Fabio Hülsing hat bei Amisia Rheine noch einen Spitznamen.

„Berni Blindmann“ blickt dem Aufstieg entgegen


von Marius Holthaus

(11.05.17) Berni Blindmann! Ein nicht sonderlich charmanter Spitzname für einen Fußballer. „Ach, es gibt Schlimmeres“, meint Fabio Hülsing entspannt. Doch warum wird er bei Amisia Rheine so gerufen?

Der Spitzname stammt noch aus Hülsings Zeit bei den Sportfreunden Gellendorf. Dort hatte Hülsing vor der gegnerischen Bude das Ziel nicht immer ganz genau im Visier, verstolperte beste Gelegenheiten.

„Als ich zu Amisia gewechselt bin, wurde ich erstmal nicht mehr so genannt“, erzählt der 22-Jährige. Weil aber in Amisias Kader noch ein zweiter Fabio (da Costa Pereira) steht, musste für Hülsing ein Zweitname her. Sein Cousin Alex Sandmann, früherer Teamkollege in Gellendorf und jetzt ebenfalls bei Amisia, schlug „Berni Blindmann“ vor – mit durchschlagendem Erfolg.

 

Hülsing: Aufstieg kommt, aber später

 

An diesem Sonntag könnte bei „Berni“ und Co. der Aufstiegsschampus fließen. Drei Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung auf den Tabellenzweiten FC Nordwalde sechs Zähler. Hülsing selbstbewusst: „Ich bin überzeugt, dass wir bei Vorwärts Wettringen II gewinnen, selbst wenn die Leute aus ihrem Bezirksliga-Kader dabei haben. Allerdings glaube ich nicht, dass Nordwalde gegen Metelen Punkte liegen lässt.“ Bedeutet: Amisia könnte den Aufstieg erst eine Woche später zu Hause gegen Leer eintüten.

Zweifel am Sprung in die Bezirksliga hat jedenfalls niemand bei Amisia, betont Hülsing: „In der Mannschaft rechnet jeder damit, dass wir von den neun möglichen Punkten noch mindestens die nötigen vier holen und aufsteigen.“

Normalerweise flitzt der schnelle Hülsing die rechte Bahn rauf und runter. „Im Moment bin ich aber eher rechter Bankwärmer“, scherzt er. Seit einer Verletzung Ende der Hinrunde ist Hülsing noch etwas hinten dran.

 

Und der andere Fabio?

 

Nicht wegzudenken aus Amisias Stammelf ist Fabio da Costa Pereira. Mit seinen bislang 52 Buden steht der Super-Stürmer Woche für Woche im Scheinwerferlicht. Sind die Teamkollegen davon mittlerweile genervt? „Auf keinen Fall. Mir geht das überhaupt nicht auf den Keks“, versichert Hülsing. „Fabio ist ein Spitzentyp, gar nicht arrogant. Ohne ihn stünden wir ja auch nicht da, wo wir stehen. Der würde auch in der Landesliga oder noch höher seine Tore machen.“

Bevor Amisia es am Sonntag mit Wettringens Reserve zu tun bekommt, steht zunächst der Pokalhit am Donnerstagabend gegen Oberligist Eintracht Rheine an. Schon beim Vorjahres-Wettbewerb fand dieses Duell statt, personell gehandicapte Amisen unterlagen mit 0:4. „Das fand ich in Ordnung“, sagt Hülsing rückblickend. Er ist optimistisch, dass es diesmal knapper zugeht. „Vielleicht macht Fabio da Costa Pereira ein Tor und wir verlieren 1:3. Mehr rechne ich uns gegen Eintracht Rheine nicht aus.“


1. FC Nordwalde II – Arminia Ochtrup (Sonntag, 13 Uhr)

Nordwaldes Reserve will ihr Drei-Punkte-Polster auf die Rotlichtzone ausbauen. Das wird wohl gelingen, sollten die Ochtruper sich so verkaufen wie zuletzt beim 3:3 gegen Neuenkirchen. Nach starkem Beginn stolperten die Arminen nur noch über den Platz und trieben ihrem Trainer Thomas Schulten die Zornesröte ins Gesicht.
Hinspiel: 1:2
Heimspiel-Tipp: 1:1
Hülsing: 2:1

 

 

 

Borussia Emsdetten II – SW Weiner (Sonntag, 13 Uhr)
Weiners Nachteil im Kampf um die Klasse: Während die meisten Abstiegskonkurrenten noch drei Spiele haben, bleiben den Schwarz-Weißen nur noch die Partien am Sonntag bei Borussia Emsdetten II und am vorletzten Spieltag gegen die SVB-Reserve. Bei der unglücklichen 0:1-Niederlage zuletzt gegen Nordwaldes Erstvertretung war Trainer Florian Dudek mit dem Auftritt seiner Elf einverstanden. „Nach dem 1:4 gegen Nordwalde II wollte ich von meiner Mannschaft eine Reaktion sehen. Die hat sie gezeigt.“
Hinspiel: 1:0
Heimspiel-Tipp: 1:2
Hülsing: 3:1

 

 

SuS Neuenkirchen III – Westfalia Bilk (Sonntag, 13.15 Uhr)
Neuenkirchen III war in Überzahl und mächtig am Drücker. Dennoch bremste Trainer Patrick Niemeyer seine Jungs vorigen Sonntag gegen Arminia Ochtrup aus. In der Schlussphase rief er ihnen zu, nicht mit aller Macht auf den 4:3-Siegtreffer zu gehen. „Ich kannte die Ergebnisse auf den anderen Plätzen und wusste, dass uns der Punkt zum Klassenerhalt reicht.“ Während der SuS nach dem 3:3 gerettet ist, wird es für Schlusslicht Bilk trotz des Aufschwungs in den vergangenen Wochen runter in die B-Liga gehen.
Hinspiel: 3:0
Heimspiel-Tipp: 1:1
Hülsing: 2:1

 

 

Vorwärts Wettringen II – Amisia Rheine (Sonntag, 15 Uhr)
Wettringen II scheint in der Lage zu sein, Spitzenreiter Amisia ein Bein zu stellen. Seit die Vorwärts-Reserve im Abstiegskampf Leute aus dem Bezirksliga-Kader einsetzt, stehen die Zeichen auf Klassenerhalt. Zuletzt gelangen überzeugende Siege in Rodde (2:0) und gegen Horstmar (5:1). Amisia ist allerdings nicht nur ein anderes Kaliber, sondern auch gewillt, sich die Aufstiegsbutter nicht mehr vom Brot nehmen zu lassen.
Hinspiel: 1:1
Heimspiel-Tipp: 2:2
Hülsing: 0:3

 

 

 

Westfalia Leer – Eintracht Rodde (Sonntag, 15 Uhr)
Beide Mannschaften stehen am Abgrund. Leer muss zwei Punkte zum ersten Nichtabstiegsplatz aufholen, Rodde gar vier. Angesichts der prekären Lage hat Eintracht-Coach Meik Edelbusch eine „Scheiß-egal-Stimmung“ ausgerufen. Problem: In den Spielen gegen Teams aus dem Tabellenkeller, wie jetzt in Leer, hat Rodde zu selten gepunktet. Edelbusch: „Im Abstiegskampf musst du gegen direkte Konkurrenten gewinnen. Das ist bisher nicht unser Steckenpferd.“
Hinspiel: 0:3
Heimspiel-Tipp: 1:0
Hülsing: 0:2

 

 

SC Reckenfeld – Germania Horstmar (Sonntag, 15 Uhr)
Reckenfeld wehrt sich gegen den Abstieg. Dem 2:2 gegen Bilk folgte der 3:2-Triumph bei GW Rheine. "Wir sind als Mannschaft zusammengerückt“, nennt Trainer Julian Lüttmann einen Grund für den Umschwung. Wollen die Reckenfelder ihre Minimalchance auf den Klassenerhalt wahren, brauchen sie gegen Horstmar die nächste Überraschung. Der Tabellenfünfte ist jedoch gut drauf, hat am Dienstag im Pokal den Landesligisten Emsdetten 05 eliminiert (3:2).
Hinspiel: 1:2
Heimspiel-Tipp: 1:2
Hülsing: 1:3

 

 

TuS Laer 08 – Grün-Weiß Rheine (Sonntag, 15 Uhr)
Auch wenn die personell knapp besetzten Laerer es nicht mehr hören können: Seit neun Punktspielen sind sie sieglos. Das kann ihnen letztlich jedoch relativ wurscht sein, denn für sie geht es – ebenso wie für GW Rheine – um nichts mehr.
Hinspiel: 4:0
Heimspiel-Tipp: 3:2
Hülsing: 0:2

 

 

1. FC Nordwalde – Matellia Metelen (Sonntag, 15 Uhr)
Nordwalde siegt und siegt und siegt. Sechs Erfolge nacheinander in der Meisterschaft, dazu am Dienstag ein 7:3 gegen B-Ligist Langenhorst im Pokal. Allerdings wandelt der Tabellenzweite auf dünnem Eis. Beim 1:0-Sieg am Sonntag gegen Weiner setzte Trainer Matthias Kappelhoff drei Mann ein, die bereits tags zuvor im Einsatz waren. Ob Nordwaldes Kräfte auch noch reichen, um Metelen in die Knie zu zwingen? Die Matellia jedenfalls dürfte im Kampf um die Klasse vollen Einsatz zeigen. Coach Martin Junk: „Wir müssen zusehen, irgendwo noch einen Dreier zu holen. Das kann dann unter Umständen schon reichen.“
Hinspiel: 1:1
Heimspiel-Tipp: 2:0
Hülsing: 3:0