Kreisliga A Steinfurt

Georg Fettich zieht am Saisonende einen Schlussstrich beim TuS St. Arnold.

Fettich hat fertig - Trennung im Sommer


von Christian Lehmann

(12.11.20) Das verflixte siebte Jahr spart er sich: In der sechsten Saison ist Georg Fettich nun schon Trainer des TuS St. Arnold. Aus dem B-Liga-Mittelmaß hat er das Team in die Kreisliga A geführt und hier etabliert. Auf eigenen Wunsch ist nun jedoch am Saisonende Schluss. Der jung gebliebene 48-Jährige will Platz machen für frischen Wind.

"Sechs Jahre, das reicht doch, oder nicht?", fragt er uns am Telefon. Nun ja, der TuS hätte jedenfalls gerne noch ein paar weitere drangehängt. "Es war Georgs Entscheidung, für die wir aber selbstverständlich Verständnis haben", erklärt Abteilungsleiter Willi Hyneck. "Wir können uns von der Trainings-Qualität und auch menschlich keinen besseren Trainer für diese Mannschaft vorstellen. Wir sind inzwischen richtig gute Freunde geworden. Aber er möchte, dass die Jungs mal einen neuen Impuls bekommen."

Spielertrainer als Nachfolger?

Fettich bestätigt: "Der Gedanke schwirrte schon länger in meinem Kopf. So gut es mir in St. Arnold gefällt, irgendwann ist es auch mal gut gewesen. Viele Jungs kenne ich schon, seitdem ich hier bin. Die brauchen einfach einen neuen Reiz. Ich habe die Entscheidung schon jetzt getroffen, um dem Verein die Möglichkeit zu geben, sich frühzeitig nach einem Nachfolger umzuschauen."

Hier ist nun Hyneck am Ball. "Der Nachfolger sollte vom Alter her möglichst nicht so großen Abstand zu den Spielern haben", sagt der Funktionär, der früher selbst zehn Jahre lang die "Erste" coachte. "Wir könnten uns auch durchaus einen Spielertrainer vorstellen..." Zeitdruck herrscht jedenfalls nicht, bei der Suche nach geeigneten Kandidaten kann sich der Klub Zeit lassen. 

Schweres Erbe

Das Erbe von Fettich, der selbst bis zu seinem 36. Lebensjahr bei Germania Hauenhorst (vorher SV Mesum) kickte und neben Germanias Reserve auch schon diverse Jugendteams betreut hat, ist aber kein leichtes. Nach Platz neun in der Premierensaison 2015/16 (Fettich: "Da haben wir Brause gespielt. Danach haben die Jungs erst richtig verstanden, was ich von ihnen will"), stieg der TuS mit ihm 2017 in die Kreisliga A auf, ein Jahr später folgte trotz ordentlicher 37 Punkte in 30 Spielen der direkte Wiederabstieg. 2019 ging's erneut hoch in die A-Liga, wo das Team in der vergangenen Spielzeit zum Saison-Abbruchs Platz elf belegte. In der aktuellen Saison ist das Team mit vier Punkten aus acht Spielen Liga-15. Es geht mal wieder gegen den Abstieg - aber das kennen sie im Sepp Herberger-Stadion. 

"Ich hoffe, dass ich mich mit dem Klassenerhalt vernünftig verabschieden kann. Dafür war die Zeit einfach zu schön", sagt der Coach. An der Seitenlinie würde er gerne in einem anderen Verein weiterarbeiten - egal, in welcher Liga. "Das ist mir relativ egal. Ich bin mit Leib und Seele Trainer und habe nie gesagt, dass ich in die Landesliga will." Ein gutes Zeugnis gibt ihm Hyneck mit auf den Weg: "Seinem zukünftigen Verein kann man eigentlich nur gratulieren. Der bekommt einen richtig guten Trainer."