Nelson Venancio macht nach fünf Jahren als Trainer beim FC Galaxy Steinfurt Schluss. Foto: Renger

Venancio macht bei Galaxy Schluss


von Christian Lehmann

(23.12.21) Seit 2013 gibt es den FC Galaxy Steinfurt. Nelson Venancio betreut die erste Mannschaft bereits so lange wie kein anderer der drei Trainer vor ihm (Christian Spitthoff, Bartolome Romero, Sven Hehl). Nach fünf Jahren an der Seitenlinie des B-Ligisten zieht der 41-jährige Deutsch-Portugiese im Sommer jedoch einen Schlussstrich. Mit Blick auf die sportliche Entwicklung unter ihm übt er sich in Selbstkritik.

Zwei zweite und zwei vierte Plätze in der Kreisliga B2 - 2018 gab's ein bitteres 0:8 im Aufstiegs-Relegationsspiel gegen den Skiclub Rheine - das kann sich doch eigentlich sehen lassen... Findet Venancio jedoch nicht "Sehr erfolgreich waren wir nicht. Ich finde, dass Galaxy in die Kreisliga A gehört. Das habe ich nicht geschafft."

Selbstkritik

Knackpunkt auf einem eigentlich lange erfolgreichen Weg war für ihn der Corona-bedingte Abbruch der vergangenen Saison - zu einem Zeitpunkt, an dem Galaxy in der Tabelle mit einem Spiel weniger als Tabellenführer Weiner aussichtsreich im Titelrennen lag - und richtig guten Fußball spielte. Danach folgte ein kleiner personeller Umbruch.

"Ich habe es nicht hinbekommen, die neuen Spieler so zu integrieren, dass wir ganz oben angreifen können", gibt sich Venancio selbstkritisch und ergänzt: "Es waren sehr intensive, aber auch schöne Jahre. Man muss irgendwann auch selber erkennen, wenn es reicht. Viele Spieler, die ich schon von Beginn an trainiere, brauchen jetzt auch einfach mal eine andere Ansprache - und womöglich auch eine neue Spielphilosophie." 

Experimente sind erlaubt

Seinem Nachfolger, den nun der Vorsitzende Ali Pish Been und der Sportliche Leiter Ahmed Ali gemeinsam suchen, will Venancio in der Restserie zuarbeiten - da nach oben und nach unten in der Tabelle wohl nichts mehr geht, könne das Team ruhig ein wenig experimentieren. "Wenn der neue Trainer ein System mit zwei Stürmern spielen will, dann spielen wir in der Rückrunde mit zwei Stürmern", sagt er etwa. 

"Ich hoffe, dass Galaxy irgendwann der große Wurf gelingt", sagt Venancio. Er wird sich in Zukunft der Altherren-Abteilung des Borghorster FC anschließen und wieder ein bisschen kicken. Den "Galaktischen" will der frühere Mittelfeldspieler des SC Preußen Borghorst, SV Wilmsberg und SuS Neuenkirchen aber als Mitglied und regelmäßiger Zuschauer treu bleiben. Einen neuen Trainerjob würde er nur annehmen, wenn alles passt und - Obacht - die Mannschaft nicht zu hochklassig spielt. "Zweimal die Woche Training reicht mir. Ich habe auch noch eine Familie und einen Job."