Jens Blanke (l.), der hier gemeinsam mit Helder Coelho Fortunas Julian Wolf den Ball abjagt, zeigte eine überragende Leistung. Allerdings hätte der SFG-Kapitän nicht spielen dürfen.
Gellendorfs Philip Perlik (r.) versucht, Tom Schölling den Ball abzujagen.

SFG-Sieg ist nichts wert


Von Alex Piccin

(11.08.14) Große Verwirrung und Ernüchterung herrschte im Lager der Sportfreunde aus Gellendorf am Tag nach dem 3:1-Sieg in der ersten Runde des Kreispokals gegen Fortuna Emsdetten. Hintergrund war die fehlende Spielberechtigung Jens Blankes. Der Kapitän war am 2. August während eines Testspiels bei einem Vorbereitungsturnier in Sankt Arnold gegen Germania Hauenhorst mit Gelb-Rot vom Platz verwiesen worden.

Beim folgenden Freundschaftsspiel der Gellendorfer am 6. August gegen SV Wilmsberg II war Blanke nicht aufgelaufen und somit galt die Sperre nach Auffassung der Rot-Weißen als abgesessen. Im Online-Spielbericht zum Pokalspiel war es am Morgen nicht möglich, Blanke einzutragen. Verwundert über dieses Problem wurden der stellvertretende Kreisvorsitzende und B-Liga-Staffelleiter Jörg Brandhorst und Schiedsrichter Michael Schölling um Auskunft gebeten. Auch der Kreisvorsitzende Hans-Dieter Schnippe und C-Liga-Staffelleiter Wilfried Helmer wurden befragt. Aus diesen Kanälen erklang die Meldung, es habe sich offenbar um einen technischen Fehler beim Spielbericht des 6. August gehandelt und Blanke sei für das Pokalspiel spielberechtigt. Dementsprechend wurde der Kapitän eingesetzt. Kreispokalspielleiter Gerhard Rühlow konnte von den Gellendorfern vor dem Spiel telefonisch nicht erreicht werden.

Erst ab 11. August spielberechtigt

Selbigem Rühlow fiel allerdings auf, dass Blanke nicht im Pokal hätte auflaufen dürfen. Er setzte daraufhin umgehend die Gellendorfer in Kenntnis und offenbarte ihnen, dass das Ergebnis am Grünen Tisch für Fortuna Emsdetten gewertet werden müsse. Die befragten Mitglieder des Kreisvorstands waren von einer Sperre des Spielers im selben Wettbewerb, sprich Freundschaftsspiel, ausgegangen. Richtig ist allerdings, dass die Sperre eine Dauer von einer Woche umfasst. Endet diese Sperre an einem Wochentag vor einem Feiertag oder Sonntag, ist dieser Tag in die Sperre mit einbezogen. Konkret ist Blanke erst ab dem 11. August wieder spielberechtigt. Nur durch die Ansetzung eines Pflichtspiels wird eine Sperre auf den Tag nach diesem Pflichtspiel verkürzt. Bei einem Freundschaftsspiel ist dies nicht der Fall.

Dementsprechend enttäuscht sind die Spieler und Verantwortlichen der Sportfreunde aus Gellendorf. Im Lager der Fortunen herrscht Verständnis für die Lage des B-Ligisten. "Das ist natürlich bitter für Gellendorf, allerdings gibt es Statuten, die eingehalten werden müssen", so Emsdetten-Co-Trainer Jan Krampe. Dennoch können er und seine Truppe sich auf die nächste Pokalrunde freuen.

Optisches Übergewicht

Zum Spielverlauf: Gellendorf münzte in der ersten Spielhälfte sein optisches Übergewicht in Tore um. In der 26. Minute gelang Jacques Hegemann mit einem satten Schuss aus 18 Metern der Führungstreffer. Kurz vor der Halbzeit schloss Jan-Eik Frieling einen Konter zum 2:0 ab (40.). "Wir hätten gut und gerne 3:0 oder 4:0 führen können", so Gellendorf-Coach Holger Schäperklaus zum verdienten Halbzeitstand. Krampe sah das anders: "Wir hatten gute Chancen, besaßen mehr Spielanteile und haben das Tor nicht gemacht."

Im zweiten Durchgang erhöhte Emsdetten den Druck und kam in der 68. Minute durch einen von Tom Schölling verwandelten, berechtigten Foulelfmeter zum 1:2-Anschlusstreffer. "Wir haben natürlich hinten aufgemacht und offensiv gewechselt. Leider waren wir nicht in der Lage, uns glasklare Torchancen zu erspielen", so Krampe weiter. In der Nachspielzeit schloss Selim Iflazoglu einen Konter zum 3:1-Endstand ab.

Sportfreunde Gellendorf - Fortuna Emsdetten     3:1 (2:0)
1:0 Hegemann (26.), Frieling (40.),
2:1 Schölling (68./FE), 3:1 S. Iflazoglu (90+1)