Fifa-Bootcamps und Gesellschaftsspiele

Von Malte Greshake

(17.03.20) Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat entschieden. Bis zum 19. April ruht der Spielbetrieb im Amateurfußball. Und nun? Wir hören uns in der Liga um und fragen zunächst die Trainer, was sie in der aktuellen Situation beschäftigt. 

Borussia Emsdetten II

André Wöstemeyer, wie ist die Lage bei euch? Wie geht ihr mit der Situation um?
Ich habe jetzt die Mannschaft informiert, dass wir bis Anfang April erstmal nichts machen. Wir werden dann nochmal nachschauen, wie sich die Lage entwickelt. Ob man dann so langsam wieder ins Training einsteigen kann, was ich allerdings nicht glaube. Insgesamt hören wir in der Mannschaft jetzt gar nicht so viel voneinander im Moment. Keiner weiß, wie er es so richtig einordnen soll. Ist halt alles momentan ein bisschen Scheiße.

Haben die Spieler schon Hausaufgaben?
Sie haben keine Hausaufgaben bekommen. Ich weiß ja auch gar nicht, in welcher Form man noch etwas machen darf. Privat darf man ja sicherlich laufen gehen, aber falls eine Ausgangssperre kommt, wird man das wohl auch nicht mehr dürfen. Aber ich denke, die Jungs sind ja alle fit. Die machen wohl auch was - auch ohne, dass ich etwas sage.

Deine persönliche Netflix-Empfehlung:
Im Moment gucke ich gar nicht so viel. Ich bin mit meinem Kleinen, so lange das noch geht, auf dem Bolzplatz. Noch ein wenig die frische Luft genießen, das Wetter spielt jetzt auch so langsam mit. Ansonsten spiele ich mit meinem Sohn Fifa (lacht). Da stehe ich nun auch ein wenig unter Zugzwang, da muss ich wirklich besser werden. Gegen so einen Neunjährigen hast du echt schlechte Karten.

Preußen Borghorst

Michael Straube, wie ist die Lage bei euch? Wie geht ihr mit der Situation um?
Es ist sehr ruhig. Wir waren dazu gezwungen, alles zu stoppen: Trainingsbetrieb und und und. Ich arbeite ja als Physiotherapeut im Krankenhaus, bin also in der Nähe des Epizentrums. Hier in Borghorst steht jetzt mittlerweile der zweite Corona-Testcontainer. Man merkt schon, dass es im Krankenhaus das vorherrschende Thema ist. Die Jungs sollen aber im Moment erstmal zusehen, dass sie gesund bleiben. Das ist das allerwichtigste. 

Haben die Spieler schon Hausaufgaben?
Bisher gab es noch keine Hausaufgaben, aber das wird sicherlich noch passieren. Denn falls es Mitte April weitergehen sollte, damit man keinen Kaltstart hat. Sobald das Sportgelände freigegeben wird, gehen wir auch wieder auf den Platz. Aber zurzeit sind die Jungs ein bisschen auf sich allein gestellt.

Deine persönliche Netflix-Empfehlung:
House of cards haben wir schon durchgeschaut. Ansonsten bietet sich die zweite Staffel der neuen Formel 1 Doku an. Damit man ein bisschen Sport hat zumindest. Mit meiner Freundin spiele ich momentan auch Gesellschaftspiele. Gestern haben wir tatsächlich Mastermind gespielt. Das ist einer Spiel aus den 90ern. Das ist ein bisschen mit denken verbunden. Und weil man sich ja keine Übungen fürs Training mehr überlegen muss, kann man seine Gedanken woanders investieren.

Eintracht Rheine II

Hans-Peter Thier, wie ist die Lage bei euch? Wie geht ihr mit der Situation um?
Ohne Fußball ist es halt schon doof (lacht). Gerade bei so einem Wetter. Zuletzt sind noch einige Spiele wegen des schlechten Wetters ausgefallen. Jetzt hast du gutes Wetter, darfst aber nicht spielen. Nichtsdestotrotz sind alle wohlauf und das zählt momentan ja mehr als alles andere. Aber uns fehlt der Sport schon ziemlich.

Haben die Spieler schon Hausaufgaben?
Da keiner weiß, wie lange sich das hinziehen wird, haben wir die Spieler erstmal in Ruhe gelassen. Dass jeder sich aber so ein bisschen individuell fit hält, das steht außer Frage. Mit mehr als fünf Mann darfst du wahrscheinlich eh nicht durch den Wald.

Deine persönliche Netflix-Empfehlung:
Netflix schaue ich gar nicht, wenn ich ehrlich bin. Ansonsten gehe ich ein-, zweimal die Woche mit meinen beiden Kindern laufen, weil die haben definitiv Trainingspläne. Das einzige, was ich ab und zu gucken muss, weil meine Kinder das auch gucken, ist die Staffel Swat - oder Hawaii Five-0. Aber eigentlich bin ich eher nicht so der Fernsehtyp.

Eintracht Rodde

Meik Edelbusch, wie ist die Lage bei euch? Wie geht ihr mit der Situation um?
Ernüchternd. Letztendlich ist der Sportplatz bei uns dicht. Wir haben uns seitdem auch nicht mehr getroffen. In unserer Whatsapp-Gruppe stehen wir in Kontakt, aber wir machen jetzt keine Laufgruppe oder so etwas. Alle warten und gucken auf die Dinge, die noch entschieden werden. Es steht ja noch in den Sternen, ob die Saison verlängert wird oder wie es überhaupt geregelt wird.

Haben die Spieler schon Hausaufgaben?
Hausaufgaben haben sie nicht. Aber sie wissen ja alle, dass sie sich fit halten müssen. Das sind alles Sportler, die werden schon von sich aus Sport machen wollen. Sonst fällt denen, glaube ich, auch die Decke auf den Kopf. Immer Amazon Prime und Netflix ist jetzt auch nicht das Wahre. 

Deine persönliche Netflix-Empfehlung:
(lacht) Ich gucke gerade Haus des Geldes auf Netflix, das ist ganz gut. Ansonsten habe ich bisher immer Amazon Prime geguckt, da kann ich Homeland empfehlen.