Kreisliga A - TE

Mathis Sand und GW Steinbeck starten am Sonntag in die Abstiegsrunde. Foto: Renger

"Wir sind stark genug"


Von Fabian Renger

(01.04.22) 2014 begann Mathis Sand seine Laufbahn als Fußball-Senior. Und wir fragen uns, ob wir so alt sind. Oder ob 2014 wirklich schon so lange her ist. Denn Sands erste Position war noch eine ganz besondere. "Ich bin als glorreicher Libero gestartet", berichtet der Kicker von GW Steinbeck lachend. Heute nennt sich das natürlich längst nicht mehr so. Sands Positionsbezeichnung in 2022 lautet Innenverteidiger. Klingt eh viel schöner.

Am Wochenende gehen - sofern dieser seltsame Wintereinbruch keinen Strich durch die Rechnung macht - die Aufstiegs- und Abstiegsrunde endlich los. Der Spielplan ist seit dieser Woche draußen. Gestrichen wurde aufgrund der einwöchigen Verzögerung die Osterruhe. Wie geplant wurde zudem das Torverhältnis auf Null zurückgesetzt. Nur die Punkte wurden mit übernommen. GW Steinbeck startet in der Abstiegsrunde. Mit 23 Zählern gehen die Grün-Weißen dort gemeinsam mit Westfalia Hopsten von der Pole Position ins Rennen um die wenigen Plätze, die die Klasse sichern. Stand jetzt müsste man für den Klassenerhalt mindestens Vierter werden.

"Den Platz wollen wir nicht abgeben"

Ist es daher ein Vorteil, von oben zu starten? Sand will nicht von einem Vorteil sprechen. Lieber gibt er eine klare Kampfansage heraus: "Wir wollen den Platz erstmal nicht abgeben und den definitiv halten." Letztlich fehlten den Steinbeckern ein Sieg für den Sprung vorbei an SW Esch in die Aufstiegsrunde. Es war wohl das unnötige 1:2 gegen Teuto Riesenbeck vom Februar, was den Steinbeckern letztendlich gefehlt hat. "Das war nicht unser Sahnestück, das ist natürlich ärgerlich. Wir hätten es gerne gepackt", sagt Sand zwar im Rückspiegel, gibt aber zu bedenken: "Das ist immer so ein Schönrechnen." Womit er nicht Unrecht hat. Schließlich hätte Esch ja auch gegen Velpe nicht nur 1:1 spielen müssen. Hätte, hätte...

Schauen wir also lieber nach vorne. Sand glaubt fest an den Klassenerhalt. Was ihn da so sicher macht? "Ich denke, dass wir stark genug sind, uns durchsetzen zu können. Ganz einfach", sagt er. Was jetzt relativ platt klingt, wird bei genauerer Betrachtung durchaus nachvollziehbar. 16 ihrer 23 Punkte holten die Steinbecker in Duellen mit den jetzigen Kontrahenten aus der Abstiegszone. Also wenn sie das nochmal schaffen, dann kann nichts mehr schief gehen. Von Druck möchte Sand daher auch nicht unbedingt sprechen. Eher im Gegenteil. Es gehe ja jetzt fast im Wochentakt gegen direkte Tabellennachbarn. "Da hat man richtig Bock drauf, da gerät der Druck dann in den Hintergrund", sagt die Steinbecker Stütze.

Kaum Spiele verpasst

Sand selbst war seit 2014 fast immer mit von der Partie - ganz gleich, ob für GWS I oder GWS II. "Es gab, glaube ich, drei Spiele, in denen ich nicht dabei war im Seniorenbereich", sagt der 26-Jähige. Eines davon war die 2:3-Pleite im Kreispokal gegen die ISV in dieser Spielzeit. Damals kratzte Sand einen Ball in Torwartmanier von der Linie und sah dafür natürlich den roten Karton. Denn auch für ehemalige Liberos gilt nicht das altbekannte Bolzplatz-Gesetz 'Letzter Mann packt an'...

Anschwitzen, 1. Spieltag

Aufstiegsrunde

ISV II - Brukteria Dreierwalde (So., 13.15 Uhr)
"Bei der ISV lief alles, bei uns gar nichts." Bei uns läuft in manchen Lebensphasen auch nichts, aber das ist ein anderes Thema. Brukterias Marc Vehr sprach diese Worte nach dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams - am 13. März. Es war Dreierwaldes bis heute letztes Spiel. Endstand 7:1 für die ISV. Ist das jetzt gut oder schlecht? Die Bilanz lässt tief blicken: 7:1 für die ISV, 5:0 für die ISV, davor ein 5:1 für Dreierwalde. Klingt nicht nach Spannung pur.
Heimspiel-Tipp: 3:0. Dreierwalde macht später drei Kreuzzeichen, dass es nicht mehr gegen die ISV geht.
Sand: 2:1.

Falke Saerbeck - SV Büren (So., 16 Uhr/In Ladbergen)
Kratzen, beißen, um jeden Grashalm fighten: So lautete Saerbecks Plan im Hinrunden-Spiel. Mit Erfolg. In Büren hieß es 1:1. Das war Anfang November. In 2022 läuft's bei beiden Teams relativ unterschiedlich. Büren gewann sämtliche vier Ligaspiele mit einer Tordifferenz von 13:2. Das ist furchteinflößend. Saerbecks Bilanz in 2022 ist aber eigentlich auch in Ordnung: Sieben Punkte aus vier Spielen, 6:4-Tore. Allerdings war der Abschluss der Hinrunde ein ernüchterndes 0:3 bei Lottes U23. Autsch. Die Form spricht für Büren.
Heimspiel-Tipp: Saerbeck kratzt und beißt zwar, aber Büren ist einfach zu krass drauf. 1:3.
Sand: Büren fand ich spielerisch schon recht gut. 0:4

Teuto Riesenbeck - SW Esch (So., 15 Uhr)
Fünf Niederlagen in Serie kassierten die Püsselbürener gegen Teuto. Der letzte Sieg datiert vom Juli 2013. Genauer gesagt vom 16. Juli 2013, dem Tag, als die Bayer AG ihren 150. Geburtstag gefeiert hat. War also vermutlich ein spannender Tag. Im Hinrunden-Duell an Halloween 2021 gewannen die Riesenbecker trotz eines frühen 0:1-Rückstandes mit 3:1. Schiedsrichter des damaligen Spiels war mein geschätzter Ex-Kollege Mario Lacroix. War also bestimmt ein gut geleitetes Match! Grüße gehen raus. :-)
Heimspiel-Tipp: 2:0. Keine Chance für Esch
Sand: Esch wird es denen schwer machen, aber das macht Teuto mit 3:0.

SC Halen - Eintracht Mettingen (So., 15 Uhr)
Was ich schon immer mal sagen wollte: Den Straßennamen Hasenkamp, wo die Anlage des SCH liegt, finde ich toll. Auch dieses Duell fand in der Hinrunde an Halloween statt, damals traf Stefan Seiler in der 88. Minute zum 1:0-Sieg der Halener. Der Hasenkamp hat vermutlich getobt.
Heimspiel-Tipp: Wieder tobt der Hasenkamp. 2:1. Mettingen führt früh, vergibt dann aber drölfzig Torchancen und Halen dreht in der Schlussphase richtig auf.
Sand: Da bin ich auf Mettinger Seite. 0:1.

SC Dörenthe - Preußen Lengerich (So., 15 Uhr)
Ich fordere hiermit offiziell die Stadt Ibbenbüren dazu auf, dem schönen Platz in Dörenthe neue Parkplätze zu schenken. Die sind nämlich selbst bei Spielen der Reserve schon sehr, sehr rar gesät. Und ich kann doch beim Fotomachen nicht immer dreihundert Kilometer rüber laufen zum Platz. Also bitte: Reagieren! Auch hier ein Blick auf die Hinrunde: Lengerich gewann nach einem 0:1-Halbzeitrückstand noch mit 3:1.
Heimspiel-Tipp: Überraschung. 2:2.
Sand: 1:2

Abstiegsrunde

Teuto Riesenbeck II - SC VelpeSüd (So., 13.15 Uhr)
Es ist schon ein Unterschied, ob du mit fünf oder mit zwölf Punkten in die Abstiegsrunde gehst. Vor den letzten drei Partien der Hinrunde hätte ich keinen Cent mehr auf Teuto II verwettet. Dann holte die Truppe von André Wichert sieben Zähler aus drei Partien und ist tatsächlich wieder drin im Geschäft um den Klassenerhalt. Aktuell fehlen sieben Punkte zum rettenden Ufer. Das ist in ausschließlich Endspielen aufzuholen.
Heimspiel-Tipp: 4:1 für Riesenbeck. Wichert und Teuto II arbeiten weiter am größtmöglichen Comeback seit Christi...ach, wollen wir mal nicht übertreiben.
Sand: Das macht Teuto II. Bei denen ist der Wille mehr da. 3:1.

Cheruskia Laggenbeck II - Westfalia Hopsten (So., 13.15 Uhr)
Vier Pleiten aus vier Ligaspielen, sagenhafte 15 Gegentore: Das ist alles irgendwie ungewohnt für Laggenbecks Reserve, die in den vergangenen Jahren eigentlich immer für ihre stabile Ordnung bekannt war. Vielleicht hat der scheidende Cheftrainer Marc Wichmann in der Zwischenzeit ja mal mit der Mannschaft ein "Training ohne Taschen" zelebriert, um die Köpfe freizubekommen. Das soll ja auch 2022 noch was bringen...
Heimspiel-Tipp: Auch in der Abstiegsrunde geht das Laggenbecker Unheil weiter, Hopsten hat indes die "Endspiel"-Pleite gegen Esch verdaut. 0:1.
Sand: 0:2

GW Steinbeck - Arminia Ibbenbüren II (So., 15 Uhr)
Die große Scouting-Tour können sich beide Parteien sparen. Erst am 20. März trafen GWS und Arminia II in der Hinrunde aufeinander. Steinbeck siegte seinerzeit 3:1. Auch unser Anschwitzpartner Mathis Sand war erfolgreich. Bleibt für GWS zu hoffen, dass das Team nun wieder zur Form des Vorjahres zurückfindet. "Normalerweise müssten auch alle fit sein", so Sand.
Heimspiel-Tipp: 2:1.
Sand: 4:0. Gehen wir mal gleich gut ran.

SW Lienen - VfL Ladbergen (So., 15 Uhr)
Da ist immer was los, wenn sich diese beiden Teams duellieren. So auch beim Spiel im Februar, das Ladbergen mit 5:3 für sich entschieden hat. Die vorherige Begegnung endete 6:2 für Lienen. 86 Tore fielen in den 21 Auseinandersetzungen seit 2003. Macht etwa 4,1 Tore pro Partie. Lieber Lienener Kassierer, hast du über Top-Zuschlag nachgedacht?
Heimspiel-Tipp: Wieder kein Langweiler: 4:3. Ladbergen trifft zum 3:1 und 3:2 in Minute 85 und 87. Zu mehr reicht es dann aber doch nicht. Da Lienen noch zum fulminanten Schlussspurt ansetzt.
Sand: Kniffliges Ding. Das wird ein 3:3.

SV Dickenberg - SF Lotte U23 (So., 15 Uhr)
Ach, kommt, einmal noch einen Blick zurück. Auch hier auf die Hinrunde. 7:3 gewannen die Lotteraner im Dezember. Es war eines von diesen vielen wahnsinnigen Begegnungen, von denen die SFL zu viele hatten in dieser Spielzeit. Doch der Aufwärtstrend ist nicht wegzudiskutieren: Nach den zwei Siegen zum Hinrunden-Ende hielt sich die Truppe von Dirk Sterthaus mit einem Test bei Preußen Lengerich fit. 0:1 ging es aus Lotteraner Sicht verloren. Aber das ist ein sehr gutes Ergebnis.
Heimspiel-Tipp: 0:2.
Sand: Lotte gewinnt das. 1:3.