LEG Münsterland-Cup 2014: Finaltag

Martin Lambert (l.) bremste Fabian Gerick im Finale aus.
Nullachts Yannick Albrecht (r.) deutete seine Klasse auch gegen Albachten, hier Darwin Ribeiro, an.

Kintrups Befreiungsschlag ist Roxels Glück


Von Mario Witthake

(21.12.14) Was für ein Glückstreffer! Im Finale des LEG-Münsterland-Cups holte Lukas Kintrup per Außenrist zum Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte aus. Jan Dransmann ging dem Ball pflichtbewusst hinterher und irritierte damit Gievenbecks Keeper Nico Eschhaus so sehr, dass der den Ball mit Effet an sich vorbeisprangen sah. Das 1:0 für den BSV Roxel hatte auch 112 Sekunden später noch Bestand, sodass die Roxeler den in der Entstehung glücklichen, aber verdienten Cup-Gewinn feierten.

"Ich dachte, dass ich den Ball kriege und wollte den Roxeler nicht zum Abschluss kommen lassen", erklärte Eschhaus, warum er sein Tor in dieser Szene verlassen hatte. Kurz nach dem Gegentor hatte er noch ungläubig geguckt, später gab er zu: "So sehe ich natürlich scheiße aus." Eschhaus' Patzer war aber nicht der einzige Grund für die Gievenbecker Niederlage. In 15 taktisch geprägten Minuten schafften es Niemann, Franke, Gerick und Co trotz einiger Möglichkeiten nicht, Daniel Neuhaus im Tor der Roxeler zu bezwingen. "Es war viel Geplänkel dabei und insgesamt geht es natürlich noch besser. Aber wir nehmen das mit, feiern Weihnachten und freuen uns über das Selbstvertrauen für die Stadtmeisterschaft", sagte BSV-Coach Carsten Winkler nach dem Triumph in Nienberge.

Emsdetten erst stark, dann enttäuschend

Den hatten sich die Roxeler durch eine starke Vorstellung in der Endrunden-Gruppe 2 geebnet, wo sie die Gievenbecker schon mit 5:2 bezwangen. Als ernster Konkurrent schien Landesliga-Widersacher Emsdetten 05 nach einem 4:0-Auftaktsieg gegen den SV Herbern ins Rennen zu gehen, als die von Lois Fetsch gecoachten Dettener vor Spielfreude sprühten. Doch im zweiten Gruppenspiel gegen Gievenbeck missachtete Emsdetten gleich zweimal die Vier-Sekunden-Regel und kassierte ein frühes 0:3. Der trickreiche Torjäger Rabah Abed sah dann nach drei Zweikämpfen in Folge ohne Rücksicht auf Verluste die Rote Karte, sein Team ging 1:7 unter. "Das war peinlich", fand Fetsch, der mitansehen musste, wie sein Team auch gegen Roxel die taktische Disziplin in der Kabine ließ und ein 1:5 kassierte. Insgesamt zeigte sich, dass längst noch nicht alle Trainer und Fußballer die neuen, dem Futsal entstammenden Regeln verinnerlicht haben.

Zunächst sah es so aus, als würde der Titelverteidiger, der SC Münster 08, mit seiner homogenen Truppe stramm ins Finale marschieren. Schon im abschließenden Gruppenspiel gegen Albachten ließ die Mannschaft von Thomas und Andreas Höppner gegen das schon ausgeschiedene Albachten jedoch nach und mühte sich zum 2:1-Sieg. Im Halbfinale fehlten den Nullachtern dann die Mittel, um nach Tristan Niemanns frühem 1:0 den Gievenbeckern gefährlich zu werden. "Wir haben seit Mittwoch an vier Tagen mit annähernd der gleichen Mannschaft durchgespielt. Das hat man am Ende gesehen, da fehlte die Kraft und die Substanz", so Thomas Höppner. Dennoch freuten sich die Nullachter. Weil es "für uns immer noch eine Überraschung ist, wenn wir als Bezirksligist ins Halbfinale kommen" (Höppner) und weil Moritz Ostrop völlig zurecht die Trophäe für die beste Torhüter-Leistung einheimste.

Mit je sieben Treffern teilten sich Anas Lotfi (Emsdetten 05) und der Kinderhauser Dominic Tomasso die Auszeichnung des besten Torjägers. Tomassos Westfalia mischte mit den A-Jugendlichen Joel Schürmann und Luis Niehoff gut mit und überzeugte ihren Trainer Frank Busch, der im Halbfinale gegen Roxel (1:5) "die taktische Disziplin" vermisste. Zum besten Spieler des Turniers wurde Lukas Kintrup gewählt. Eine nachvollziehbare Entscheidung zugunsten des Mannes, der das Turnier mit seinem Befreiungsschlag entschied.

Bester Turnierspieler und Roxels finaler Siegtorschütze in Personalunion: Lukas Kintrup (r.)