! Und zwar zu nächst der Erste gegen den Achten, dann gegen den Siebten usw. Der Erste der Meisterrunde steigt dann auf. Der Zweite geht in die Relegation! Die Abstiegsrunde spielt im selben Modus um die vier Abstiegsplätze. Da am letzten Spieltag ein Meister den Vorteil des Heimrechts hat, ist dann Pech für den Anderen. Hier schlage ich einen jährlichen Wechsel vor!
Vorteil: Der Meister hat sich auf jeden Fall gegen alle Mitkonkurrenten durchgesetzt. Abwechslung im Liga-Alltag, da man auch mal auf andere Klubs trifft.
Nachteil: Eventuell weite Anreise für die Teams (aber das muss man in der Bezirksliga auch!)