Niklas Melzer wird Spielertrainer

von Christian Lehmann

(14.12.20) "Ich glaube, wir sind ein ganz gutes Pflaster für eine erste Trainerstation", sagt Mathias Wernsmann. Der Vorsitzende des TuS Germania Horstmar ist stolz wie Bolle über den Coup, den sein Verein in den vergangenen Tagen final eingetütet hat. Niklas Melzer (32) heißt der Mann, der die erste Mannschaft in der kommenden Saison als Spielertrainer führen wird. Ja, genau, DER Niklas Melzer. Der langjährige Kapitän und Abwehrchef von Borussia Emsdetten kehrt nach über 15 Jahren zu seinem Heimatverein zurück und soll mit dem Team einen ähnlich erfolgreichen Weg einschlagen wie etwa die Vorgänger Christoph Klein-Reesink oder Andre Rodine.

"Im Jahr 2020 gibt's doch noch gute Nachrichten. Für uns ist das eine richtig geile Verpflichtung. Ich glaube, dass Niklas richtig Schwung reinbringen kann", frohlockt Wernsmann. Der Verein hat in den vergangenen eineinhalb Jahren nach dem freiwilligen Rückzu eine schwere Zeit hinter sich - was Wernsmann aber ausdrücklich nicht am aktuellen Coach Bernd Borgmann festmachen will. "Wir sind mit seiner Arbeit absolut zufrieden und dankbar, dass er sich dieser schweren Aufgabe gestellt hat. Wir würden ihn gerne bei uns im Verein halten." Die Nachricht, dass man sich für Melzer entschieden hat, habe Borgmann ebenso wie sein spielender Co-Trainer Christopher Backhaus sportlich genommen. "Beide haben unser vollstes Vertrauen bis zum Saisonende", sagt Wernsmann, der mit dem künftigen Coach auch über den Abstiegsfall gesprochen hat. Dieser würde den aktuell Tabellenletzten (ein Punkt aus acht Spielen) auch in der Kreisliga B übernehmen.

Weggefährte Tim Hellenkamp

Was viele nicht wissen: Niklas Melzer ist Horstmarer. Bis zur C-Jugend kickte er für den TuS Germania, gemeinsam mit dem heutigen Spielercoach der Reserve, Tim Hellenkamp, wechselte er dann in die Talentschmiede des SC Preußen. Nach Stationen bei Emsdetten 05, Preußen Münster II und dem FC Eintracht Rheine spielt er inzwischen bereits seit 2013 für Borussia Emsdetten und zählte zu den Garanten des Durchmarschs in die Westfalenliga. Dass der Inhaber der B-Lizenz irgendwann mal ins Trainer-Metier wechseln möchte, war in der Szene bekannt. Dass er dies nun in Horstmar tut, ist ein dicker Hund.

"Ich habe den Verein nie aus den Augen verloren. Die Anfrage kam genau zum passenden Zeitpunkt, weil ich nach zehn Jahren in Münster wieder zurück nach Horstmar ziehe", erklärt Melzer. Erstmals, seitdem er 14 Jahre alt ist, kann er wieder mit dem Fahrrad zum Training fahren. "Ich freue mich darauf, meine aktive Karriere dort zu beenden, wo ich angefangen habe." Erste Kader-Gespräche hat Melzer schon aufgenommen. Dass er auch externe Neuzugänge mit zu seinem neuen Verein bringt, schließt er nicht aus. "Erste Prämisse bleibt es aber, mit den aktuellen Kader-Mitgliedern zu sprechen. Das ist eine junge Truppe mit Entwicklungs-Potenzial. Wir bauen auf Horstmarer Jungs."