Und wieder steht die Null beim Meister

von Christian Lehmann

(17.05.18) Ein passenderes Ergebnis hätte es für das Spiel, das Borussia Emsdetten III letztlich zum Meister der Kreisliga C1 machte, nicht geben können. Als der Schiedsrichter die Nachholpartie gegen Westfalia Bilk II am Mittwochabend beim Stande von 1:0 (1:0) für die Hausherren abpfiff, brauchten die Borussen-Jungs erstmal ein bisschen, um zu realisieren, was sie gerade geschafft hatten. Anschließend ging in der Kabine die Lutzi so richtig ab. Als Trainer Norbert Beckermann die Kabine um ein Uhr in der Früh verließ, war er noch längst nicht der Letzte...

Rückblick: Unmittelbar vor dem ersten Spieltag, dem Derby gegen Emsdetten 05 IV (4:2), hatte der Coach seinen Spielern eingetrichtert: "Wir haben jetzt noch 26 Endspiele, die wollen wir alle gewinnen." Das hat nicht ganz geklappt, aber immerhin fast. 21 Siege in 25 Partien, nur eine einzige Niederlage gegen den Skiclub Rheine II am 26. Spieltag (0:1) - "Wir haben es verdient geschafft", meint Beckermann, der das Team seit drei Jahren betreut. Nach Platz fünf und sechs in den Vorjahren gelang nun der große Wurf.

Perfekte Hinrunde

Wenn man so will, ist Beckermann der Huub Stevens der Kreisliga C. "Die Null muss stehen", das war in dieser Spielzeit auch das große Credo der Borussen. Nur zehn Tore kassierte das Team in der gesamten Saison. Für den Übungsleiter ein "Verdienst der gesamten Mannschaft". Nachdem die Männer vom Teekotten in der Hinserie nicht einen einzigen Punkt abgegeben hatten, konnten sie sich in der etwas schwächeren Rückrunde immerhin auf ihr Abwehr-Bollwerk verlassen, das mickrige vier Gegentreffer zuließ. 

Ein weiteres Pfund, mit dem das Team wuchert, ist die Nervenstärke. "Wir können auch in den letzten Minuten noch Spiele entscheiden", weiß Beckermann. So geschehen etwa gegen GW Rheine III oder den TuS St. Arnold II. Am Mittwoch war es allerdings ein frühes Tor, das den Dreier brachte. Sven Sterthaus erzielte nach Doppelpass mit Frank Hinrichs schon in der neunten Minute den 1:0-Siegtreffer. "Die Jungs waren wirklich nervös, aber man muss auch sagen, dass Bilk nicht eine einzige Torchance hatte", meinte der Trainer.

"Nur" 63 erzielte Tore

Insgesamt durfte sich der Aufsteiger deutlich seltener über einen erfolgreichen Abschluss freuen als etwa die Verfolger Grün-Weiß (101 Buden) und Altenrheine IV (100 Treffer). "63 Tore sind auch nicht so schlecht", findet Beckermann. "Wir laufen jetzt nicht los und suchen uns einen Knipser. Die Jungs sind gut genug, um auch so in der Kreisliga B zu bestehen." 

Ein mögliches Endspiel um den Titel gegen Grün-Weiß haben sich die Emsdettener nun erspart, am Pfingstmontag bestreitet der Erste gegen den Zweiten einen lockeren Kick mit Freundschaftsspiel-Charakter. Im Juni gibt es dann noch eine große, offizielle Abschlussfeier.