Kreisliga A

Nico Schmerling (r.) ist seit über acht Jahren absolut gesetzt beim SV Burgsteinfurt. Nun kehrt er nach Ochtrup zurück.

Ganz gewiss kein Messdiener


Von Christian Lehmann

(15.01.21) Den Verantwortlichen beim FSV Ochtrup kann man wahrlich nicht vorhalten, dass sie ihre Versprechen nicht einhalten. "Es war in den letzten Jahren unser Credo, dass wir versuchen wollen, gute Ochtruper Fußballer mit höherklassiger Erfahrung wieder für uns zu gewinnen", sagt der Sportliche Leiter des A-Ligisten, Clemens Gude. Gesagt, getan: Nico Schmerling vom SV Burgsteinfurt ist nun der nächste Rückkehrer, der sich in eine illustre Reihe mit Dominik Düker, Tim Niehues, Max Moor oder den Spielertrainern Christopher Ransmann und Jannik Holtmann einreiht.

"Nico ist 32 Jahre alt, aber noch absolut in der Lage, lange auf hohem Niveau zu spielen", sagt Gude über den  Leistungsträger des SV Burgsteinfurt, den er vor fast zwei Jahrzehnten bei den Kreismeisterschaften der U15-Junioren in Wettringen zum ersten Mal sah. "Ich saß damals in der Turnierleitung und war total begeistert." Schmerling, damals noch im Trikot seines Heimatvereins Schwarz-Weiß Weiner unterwegs, wurde als bester Spieler und bester Torschütze ausgezeichnet und blieb Gude nachhaltig in Erinnerung. Anschließend führte sein Weg über Borussia Emsdetten und SuS Neuenkirchen 2010 zu FSV-Vorgängerverein Arminia Ochtrup, wo er zwei Jahre lang kickte, ehe er 2012 in die Kreisstadt wechselte. Beim SV Burgsteinfurt war Allrounder "Schmerle" in den vergangenen acht Jahren absoluter Stammspieler in der Bezirks- und Landesliga.

Spaßvogel, Antreiber, Taktgeber

Schmerling, der beim SVB zumeist im Mittelfeld eingesetzt wurde, gilt nicht nur als ballsicher und durchsetzungsfähig, sondern auch meinungsstark. Im Team von Trainer Christoph Klein-Reesink ist der Blondschopf, der das Herz auf der Zunge trägt, Spaßvogel, Antreiber und Taktgeber in einem. Gude imponiert das: "Nur mit Messdienern kannst Du schließlich nichts gewinnen. Wir brauchen echte Typen, die vorneweg gehen und auch mal Zeichen setzen können!"

Ganz so viele höherklassig aktive Ochtruper sind inzwischen nicht mehr in der Ferne unterwegs - mal abgesehen von Großkalibern wie Gerrit Wegkamp (Preußen Münster) oder Philipp Fontein (Berliner AK). Bei den Namen der Vollprofis winkt Gude aber nur lächelnd ab. "Das sind Traumschlösser, absolute Utopie. Aber wer weiß, vielleicht irgendwann mal zum Ausklang der Karriere..."

Magd Abu Hamid kommt von SW Weiner

Im Hier und Jetzt haben die Ochtruper den Großteil ihrer Arbeit jedenfalls bereits erledigt. Mit ganz wenigen Ausnahmen steht der Kader für die kommende Saison, die Routiniers Dominik Düker oder Tim Niehues etwa überlegen derzeit, ob sie noch ein Jährchen dranhängen. "Da sind wir sehr zuversichtlich, dass sie der Mannschaft noch ein Jahr erhalten bleiben", so Gude.

Schon jetzt kann - beziehungsweise könnte - das Trainerteam auf Magd Abu Hamid setzen. Auch der Winter-Neuzugang hat eine Arminen-Vergangenheit und spielte zuletzt beim Nachbarn SW Weiner in der B-Liga. Der Offensivmann ist ein guter Bekannter von Coach Ransmann und schließt sich dem FSV auf eigenen Wunsch an. "Fußballerisch hat er einige Qualität. Mal sehen, ob er sich bei uns durchsetzen kann", sagt Gude.