Kreispokal 2018/19

Tim Eßlage (l.) will mit dem TuS Recke morgen den Titel holen. Ob er dabei gegen Niklas Pollok (r.) antreten kann, ist noch ungewiss. Der ist das einzige Fragezeichen bei der ISV.

Ihr erstes Mal


von Fabian Renger

(29.05.19) Eines haben Marc Wiethölter und Heiko Becker gemeinsam: Für beide wäre es am Donnerstag ihr erstes Mal. Das Kreispokal-Finale zwischen Wiethölters TuS Recke und Beckers Ibbenbürener SV geht an Christi Himmelfahrt (30. Mai, 15.30 Uhr) in Lengerich über die Bühne. Und beide Trainer haben in ihrer Laufbahn zwar schon einiges gewonnen, aber den Kreispokal noch nicht. Das kann ja heiter werden.

Als Spieler der SF Lotte stemmte Becker die Trophäe bereits gen Himmel, als Coach gelang ihm das noch nicht. Das soll sich ändern. Wie das geht? "Wir dürfen nicht verkrampfen und müssen eine gewisse Lockerheit an den Tag legen", weiß Becker aus Erfahrung, auf was es ankommt. Und in Recke so? Dort pflasterte schon so mancher Titel den Weg des Marc Wiethölter, auch den des TuS Recke, aber der Kreispokal blieb Verein und Übungsleiter verwehrt. Das soll sich natürlich ändern. "Dann müssen die Jungs einfach - wie immer - mal nicht auf mich hören", feixt der Coach.

Highlight und Thema des Tages

Beide sind spürbar motiviert. Die Mannschaften auch. "Es gibt im Training kaum ein anderes Thema", berichtet Becker. "Alle sind sehr fokussiert." Was ihn obendrein zuversichtlich stimmt, ist die aktuelle Form. Vier Siege in Folge gab es zuletzt für die Ibbenbürener. "Das wird unser absolutes Highlight!", stellt Becker klar.

Wieder der Blick herüber nach Recke. Auch dort passt die Form. Nach einer kleinen Formkrise im Winter berappelte sich die Mannschaft. "Am Dienstag waren wir endlich wieder 17 Leute beim Training", kann Wiethölter auf seine Jungs zählen. "Es herrscht natürlich viel Tamtam, auch im Umfeld. Aber man spürt: Alle wollen endlich wieder was in den Händen halten", erzählt der Coach. Damit kennen sie sich aus beim TuS: In Halle werden sie in schöner Relegemäßigkeit Kreispokalsieger, jetzt soll das Double folgen. "Nicht falsch verstehen bitte, aber: Auf dem Platz wird es knallen", sagt Wiethölter dann noch. Ne ne, wir wissen schon gemeint ist: Eine gesunde Rivalität ist doch normal. "Wenn die ISV dann nachher gewinnt, sind wir ein fairer Verlierer." In der Liga gab es ein 1:1 im April diesen Jahres, im Oktober 2018 gewann der TuS 3:2.

Personelle Lage ist gut

Personell sieht's bei beiden gut aus. Auch wenn der TuS mit einigen angeschlagenen Kickern ins Match geht, so fordert er eine große Einsatzbereitschaft. "In so einem Spiel musst du über die Schmerzgrenze hinaus gehen", sagt Wiethölter. 18 Leute stehen im Kader, einzig Mika Wesselmann, Daniel Kammerzell, Jens Klemusch, Patrick Bahr sowie Simon Kock werden aus den unterschiedlichsten Gründen fehlen. Fans kommen einige mit. "Wir fahren mit drei vollen Bussen nach Lengerich", sagt Wiethölter, der unter anderem seinem scheidenden alten Recken Patty Bruns in dessen letztem Spiel nochmal eine Trophäe mitgeben würde.

Das mit den Bussen ist dann wohl der einzige Unterschied: Denn Becker, der schlimmstenfalls maximal auf Niklas Pollok verzichten muss, plant nichts Außergewöhnliches. "Wir reisen so an wie immer: Nicht mit dem Bus oder so." Um eben nicht zu verkrampfen. Gefeiert wird im Nachgang aber so oder so: In Lengerich am Platz oder später in Ibbenbüren oder Recke. Ob mit oder ohne Kreispokal-Titel.