"Wir waren einfach dran": Weiner bringt's ins Ziel


von Malte Greshake

(19.05.23) Man hätte es sich nicht besser ausmalen können. Zwei Spieltage vor dem Saisonende trafen beide Aufstiegskonkurrenten im direkten Duell aufeinander. Verfolger Emsdetten 05 II wollte SW Weiner im Titelkampf-Showdown noch einmal ordentlich die Tour vermasseln. Aber Weiners Max Weyring traf dann kurz vor Schluss zum 3:2. Und diesen Vorsprung brachte die Truppe von Alexander Witthake ins Ziel. Weiner ist in der kommenden Saison also wieder A-Ligist. Glückwunsch!

Wohl dem übrigens, der sich spontan einen Planwagen organisieren kann. Nach den ganzen Jubelbildern, Bierduschen und Siegerschnäpsen am Platz sprangen die Jungs von SW Weiner auf eine solche flotte Kutsche. "Mit Sack und Pack sind wir allesamt dann in die Vereinskneipe gefahren", berichtet ein zufriedener Witthake. "Dort haben wir den Aufstieg weiter gebührend gefeiert. Ich war irgendwann platt und bin schon etwas eher abgehauen. Einige Jungs haben es aber wohl bis halb sechs morgens geschafft. Aber das steht ihnen ja auch zu."

Willensstärke - trotz Pudding in den Beinen

Denn nach den knapp verpassten Aufstiegen in den vergangenen Jahren war für Witthake und seine Mannschaft die Erleichterung hinterher riesig. "Wir waren einfach dran", meint der Coach. "Wir sind die beste Mannschaft in der Hin- und Rückrunde sowie in der Heim- und Auswärtstabelle. Deswegen sind wir auch verdienterweise Meister geworden. Bei uns wusste jeder Bescheid, worum es ging. Das hast du in jedem Training gemerkt. Aber jetzt zum Schluss ist trotzdem ordentlich Ballast abgefallen."

Mit einer gewissen Nervosität war seine Truppe auch in das alles entscheidende Spiel gegen Emsdetten 05 II gegangen. Obwohl die Gäste dann gleich zweimal eine Führung des Spitzenreiters egalisierten, verlor Weiner nie den Fokus. Ebenjenes Tor von Max Weyring zum 3:2 (85.) entschied schließlich die Partie. "Emsdetten hat es stark gemacht und wir hatten schon ein bisschen Pudding in den Beinen", sagt Witthake. "Aber wir sind immer wieder zurückgekommen und die Jungs haben die nötige Willensstärke gezeigt. Am Ende ist das jetzt ein überragendes Gefühl, das du dir mit Geld nicht kaufen kannst. Und da ist es auch egal, ob du von der C- in die B-Liga aufsteigst oder von der Bezirks- in die Landesliga."

"Heute kann noch alles passieren!"

Auch wenn Witthake und seine Mannschaft gerade einfach den Moment genießen wollen, hat der Coach in einer freien Minute trotzdem schon ein wenig in die Zukunft geblickt. "Als Trainer ist man natürlich mit ein bisschen Voraussicht unterwegs", so Witthake. "Unser Kader bleibt einigermaßen zusammen. Wir werden aber ein paar Spieler aus Zweiten hochziehen. Dann bin ich mir sicher, dass wir das Abenteuer Kreisliga A bestehen können."

Und das Schöne an einem langen Feiertagswochenende ist auch, dass man am Brückentag noch richtig Gas geben kann. An diesem Freitag trafen sich Witthakes Spieler schon wieder um elf Uhr am Vereinsheim, um gemütlich ein paar weitere Kästen Bier zu schlürfen. Auch Witthake stößt gleich wieder hinzu und verspricht: "Die Musik läuft schon wieder, alle sitzen gemütlich im Kreis - heute kann noch alles passieren!"