Kreisliga B

Nicht mehr Trainer in Velpe: Markus Unterdörfel. Foto: Lehmann

Die Vorstellungen waren zu verschieden


Von Fabian Renger

(12.12.23) Am Wochenende ging in der Kreisliga B noch genau ein Spiel vonstatten: Der SC VelpeSüd empfing den SC Hörstel. So weit, so gut. Schlusslicht Velpe unterlag am Sonntag mit 1:4. Auch das kann bei Velpes bisherigem Saisonverlauf durchaus passieren. Doch was überrascht: Bei Velpe steht in der Zeile 'Trainer' Steven Joy und nicht Markus Unterdörfel bei fußball.de eingetragen. Ein Anruf bei Letzterem bringt die Erleuchtung: Der 40-Jährige ist nämlich nicht mehr als Coach in Velpe verantwortlich.

"Wir haben uns getrennt", bestätigt Unterdörfel. Das sei schon zwei bis drei Wochen her. Es war insgesamt eine kurze Zusammenarbeit: Unterdörfel startete erst im vorigen Sommer in Velpe, zuvor war er für GW Lengerich aktiv. Der Beginn war vielversprechend. Im Kreispokal gab's eine knappe 2:4-Pleite gegen den heutigen A-Liga-Primus Westerkappeln, im ersten Ligaspiel gewann Velpe mit 3:1 in Halverde. Doch danach zeigte die Fieberkurve nur noch nach unten: Aus den folgenden neun Partien holte Velpe nur einen Zähler. Zur Winterpause hat der letztjährige Tabellenzwölfte die rote Laterne inne. Zehn Punkte, ein vielsagendes Torverhältnis von 21:45. Das ist offensiv der schlechteste Wert, defensiv ist nur Laggenbeck II schlechter. Bereits fünf Punkte beträgt der Abstand aufs rettende Ufer.

"Wir gehen im Guten auseinander"

Zwischenzeitlich musste Unterdörfel mächtig improvisieren. Die personelle Lage sei mitunter eine Katastrophe gewesen, teilweise mussten Altherrenspieler aushelfen. Auch passte der Trainer nach einer ersten Krisensitzung seine ursprünglich geplante Spielidee ein wenig den Begebenheiten an, berichtet er. Doch kurze Zeit später ging es einfach nicht mehr. Öffentlich will der Coach gar nicht zu sehr ins Detail gehen, nur so viel verrät er: "Die Vorstellungen, wie ein Training abzulaufen hat, gehen halt ziemlich auseinander. Das hat alles nicht mehr so richtig gepasst. Wir sind da im Guten auseinander, ich wüsche den Jungs alles Gute!"

Mehr will der Übungsleiter dazu gar nicht sagen. Nur noch so viel: Auch die Trainingsbeteiligung habe nicht gestimmt. Kurzum: Die Unstimmigkeiten zwischen Trainer und Mannschaft waren zu groß. Und so nahm er halt seinen Hut. Ob Joy eine Dauerlösung als Cheftrainer sein soll oder nur ein Mann für ein Spiel, konnten wir am Dienstag nicht in Erfahrung bringen. Fußballabteilungsleiter Uwe Teepe war telefonisch nicht zu erreichen.

Unterdörfel selbst schließt eine Rückkehr auf den Trainerstuhl nicht aus. Seit rund ein Dutzend Jahren ist er schließlich schon als Übungsleiter tätig. Wenn's irgendwann mal wieder ein passendes Angebot geben würde, würde er es sich wohl anhören.