Sven Berghaus ist ein Scharfschütze.

Borghorsts treuer Böller


von Stephan Meyer

(31.08.18) Des öfteren war hier zuletzt von „Berghaus-Böllern für Borghorst“ zu lesen. Der Mann, der dafür verantwortlich zeichnet, ist noch 23 Jahre alt und heißt Sven Berghaus. Seit den Minis schnürt er die Schuhe für Preußen Borghorst, ist dem Verein also sein ganzes Fußballerleben treu geblieben. Mehrmals die Woche pendelt er mittlerweile von Münster nach Borghorst, betreibt also einen hohen zeitlichen Aufwand für A-Liga-Fußball in seinem Geburtsort.

Und warum nun Böller? Sven Berghaus böllert gerne drauf los. Auf dem Fußballplatz versteht sich. Sein rechter Fuß ist eine echte Waffe, mit der er das Leder gerne mal aus 25 oder noch mehr Metern in den Giebel knallt. Diese Saison gelang ihm das bereits zweimal. Und beides waren wichtige Tore. „Er hat einen unglaublich starken Distanzfuss“, sagt sein Co-Trainer Michael Straube, um augenzwinkernd hinzuzufügen: „Vor allem, wenn er von mir getaped wurde.“

Nach dem ersten Saisonspiel schmerzte Berghaus nach einem Pressschlag das Fußgelenk. Straube, auch als Physiotherapeut bei den Preußen im Einsatz, legte vor den nächsten beiden Partien Hand an und verpasste Berghaus ein Tape rundum die schmerzende Stelle. Berghaus lacht: „Jetzt meint Michael, dass die Tore ihm gehören.“ Sonst meint Straube es mit den Komplimenten für Berghaus allerdings ernst: „Er ist charakterlich ein top Typ und bringt schon viel Erfahrung mit.“ Entsprechend wichtig sei er für die Mannschaft.

Standard-Scharfschütze

Sven Berghaus war schon immer für die Standards zuständig, mal von mehr, mal von weniger Erfolg gekrönt. „Die letzten Monate hat es eigentlich nicht so geklappt“, gesteht der Scharfschütze ein. „Aber wenn ich treffe, dann aus weiter Entfernung.“ Mit Kopfbällen habe er es eher nicht. In Borghorst hat Berghaus in fünf Seniorenjahren schon einiges erlebt. Als er 2013 aus der A-Jugend kam, kickte der SCP in der Landesliga. Anfangs unter Roland Westers noch Bankdrücker, fasste Berghaus überraschend schnell Fuß.

Als rechter Verteidiger eroberte er sich einen Stammplatz, obwohl er eigentlich im zentralen Mittelfeld beheimatet war. Zwischenzeitlich thronte Borghorst sogar an der Tabellenspitze. Für Sven Berghaus vielleicht das Highlight seiner bisherigen Laufbahn. „Bis dann alles den Bach runterging“, blickt Berghaus mit etwas trauriger Stimme zurück. Nach dem Abstieg musste die erste Mannschaft 2014 kurz vor Saisonbeginn vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Fast alle Akteure verließen fluchtartig den Verein, ein Neuanfang in der Kreisliga musste her. Auch Berghaus machte sich seinerzeit einen Kopf über einen Wechsel, jedoch nicht lange. „Ich habe dann relativ schnell zugesagt“, hatte Berghaus Bock auf den Neuanfang in der A-Liga - mit seinen Preußen. Ein treuer Böller eben.

Wir gehen mit Sven Berghaus ins Tippduell. Der dritte Spieltag steht bevor.


Borussia Emsdetten II - GW Rheine (So., 13:00 Uhr)
Lange durfte Emsdetten vergangene Saison ganz oben in der Tabelle ranschnuppern, wurde am Ende „nur“ Dritter. Zum Spieltagsauftakt am Sonntag Mittag empfangen Andre Wöstemeyers Borussen den amtierenden, aber noch sieglosen Vizemeister. Wollen sie den bezwingen, bedarf es einer konsequenteren Chancenverwertung als zuletzt beim Derby-Remis gegen Nullfünf. Wöstemeyer war ratlos ob der vergebenen Chancen und sprach von einer gefühlten Niederlage. Grün-Weiß erkämpfte Sonntag immerhin kurz vor Schluss ein Remis gegen Aufsteiger Lanngenhorst-Welbergen. Der Trend zeigt also schon mal nach oben beim Team von Patrick Niemeyer. Bei einer Pleite am Teekotten würde man sich mindestens für ein paar Wochen sicher unten festfahren in der Tabelle. Und wenn man erstmal im Negativstrudel steckt...
Heimspiel-Tipp: Eine anpsrechende Leistung bringt GW den zweiten Punkt - 2:2.
Berghaus: Das macht Emsdetten. 2:0.

FSV Ochtrup - Matellia Metelen (So., 15 Uhr)
Wenn beim neu gegründeten FSV nach dem Start mit 9:0-Toren und sechs Zählern jemand abgehoben sein sollte, dann dürfte dieser Jemand mittlerweile wieder gelandet sein. Das 1:1 beim Skiclub war ein klitzekleiner Dämpfer für Frank Avereschs Truppe. Averesch sieht das Ganze jedoch völlig entspannt: „Wir sind weiter oben dabei. Sieben Punkte aus drei Spielen sind in Ordnung.“ Die hätte Metelen auch haben können. In Führung lag das Team von Bertino Nacar bislang immer. Am Sonntag taten Nacar seine Jungs „einfach nur Leid“. Ein verdientes 2:0 gegen Amisia hatten sie aus der Hand gegeben, im dritten Spiel erneut eine Führung vergeben. Dabei reichte schon zum zweiten Mal ein 2:0-Vorsprung nicht zum Sieg. Ob der Matellia ein Rückstand mal besser täte? Für die Köpfe der Spieler könnte das aktuell nicht das Verkehrteste sein.
Heimspiel-Tipp: Mit einem Standard leitet Bertino Nacar in der Nachspielzeit den Ausgleich ein - 1:1.
Berghaus: 1:0.

Amisia Rheine - Preußen Borghorst (So., 15 Uhr)
Torsten Schmidts Amisen sind Mentalitätsmonster. Nach schwachen 60 Minuten in Metelen drehte der Absteiger in den letzten 25 Minuten ein 0:2 in ein 4:2. Stolz sollten seine Spieler darauf sein, meinte Schmidt nach der Partie. Gegen Borghorst zählt das alles nicht mehr, aber vor Selbstbewusstsein dürfte Amisia nur so strotzen. Als einziges noch verlustpunktfreies Team thronen die Emsauen-Kicker aktuell ganz oben in der Tabelle. Ebenfalls selbstbewusste Borghorster könnten nun der erste Stolperstein für Amisia sein. Angesichts von sechs Zählern aus den letzten beiden Partien dürfte die Auftakt-Heimpleite gegen Aufsteiger Rodde die Mannen um Coach Dirk Altkrüger noch immer wurmen. Altkrügers Co Michael Straube lobte zuletzt die Moral der Truppe, die ein 0:1 gegen Laer noch drehen konnte: „Das ist eine große Qualität.“ Und dann ist da ja auch noch Sven Berghaus...
Heimspiel-Tipp: Keine Böller für Borghorst - 2:0.
Berghaus (schmunzelnd): Da muss ich ja auf uns setzen. 1:2.

TuS Laer 08 - FCE Rheine II (So., 15 Uhr)
Der TuS hat von den reinen Ergebnissen her bislang in den drei Partien alles mitgemacht - Remis, Sieg, Pleite - und dabei mal ein 0:2 aufgeholt, mal eine Führung verdaddelt. Ron Konermanns Mannschaft muss am Sonntag irgendwie Patrick Maganga in den Griff kriegen. Der knipste bislang schon sieben Mal, zuletzt gönnte er sich einen Fünferpack gegen Leer, schoss die Westfalia dabei im Alleingang ab und verschaffte dem Delsen-Team von Johann Benner so das beste Torverhältnis der Liga. Vergangene Saison gab es torreiche Spiele zwischen beiden: Jeweils zu Hause deutlich siegten der FCE 5:2 und der TuS 6:1.
Heimspiel-Tipp: Ron Konermanns TuS rettet ein rotzfreches 1:0 über die Zeit.
Berghaus: 0:2.

Westfalia Leer - SuS Neuenkirchen II (So., 15 Uhr)
Leer ist aktuell Tabellenletzter, konnte bislang nicht überzeugen. Am Ende einer ordentlichen ersten Halbzeit beim FCE lagen Thomas Overeschs Jungs zur Halbzeit plötzlich 0:4 hinten. Davon erholt sich keine Truppe mehr. Dass sie es kann, zeigte sie an Spieltag eins, als Leer in Metelen ein 0:2 aufholte - immerhin ein Erfolgserlebnis in drei Anläufen. Ob das Nächste gegen den Bezirksliga-Absteiger gelingt? Deren Trainer Andre Haarmann dürfte nicht hunderprozentig mit der Punkteausbeute zufrieden sein. Die Leistung stimmte aber auch beim 0:1 in Nordwalde.
Heimspiel-Tipp: 2:1 - kleine Überraschung in Leer, Neuenkirchen bleibt auswärts punktlos.
Berghaus: 2:1.

Eintracht Rodde - Germania Hauenhorst (So., 15 Uhr)
Rodde geht personell auf dem Zahnfleisch. Mit den vorhandenen Mitteln kratzt die Truppe von Meik Edelbusch aktuell zumindest am Optimum. Das Team zerreißt sich. Dennoch setzte es nach dem 3:2-Auftaktcoup in Borghorst zwei Pleiten. Gespannt sein darf der Fan, wen Edelbusch am Sonntag personell aus dem Hut zaubern wird oder muss. Möglich, dass er selber wieder ran darf. Personell ähnlich mau verhält es sich in Hauenhorst. Mit ein paar Rückkehrern dürfte der Trainingsbetrieb bei der SVG und Coach Markus Heckmann diese Woche wieder normal laufen. In der Vorwoche war mit nur sechs Spielern fast kein Training möglich. Dennoch langte es zum Sieg in der Schlussphase - und das sogar in Unterzahl. Heckmann kann sich zumindest Sonntags auf seinen Anzug verlassen. Fehlen wird in Rodde sicher der gesperrte Alan Krzesinski.
Heimspiel-Tipp: 0:2. Beide Trainer loben die Leistungen ihres Teams im Anschluss.
Berghaus: 0:3.

1. FC Nordwalde - SV Emsdetten 05 (So., 15 Uhr)
Tief stehend agierte der FCN in den bisherigen Partien und sammelte dabei vier Zähler. Möglich, dass Bernd Hahns junge Truppe gegen Nullfünf selber mehr fürs Spiel tun muss. Deren Trainer Klaus Frank wird seiner Truppe sicher einimpfen, nicht in die Nordwalder Konter zu laufen. Nach dem für die Moral so wichtigen Ausgleich kurz vor Schluss gegen Borussia hat die Elf vom Wasserturm Lunte gerochen und möchte sich weiter belohnen. Wäre der Ausgleich im Derby früher gefallen - Frank hätte gar einen Sieg für möglich gehalten.
Heimspiel-Tipp: 0:0. Offensiv gibt’s wenig Erbauliches zu sehen..
Berghaus: 2:2.

SV Langenhorst-Welbergen - Skiclub Rheine (So., 15 Uhr)
„Endlich sind wir mal kein Außenseiter“, frohlockt Langenhorsts Betreuer Sven Murawski vor dem Aufsteiger-Duell. Auf die ungewohnte Rolle freut er sich. Fast hätte es in der Vorwoche zum zweiten Dreier gereicht, aber kurz vor Ende kassierte das Team der Trainer Thorsten Bäumer und Thomas Fraundörfer den Ausgleich. Langenhorst ist mit vier Punkten jedoch sicher im Soll, peilt nun den ersten Heimsieg an. Gegner Skiclub traf und punktete am Sonntag erstmals im Oberhaus. Ricardo Vaz Gomes’ Treffer brachte beim 1:1 gegen Ochtrup die beiden Premieren. „Wir sind in der Liga angekommen“, war Coach Thomas Sandmann angetan vom Auftreten. Gerade defensiv gehe man mittlerweile ganz anders zur Sache als in den ersten Partien. In Langenhorst soll nun der erste Dreier her. Da machte Daniel Unfeld in unserem Anschwitzen der Vorwoche schon keinen Hehl draus. Premierenschütze Vaz Gomes darf dabei nach seinem Mecker-Rot nicht mithelfen und muss zusehen. Daniel Unfeld könnte in die Startelf zurückkehren.
Heimspiel-Tipp: Die Führung geht hin und her, beide liefern ein „Volle Pulle“-Spektakel. - 3:3.
Berghaus: 1:1.