Kreisliga A

Langenhorsts Stürmer Christian Holtmann (r.) ist immer noch drahtig, hat es sich in der langen Pause allerdings auch gut gehen lassen. Foto: Lehmann

Kampf der Langenhorster Gemütlichkeit


Von Christian Lehmann

(28.07.21) Wer sich die Testspiel-Ansetzungen der SpVgg Langenhorst-Welbergen in der Sommer-Vorbereitung angeschaut hat, dürfte zunächst ein wenig gestutzt haben, denn der A-Ligist setzt auf einen eher unkonventionellen Ablauf. Nachdem die Mannschaft von Jens Wietheger in den ersten Wochen fast nur trainiert hat und das Kreispokalspiel-Spiel gegen den SV Mesum aus der "kalten Hose" bestritten hat, geht es nun Schlag auf Schlag. Vor allem das Wochenende vom 6. bis zum 8. August hat es mit drei Spielen an drei Tagen ordentlich in sich. Der Coach erklärt uns, warum er das macht.

Die 1:8-Klatsche gegen den bereits formstarken Westfalenligisten aus dem Hassenbrock hat in Langenhorst niemanden groß überrascht. Nach nur zwei Trainingseinheiten hatten Team und Trainer die Partie zur "Laufeinheit mit Anschauungs-Unterricht" auserkoren. "Uns war relativ klar, dass wir uns realistisch gesehen keinen Sieg ausrechnen können. Das Spiel passte zu diesem Zeitpunkt aber ganz gut in unseren Plan."

Viel Training, nur ein Testspiel

Da gleich mehrere Spiele ans Ende der Vorbereitung geschoben wurden, haben die Gelb-Schwarzen in den vergangenen Wochen in erster Linie trainiert und nur ein Testspiel bestritten. Beim 3:1 (2:1)-Erfolg gegen SuS Neuenkirchen III traf Torjäger Christian Holtmann dreimal. Auf ihn, soviel ist klar, baut Wietheger auch in diesem Jahr. "Er ist ein ganz wichtiger Mann für uns. Das Gute bei ihm ist, dass er weiß, wo das Tor steht und wie er am gegnerischen Torwart vorbeikommt." Für sein Spiel benötigt der pfeilschnelle Angreifer allerdings auch eine entsprechende Physis, und die ist derzeit noch nicht optimal. "Er musste seinem zunehmenden Alter und der Langenhorster Gemütlichkeit ein bisschen Tribut zollen", sagt Wietheger lachend. "Ein, zwei Kilo müssen noch runter, aber da müssen noch mehrere etwas tun." Zum Beispiel Schnapper Peer Berghaus, der am vergangenen Donnerstag frisch aus dem Mallorca-Urlaub zwischen die Pfosten durfte, dabei allerdings eine exzellente Leistung ablieferte.

Am kommenden Wochenende testet die Spielvereinigung bei Turo Darfeld, am Wochenende drauf (6. bis 8. August) geht's richtig ab. Beim Baumberge Cup in Hohenholte geht's freitags gegen Gastgeber GSH (Anstoß: 20 Uhr) und sonntags (14 Uhr) gegen den SC Nienberge. Am Samstag (15 Uhr) empfängt das Team zudem den 1. FC Gievenbeck II. Bei dem inzwischen großen Kader eigentlich kein Problem, möchte man meinen. "Da haben wir aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht", wirft Wietheger ein. Die ersten Wehwehchen machen sich bemerkbar, einige Spieler verabschieden sich zudem in den Urlaub. "Für die Jungs wird das trotzdem eine spannende Sache - und ein Charaktertest."

A-Junioren im "Casting"

Bisher standen vor allem Fitness und Grundlagen auf dem Trainingsplan - außerdem musste sich die neu zusammen gewürfelte Truppe erstmal kennenlernen. Externe Neuzugänge gab es zwar nicht, dafür wurden jedoch sieben A-Junioren sowie Jan Tombült aus der zweiten Mannschaft hochgezogen. 25 Akteure stehen derzeit auf dem Zettel, in ein paar Wochen soll die Kadergröße reduziert werden. Tombült und vor allem U19-Jungjahrgang Louis Vollenbröker sowie Mathis Löbbering haben dabei bisher überzeugt. "Sie haben einen richtig guten Eindruck hinterlassen, sind für ihr junges Alter schon sehr ruhig und abgeklärt", lobt der Übungsleiter.

Wietheger weiß natürlich, dass mit seinen jungen Hüpfern nicht zwangsläufig große Sprünge möglich sein werden. Die Routiniers Marcel Wenning und Christian Kuhmann werde man nicht mir nichts, dir nichts ersetzen können, glaubt er. "Den Jungs muss man Zeit geben, das weiß der Verein auch. Das wird eine lehrreiche, schwierige Saison für uns."