Johannes Kippelt (v.) ist ein richtiger "Ur-Metelener".

Das erste Mal im achten Anlauf?


von Stephan Meyer

(11.10.18) Meist sind die Kids so fünf, sechs Jahre alt, wenn sie im Fußballverein angemeldet werden und erstmals ganz offiziell dem runden, geliebten Leder hinterherjagen. Bei Johannes Kippelt war das anders. Den heute 25-Jährigen packte die Sucht nach aktivem Fußball erst in der C-Jugend - ein echter Spätstarter also. Damals wie heute schnürt Kippelt die Stiefel für den FC Matellia Metelen.

Sein Trainer Bertino Nacar adelt Kippelt als „Mentalitätsmonster“: „So jemand tut jeder Mannschaft gut. Er verkörpert das Wort ‘Teamplayer’ zu 100 Prozent und geht für den gemeinsamen Erfolg über die Grenzen hinaus.“ Dafür muss man sich natürlich wohlfühlen. Bei Kippelt ist das der Fall.

"Ur-Metelener"

Als „Ur-Metelener“ hat er keine Ambitionen (mehr) den Verein zu verlassen. Den Gedanken, es höherklasssig zu probieren, den hatte Kippelt vor ein paar Jahren aber schon, Probetraining beim SV Burgsteinfurt inklusive. Dann stoppten ihn langwierige Knieverletzungen, eine dreijährige Leidenszeit begann. Die Patellasehnen waren entzündet, OPs unumgänglich. Ärzte rieten ihm sogar, es gänzlich mit dem Fußball zu lassen.

„Gut, dass ich nicht drauf gehört habe“, kann Kippelt heute wieder regelmäßig auf dem Platz stehen - wenn auch immer wieder Schmerzen zu spüren sind. An Aufgeben war in jedem Fall nicht zu denken. In Metelen agiert er meist als einer von zwei Sechsern, übernimmt dabei den defensiveren Part: „Ich erledige die Drecksarbeit“, schmunzelt Kippelt. Für ihn die genau richtige Position, wie Bertino Nacar weiß: „Man kann sich blind auf ihn verlassen und er ist sich nicht zu fein, Wege zu machen, die fies sind und auch weh tun.“

Volle Identifikation

Mit der Vereinsphilosophie bei der Matellia kann sich Kippelt voll identifizieren. Nacar und Co. versuchen jedes Jahr mit eigenen Leuten die A-Liga zu halten. Spieler von außerhalb werden nicht angesprochen, sondern auf eigene Talente aus der A-Jugend gesetzt. Für einen kleinen Verein mit wenig Unterbau kein einfacher Weg, „aber das ist uns immer gut gelungen bislang“, lobt Kippelt.

Mit neun Zählern steht Metelen aktuell nur aufgrund des Torverhältnisses über dem Strich, war aber in den meisten Spielen zumindest ebenbürtig. Das Duell gegen Borghorst am Sonntag ist für Johannes Kippelt ein Besonderes. Preußen-Coach Dirk Altkrüger war Kippelts Jugendtrainer in Metelen. Sieben Mal traf Kippelt seitdem mit der Matellia auf die von Altkrüger trainierten Teams - und sieben Mal musste Kippelt verletzt zuschauen. Nun kann also im achten Anlauf das erste, echte Duell gegen den Jugendtrainer starten.

Der zehnte Spieltag verspricht wieder einige Leckerlis. Bereits heute Abend steigt das Duell Eins gegen Zwei, wenn Borussia Emsdetten die SVG Hauenhorst zum Topspiel empfängt. Zudem will Steffen Molitor im zweiten Spiel die ersten Punkte mit Grün-Weiß Rheine gegen Neuenkirchen holen und der Skiclub empfängt den FCE zum Derby. Wir wagen das Tipp-Duell mit Johannes Kippelt:


Borussia Emsdetten II - Germania Hauenhorst (Do., 19:30 Uhr)
Satte 22 Punkte holten beiden Teams, Andre Wöstemeyers Borussen haben aber das um sechs Treffer bessere Torverhältnis und thronen folglich auf Rang eins. Hauenhorst wäre bei einem Auswärtssieg der sechste Tabellenführer dieser Spielzeit. Beide fahren die Saison bislang im übrigen relativ parallel. Ihre einzigen Pleiten kassierten beide am ersten Spieltag - und das so deutlich, dass beide das untere Tabellenende zierten. Nach dann folgenden acht Siegen und je einem Remis sind beide gerüstet und strotzen voller Selbstvertrauen vor dem Topspiel. „Wenn wir die Leistung Donnerstag bestätigen, haben wir gute Chancen“, sagte Andre Wöstemeyer nach dem 3:0 in Neuenkirchen. Sein heutiger Gegenüber Markus Heckmann war nach dem 2:1 gegen Langenhorst ebenfalls zuversichtlich: „Wir freuen uns auf Borussia und hoffen auf ein geiles Spiel.“
Heimspiel-Tipp: Beide schenken sich nix - 3:3.
Kippelt: Zwei Schwergewichte, die es mit Neuenkirchen unter sich ausmachen werden - 2:1.

TuS Laer 08 - SV Emsdetten 05 II (Sa., 17:30 Uhr)
„Endlich zu Null“ jubelte Emsdettens Coach Klaus Frank am Sonntag nach dem glatten 3:0 gegen Metelen, dem erst zweiten Saison- und eben ersten „Zu Null“-Sieg. Da aber auch der Skiclub seine Partie gewann, sind die Nullfünfer weiter Vorletzter. Laer brennt nach drei Liga-Siegen in Serie so richtig. Ron Konermanns Offensive kommt immer besser in Schwung, will auch am Samstag wieder liefern. Vergangene Saison gewann der TuS beide Spiele gegen Nullfünf.
Heimspiel-Tipp: Nicht gänzlich ernst gemeint bat Klaus Frank am Sonntag aus Aberglaube darum, dass wir gegen sein Team tippen - na gut: 2:0.
Kippelt: Laer hat eine starke Offensive - 2:1.

FSV Ochtrup - Eintracht Rodde (So., 15 Uhr)
Arg enttäuscht war Frank Averesch am Sonntag Nachmittag. Wohl niemand hatte sich vorstellen können, dass sein Team in Nordwalde acht Hütten kriegen würde. Nach frühem 0:3-Rückstand sprach zwischendurch eigentlich alles für den FSV, der zum 3:3 ausglich, dann aber plötzlich auseinander fiel und sich in 20 Minuten fünf Dinger fing. Avereschs Team hat etwas wieder gut zu machen nach nun drei Pleiten in Serie - immerhin gabs zwischendurch den Pokalsieg gegen Horstmar. In Rodde hat Meik Edelbusch es satt, immer wieder Schulterklopfer für gute Leistungen seiner Mannschaft zu kriegen, wenn die Punkte fehlen. Das war auch beim 2:3 gegen Amisia - mal wieder - so. „Davon hält man die Liga nicht“, verdeutlich der Eintracht-Coach
Heimspiel-Tipp: Beide verdienen sich einen Punkt - 1:1.
Kippelt: Ochtrup ist nach den acht Gegentoren auf Wiedergutmachung aus, Rodde ist offensiv stark - 3:2.

Amisia Rheine - Westfalia Leer (So., 15 Uhr)
Das letzte Duell an dieser Stelle gabs im Mai 2017, Leer siegte in Rheine mit 5:2. Danach feierten beide: Amisia stieg auf, Leer hielt die Klasse. Bei ungünstigem Verlauf könnte Leer am Sonntag auf einen Abstiegsrang rutschen. Das 2:6 gegen Laer in der Vorwoche fiel am Ende zu deutlich aus. Nach dem Abstieg wird es für die Hausherren diese Saison für ganz oben nicht reichen, was für Trainer Thorsten Schmidt nach dem großen Kaderumbruch aber kein Problem darstellt.
Heimspiel-Tipp: Auch Remis - 0:0.
Kippelt: 2:0.


Matellia Metelen - Preußen Borghorst (So., 15 Uhr)
Bei der Matellia ist Christopher Viefhues zurück. Nach anderthalbjähriger Verletzungspause nach seinem Kreuzbandriss kam der Youngster beim 0:3 in Emsdetten erstmals wieder für knapp 20 Minuten zum Einsatz - eine Alternative mehr also für Bertino Nacar. Beide Teams begegnen sich am Sonntag mit je neun Zählern auf Augenhöhe. Die neun Punkte hatte Borghorst bereits am ersten September-Wochenende inne. Seitdem hagelte es nur Pleiten. Es liegt so einiges im Argen beim SCP. Co Michael Straube weiß so recht nicht, woran es liegt: „Wir kriegen es im Moment nicht auf die Platte.“
Heimspiel-Tipp: Metelen überflügelt die Preußen - 3:1.
Kippelt: Christopher Viefhues kommt rein und macht das entscheidende 2:1..

Skiclub Rheine - FCE Rheine II (So., 15 Uhr)
A-Liga-Sieg Nummer zwei fuhr der Skiclub am Sonntag ein. Trainer Thomas Sandmann war top gelaunt nach dem 3:2 in Borghorst und angetan vom Flair an der Gräfin-Bertha-Straße: „Eine super Atmosphäre in einem schönen Stadion.“ Zuhause gelang dem Aufsteiger indes noch kein Sieg. Gäbe es einen besseren Zeitpunkt, als das erste Derby der Geschichte gegen die Zwote vom FCE? Johann Benners Truppe indes kann Derbys: Samstag bekam das Grün-Weiß zu spüren. Das 2:1 für den FCE in der Schlussphase war balsam für die Seele und zugleich top für die Moral nach zuvor vier Pleiten.
Heimspiel-Tipp: Nix zu holen für den Club - 0:3.
Kippelt: 1:3.


GW Rheine - SuS Neuenkirchen II (So., 15 Uhr)
Gut eine Woche ist Steffen Molitor nun im Amt bei den Schotthockern. Das unglückliche 1:2 gegen den FCE machte ihm dabei Mut: „Die Mannschaft lebt.“ Zusätzliches Leben hat Molitor seinen Spielern im Training und in vielen Gesprächen möglicherweise eingehaucht. Nun müssen alsbald Punkte her, damit Grün-Weiß mit aktuell erst vier Punkten nicht den Anschluss ans rettende Ufer verliert. Nun kommt ausgerechnet einer der Top Drei der Liga. Oder kommt er gerade recht? In jedem Fall reist Andre Haarmanns SuS mit Wut im Bauch an. Das 0:3 gegen Borussia Emsdetten kostete Neuenkirchen die Tabellenführung. Haarmann bemängelte dabei die fehlende Frische. Gerade offensiv muss sich der SuS wieder steigern.
Heimspiel-Tipp: Überraschung im Schotthock - 1:0.
Kippelt: Neuenkirchen ist für mich erster Aufstiegskandidat - 1:3.


SV Langenhorst-Welbergen - 1. FC Nordwalde (So., 15 Uhr)
Entspannt sind sie in Langenhorst, auch wenn die letzten beiden Spiele verloren gingen. Die Pleiten gegen Neuenkirchen und Hauenhorst waren ohnehin eingeplant und Punkte nur Bonus gewesen. Die ausgeglichene Saisonbilanz des Aufsteigers kann sich sehen lassen. Aber: Neben den Sonntag ohnehin schon fehlenden Akteuren muss Coach Thorsten Bäumer nun auch noch Keeper Peer Berghaus nach seiner Roten Karte ersetzen. Bei Gegner Nordwalde lohnt ein Blick aufs Torverhältnis. In zwei Partien dieser Spielzeit traf Bernd Hahns Team je acht Mal. In den restlichen sieben Partien gelangen dem FCN hingegen insgesamt nur sieben Tore. So ist Fußball...
Heimspiel-Tipp: Acht Tore gibts dieses Mal nicht, aber Nordwalde siegt - 2:4.
Kippelt: 2:2.