Kreisliga A - Anschwitzen

Wir haben tief im Archiv gekramt, um ein Foto von Joshua Hagemann (l.) zu finden. Hier noch im Rodde-Dress. Mittlerweile ist er zurück in Riesenbeck. Und wurde vergangene Woche zum Torwart umfunktioniert.

Knöchel hilft Hagemann in die Handschuhe


Von Stephan Meyer

(10.09.20) Geholt haben sie ihn, weil sie einen Stürmer suchten. Auf der Position begann Teuto 2-Neuzugang Joshua Hagemann dann auch am ersten Spieltag in Dörenthe. In Minute 66 musste er dann plötzlich die Keeperkluft überstülpen, weil Schnapper Felix Stockmann just den Roten Karton gesehen hatte und kein zweiter Keeper im Kader stand.

Etwas unbeholfen habe er in manch einer Situation ausgesehen, seine Sache aber insgesamt gut gemacht. So kommentierte Teuto 2-Coach André Wichert das Torwart-Debüt am Sonntag. Hagemann selbst beschreibt seinen unverhofften Schlüpf in die Handschuhe wie folgt: "Ich denke, ich habe das Beste draus gemacht und versucht alles reinzuwerfen um möglichst kein Gegentor zu kassieren." Klappte nicht ganz: Einmal musste Hagemann hinter sich greifen. Die 1:3-Pleite des Aufsteigers lag aber gewiss nicht an seinem Schnapp-Verhalten.

Unter der Woche umgeknickt

Dass es Hagemann in dem Moment von Stockmanns Platzverweis erwischte, war eher Zufall. Just in der Szene befand sich der 23-Jährige im Austausch mit Coach Wichert. "Er hat mich gefragt, ob alles gut ist", beschreibt Hagemann. Unter der Woche war dieser im Training umgeknickt und hatte Probleme mit dem Knöchel. "Da stand ich wohl gerade recht und hab's dann gemacht." Am Sonntag wird aller Voraussicht Ersatzkeeper Pascal Theismann in Riesenbecks Bude stehen. Hagemann rückt also wieder in den Sturm.

Dafür haben sie ihn ja schließlich auch geholt, wie er erzählt: "Sie haben wohl noch einen Stürmer gesucht." Da Hagemann bereits beide A-Jugendjahre am Vogelsang verbrachte, kicken viele seiner Kumpels bei Teuto. Dazu reize ihn die Kreisliga A. Zuletzt bei Hörstel 2 und davor in Rodde lernte er im Seniorenbereich nur die B-Ligen kennen. Seine neue Truppe hat indes richtig Bock auf die Liga: "Man merkt im Training, dass alle Bock haben und hochmotiviert sind. Jeder will Sonntags in die erste Elf." Das gemeinsame Ziel ist klar: "So viele Punkte holen wie irgendwie möglich und nicht abzusteigen." Ein persönliches Ziel verfolgt Joshua Hagemann dabei nicht: "Am Ende ist es egal, wer die Tore schießt." Recht hat er! Und darf zur Belohnung den zweiten Spieltag tippen...

Teuto Riesenbeck - SC Dörenthe (Sa., 18 Uhr)
Teuto grüßt nach dem ersten Spieltag von ganz oben. Das 8:0 in Steinbeck hätte in der Höhe wohl keiner erwartet. Dabei schaltete Teuto um das neue Trainerduo Dennis Esch/Niklas Plake nach vier frühen Toren in jeder Halbzeit noch ein paar Gänge runter. Im Derby am Samstagabend dürfte der DSC Teuto ganz anders fordern. Dennis Rottmanns Truppe hatte zum Auftakt beim 3:1 gegen Teuto "ein hartes Stück Arbeit" zu erledigen. In der Vorsaison entschied Flamur Zeciris Tor das einzige Duell der beiden zu Gunsten Dörenthes.
Heimspiel-Tipp: 5:4 - Der Derbybesuch lohnt.
Hagemann: 3:0.

DJK Arminia Ibbenbüren II - SC Halen (So., 13 Uhr)
Top zufrieden war DJK-Trainer Sebastian Schomaker trotz des 0:3 in Lengerich am Sonntag. So ziemlich alles hatte der Aufsteiger dem Titelanwärter abverlangt, die Vorgaben top umgesetzt. Mit Halen kommt nun der nächste dicke Brocken auf die Arminen zu. Das 2:2 gegen Dreierwalde fand Björn Jansson zum Start "in Ordnung". 2012 konnte die Arminen-Reserve letztmals gegen Halen punkten. Damals hieß es in Schierloh 6:2.
Heimspiel-Tipp: 1:3 - Aber die DJK hält wacker gegen.
Hagemann: 0:2.

Teuto Riesenbeck II - SF Lotte U23 (So., 13 Uhr)
Im Vorjahr trafen sich beide am ersten Spieltag in der B-Liga. Teuto siegte 3:2 und danach munter weiter - bis zum Rückspiel. Das endete am Lotter Kreuz torlos. Letztlich bejubelten beide den Aufstieg. Lotte ließ zum Auftakt aufhorchen. Mit zwei Regionalliga-Leihgaben wurde Lienen 6:1 abgefrühstückt. Teuto verlor zwar in Dörenthe, jedoch "haben die Jungs gemerkt, dass wir mithalten können. Darauf können wir aufbauen", resümierte Neu-Trainer André Wichert.
Heimspiel-Tipp: 0:0 - Keiner traut sich so recht.
Hagemann: 2:1.

SW Lienen - Ibbenbürener SpVg II (So., 15 Uhr)
Unterschiedlicher kann man kaum starten. Lienen bekam sechs Buden in Lotte eingeschenkt, sodass Coach Maik Horstkotte von "einem Griff ins Klo" sprach. Die ISV hingegen verputzte den SV Dickenberg mit 7:0. Sonntag werden die Karten aber bekanntlich neu gemischt. Kurios war's zwischen beiden bei der einzigen Partie in der Abbruch-Saison: Lange führten die Ibbenbürener, dann drehten Marc Hoff und Merlin Korte die Partie in der Schlussphase.
Heimspiel-Tipp: 2:4 - Jost Feldhaus knipst wieder.
Hagemann: 1:3.

SV Dickenberg - SVC Laggenbeck II (So., 15 Uhr)
Gänzlich anders hatte sich Dirk Sterthaus den Saisonauftakt vorgestellt. Sieben Gegentreffer kassierte sein Team, ließ jegliche Grundtugenden vermissen: "So funktioniert das einfach nicht." Auch das immense Lazarett ließ der SVD-Coach nicht als Entschuldigung gelten. Bei Aufsteiger Laggenbeck war nach dem Torlos-Start gegen Velpe alles im Lot, auch wenn er in Durchgang zwei die klareren Torchancen besaß. Das Pünktchen nahmen Marc Wichmann und Co. gerne mit.
Heimspiel-Tipp: 1:0 Kurz vor Schluss jubelt der Berg.
Hagemann: 0:1.

SC VelpeSüd - SC Preußen Lengerich (So., 15 Uhr)
Gut möglich, dass sich die beiden erstmals überhaupt treffen. Lange muss es zumindest her sein, dass sich die beiden Teams auf dem grünen Rasen gemessen haben. Das Internet gibt zu dem Duell nicht wirklich etwas her. Der Auftakt war für beide zumindest zufriedenstellend. Zwar nicht voll überzeugt, Hausaufgaben aber erledigt. So in etwa lautete das Fazit im SCP-Lager nach dem 3:0-Pflichtauftakt gegen Arminia 2. In Velpe war man nach dem torlosen Aufsteiger-Duell in Laggenbeck froh "zu Null gespielt zu haben" (Co Dominik Siekendieck).
Heimspiel-Tipp: 1:3 - Preußen aber weiter ohne Glanz.
Hagemann: 0:2.

Brukteria Dreierwalde - SV Büren (So., 15 Uhr)
Jan Wissings Brukteria holte zum Auftakt ein verheißungsvolles Remis am Halener Hasenkamp. Rückkehrer Tobi Schütte-Bruns trug sich gleich mal in die Torschützenliste ein. Büren siegte - auch dank Ilijan Ridic' famosem Fallrückziehertor - 3:1 gegen Saerbeck. Marcel Czichowskis Fazit fiel positiv aus: "Wir haben außer bei Standards nichts zugelassen und das Spiel weitestgehend beherrscht." Die ersten zehn Minuten habe seine Elf gebraucht, dann sei sie sehr dominant aufgetreten. 2015/16 lieferten sich beide in der B-Liga ein Kopf an Kopf-Rennen um den Aufstieg, welches Büren für sich entschied. Die Brukterer folgten ein Jahr später ins Kreisoberhaus.
Heimspiel-Tipp: 4:3 - Einfach mal so.
Hagemann: 1:1.

Falke Saerbeck - SW Esch (So., 15 Uhr)
Dragan Grujic ärgerte sich so richtig für seine Jungs, dass sie sich in Büren nicht für den Aufwand belohnten: "So ein Spiel darf man am Ende nicht verlieren." Esch zeigte gegen Hopsten derbe Moral und drehte einen frühen 0:2-Rückstand. Am Ende langte es zwar nur zu einm Zähler, der ging unterm Strich aber in Ordnung für Neu-Coach Manuel Schnieders. Das letzte Duell in Saerbeck gewannen die Püsselbürener. Vor fast exakt zwei Jahren traf Joker Tobias Terheyden zum späten wie glücklichen Sieg.
Heimspiel-Tipp: 2:2 - Zweimal Usov, zweimal Cmok.
Hagemann: 2:0

Westfalia Hopsten - Eintracht Mettingen (So., 15 Uhr)
2:0-Führung vergeigt, 2:3-Rückstand wettgemacht. Am Ende des Tages konnte Hopstens Chef Frank Greiwe nach der wilden 3:3-Fahrt in Esch doch gut schlafen - Start in Ordnung. 0:2-Rückstand gedreht, 3:2-Führung vergeigt. Einen Tacken weniger zufrieden war man in Mettingen nach dem Duell gegen Ladbergen, dass ebenfalls 3:3 endete. Die zweite Hälfte lobte Trainer Tobi Stenzel aber in höchsten Tönen: "Das war ein Spiel auf ein Tor. Die Jungs haben alles reingehauen und richtig tolle Moral bewiesen." In den letzten vier Duellen gelang dem VfL Eintracht gegen die Westfalia kein Dreier.
Heimspiel-Tipp: 0:2 - Zwei frühe Tore entscheiden.
Hagemann: 2:1

VfL Ladbergen - GW Steinbeck (So., 15 Uhr)
"Es war echt klasse. Das war von unserer Mannschaft eine Bomben-Leistung. Die Jungs haben sich richtig reingekniet", adelte Neu-Trainer Stefan Kilfitt seinen VfL nach dem doch etwas überraschenden 3:3-Auftakt im Mettinger Tüötten-Sportpark. Nach der punktemäßig schwachen Vorsaison geht Ladbergen Sonntag plötzlich als Favorit ins Spiel. Aufsteiger Steinbeck kam zum Start derbe unter die Räder. "Kein Genickbruch" war das 0:8 für Coach Markus Sparenberg: "Daraus lernen wir." Letztmals trafen sich beide Kontrahenten im April 2012 an der Königsbrücke: GWS siegte nach Pausenrückstand mit 3:2.
Heimspiel-Tipp: 3:0 - Kilfitts Kombo ist zu gallig für den Aufsteiger.
Hagemann: 2:0