Wackers Julian Langner (l.) behauptet sich gegen den Wolbecker Johannes Fühner.

Wolbeckern wachsen Flügel


von Sascha Keirat

(26.07.11) Nach solchen Spielen ist der Zuschauer oft geneigt zu sagen: "Das ist Fußball." Nach nahezu eriegnisloser erster Hälfte schoss sich Wacker eine 3:0-Führung heraus und gab die Partie dennoch aus der Hand. Den Wolbeckern wuchsen in der Schlusphase Flügel und sie drehten das Spiel noch auf 4:3.

Das Toreschießen nach ausgeglichenem ersten Durchgang eröffnete Mecklenbecks Nils Möllers, als er nach einer Flanke von Philipp Schäper am langen Pfosten frei einnicken durfte (47.). Wolbeck wirkte in der Folge oft fahrig, was die Mannschaft von Trainer Bodo Gadomski auszunutzen wusste. Zweimal schickte Marius Schulz den nach langer Verletzungspause eingewechselten Daniel Schwinning lang, zweimal hatte der flinke Stürmer die Ruhe, den in dieser Phase nicht souveränen VfL-Keeper Tobias Lamping zu überwinden (59./62.). Auch wenn Thorben Stuhldreier schon kurz vor dem 3:0 mit Gelb-Rot vom Feld musste, schien für Wacker nichts mehr anzubrennen.

Möllmann trifft doppelt und legt auf

Doch Wolbeck agierte trotz des Rückstands und des 0:8 gegen Hiltrup im Hinterkopf plötzlich mutig und befreit. Nach Freistoß des bärenstarken Antreibers Lois Fetsch nickte Joker Sven Möllmann zum Anschluss ein (65.). Sechs Minuten danach gab das 2:3 durch Jaime Nsue Mangue dem VfL weiteren Auftrieb. Möllmann hatte aufgelegt und schaffte zehn Minuten später gar den Ausgleich. Wacker war demoralisiert und fügte sich in der Endphase seinem Schicksal. Robin Springub war nach feinem Zuspiel von Fetsch in der 86. Minute frei vor Kepeer Florian Müsker und schob zum Sieg ein.

"Ich war schon mit der ersten Hälfte zufrieden, immerhin haben wir hinten zu null gespielt", meinte VfL-Coach Carsten Becker nach der Partie. "Aber das die Mannschaft nach dem 0:3 noch so zurückgekommen ist, ist für mich wichtig, denn daran kann ich die Jungs demnächst bei der Ansprache erinnern." Verärgert über den Leistungs-Abfall seiner Mannen war Gadomski: "Wir haben uns ziemlich blöd angestellt und in der Defensive noch viel Arbeit vor uns. Vorne läuft's ja schon ganz gut."

Wacker Mecklenbeck - VfL Wolbeck     3:4 (0:0)
1:0 Möllers (47.), 2:0 Schwinning (59.),
3:0 Schwinning (62.), 3:1 Möllmann (65.),
3:2 Nsue Mangue (71.), 3:3 Möllmann (81.),
3:4 Springub (86.)