Kreisliga A

Thomas Dauwe ist nicht mehr Trainer bei Matellia Metelen. Foto: Lehmann

Metelen im Abstiegs-Endspurt ohne Dauwe


Von Christian Lehmann

(16.04.23) Noch nie in seiner langen Trainerlaufbahn hat Thomas Dauwe ein Engagement vorzeitig beendet. Wenige Wochen vor dem geplanten Fußball-Ruhestand ist es nun aber doch so gekommen. Am Sonntag verabschiedete sich der Coach, der eigentlich erst nach der Saison den Stab an Alex Hollermann weitergeben wollte, von seiner Mannschaft. Dauwe gab neben der sportlich prekären Situation - das Team hat nur vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz - auch fehlendes Vertrauen von Vereinsseite als Begründung für seinen sofortigen Abschied an.

"Es geht nicht um mich, sondern um den Verein und die Mannschaft. Die sportliche Situation ist nicht an mir vorbeigegangen", erklärte der Übungsleiter, der die Metelener fast vier Jahre lang betreute und aus der B- in die A-Liga zurückführte, am Sonntagabend. "Wir haben in den vergangenen Monaten viel trainiert und verzweifelt versucht, an jeder Schraube zu drehen. Das hat nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt hatten."

"Aufgrund unterschiedlicher Aussagen irritiert"

Um seinen Spielern "ein mögliches Alibi zu nehmen", hatte Dauwe bereits in der vergangenen Woche seinen Rücktritt gegenüber der Mannschaft angeboten. Diese, so der Coach, habe sich jedoch für seinen Verbleib ausgesprochen. Nach einigen Telefonaten mit verschiedenen Vertretern aus Matellias Fußballvorstand zeigte sich der Coach jedoch "aufgrund unterschiedlicher Aussagen irritiert. Die Quintessenz war, dass der Vorstand offenbar nicht mehr davon überzeugt ist, dass ich der richtige Mann bin, um das Schiff in den sicheren Hafen zu steuern. Ich hätte mir das zugetraut und keine Angst vor der Aufgabe gehabt, klebe aber auch nicht an meinem Stuhl und finde es nur konsequent, zu gehen. Ich brauche nicht nur die Rückendeckung der Mannschaft, sondern auch des Vereins - auch wenn ich mir den Abschied auf meiner wahrscheinlich letzten Trainerposition anders vorgestellt habe."

Matellias Vorsitzender Norbert Enning bestätigte die Trennung am Sonntagabend gegenüber Heimspiel-Online. "Dass wir seit geraumer Zeit einen Abwärtstrend haben, ist bekannt. Wir können in so einer Situation nicht untätig bleiben und müssen alles hinterfragen. Der Vorsprung auf die Abstiegszone wird kleiner, es wir eng. Thomas verspürt das Vertrauen nicht mehr." Bereits am Donnerstag spielt die Matellia in Gellendorf um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Wer dann auf der Trainerbank sitzen wird, steht laut Enning nicht fest. "Ganz ohne Idee sind wir nicht, aber es gibt noch keine Entscheidung."