Querpass

Die Vereine sind am Zug


von Fabian Renger

(27.04.21) Harmonisch sei sie verlaufen, die Videokonferenz des Fußballkreises Tecklenburg mit den Vereinsvertretern der Senioren-Teams am Montagabend, hörte von einem entspannt klingenden Kreisvorsitzenden Helmut Hettwer am Tag drauf. Und es wurde viel besprochen. Die Vereine sollten Vorschläge machen, der Kreis machte auch so einige Vorschläge. Wie kann, wie könnte und wie soll es weitergehen nach der Saisonannullierung. "Die 50-Prozent-Regelung war die richtige Lösung", betont Hettwer noch einmal. Die aktuelle Infektionslage hätte so ja auch niemand wirklich erahnen können. Na dann: Es gab einiges zu besprechen - das Spannendste haben wir hier mal zusammengefasst.

Kreispokal

Zwei Optionen stellte der Kreis seinen Clubs vor. Entweder die aktuellen Spiele mit in die neue Saison zu nehmen oder alternativ die komplette Annullierung - analog zu den anderen Kreisen. Die Vereine, so Hettwer, sagten klar: Annullieren, neu losen. Der Kreispokal-Wettbewerb 2020/21 hat also faktisch nicht stattgefunden. Ein Datum der neuen Auslosung steht allerdings noch nicht fest. Diese müsste natürlich coronakonform über die Bühne gehen. Eilt aber gerade auch noch nicht.

Weil der FLVW den laufenden Westfalenpokal mit den Profiteams zuende bringt und den Amateuren im Gegenzug ein Startrecht (samt finanzieller Entschädigung) für 2021/22 einräumt, ist der Vorjahressieger TuS Recke auch in der kommenden Westfalenpokal-Saison dabei. (wir berichteten ausführlich)

Kreisliga A

20 Teams, zunächst einmal jeder gegen jeden  und eine anschließende Auf- und Abstiegsrunde. Das war der diesjährige Modus. Im Vorfeld der Saison hatte der Kreis die Vereine gefragt. Wollt ihr dieses Modell oder eine ganz normale Hin- und Rückserie? Es gab seinerzeit 18 Rückmeldungen, es stand neun zu neun, der Kreisfußballausschuss musste letztendlich entscheiden. Blöde Nummer.

Damit dies diesmal verhindert wird und die Clubs eine Sprache sprechen, sollen nun die A-Liga-Vereine erstmal unter sich mögliche Modelle durchsprechen. Eine Art A-Liga-Arbeitsgruppe soll also entstehen. Eine normale Serie? Die diesjährige Variante? Nord/Süd-Staffeln? Vieles wäre natürlich nun denkbar, der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

"Wenn ein vernünftiger Vorschlag dabei ist, würden wir das umsetzen", sagt Hettwer, der gleichzeitig natürlich auch betont, dass die Modelle auch durchführbar sein müssten - also die Spielordnung müsste den Vorschlag zulassen. "Die Vereine haben nun die Option, sich innerhalb von vier Wochen Gedanken zu machen, wie wir eine Liga spielen können", so Hettwer. Anschließend würde darüber Ende Mai/Anfang Juni in einer weiteren Videokonferenz gesprochen. Basisdemokratie in Tecklenburg. Eigentlich auch eine charmante Idee. "Du kannst die Vereine besser mitnehmen, als den Deckel drauf zu packen und selbst zu sagen: So machen wir's", sagt der Kreis-Chef.

Kreisliga B

Achtung, festhalten! Der Kreis stellte die Idee einer eingleisigen B-Liga in den Raum. "Um die Spielklassenstruktur zu stärken", erklärt Hettwer. Die Vereine sollten sich darüber mal in Ruhe Gedanken machen. Wie genau sich diese Liga zusammensetzen würde, wer runter müsste und allerlei solche Dinge müsse man dann sehen. Eine eingleisige B-Liga sei auch zunächst ein reines Gedankenspiel, ein Diskussionsvorschlag für die Clubs. Mehr nicht. Möglich wäre diese Liga-Reform aufgrund der Durchführungsbestimmungen eh erst auch frühestens 2022. Wie man aus Beispielen aus anderen Kreisen aber weiß: Eine schlankere Liga würde tendenziell definitiv das Niveau heben. Ende hier offen.

Kreisliga C/D

Auf- und Absteiger gibt's nicht. Folglich wäre so ohne Weiteres auch die Einführung einer D-Liga nicht möglich. Die Gründung einer solchen Spielklasse war im vorigen Sommer angedacht gewesen. Doch ganz vom Tisch ist dieses Thema andererseits doch noch nicht. "Die Mannschaften haben ja die Möglichkeit, Mannschaften vom Spielbetrieb zurückzuziehen", erklärt Hettwer.

Heißt: Die Vierte vom Verein X bekommt in der C-Liga jede Woche die Hucke voll gehauen und möchte fortan nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen. Abhilfe könnte hier eine D-Liga schaffen. Bevor sich die Vierte des Vereins X  also vom Spielbetrieb abmeldet, könnte sie sich besser in einer D-Liga mit ihresgleichen tummeln. Das Interesse sollen die Vereine nun intern bei sich abklopfen. "Wenn sich genug Teams melden, würden wir eine Kreisliga D anbieten", sagt Hettwer. "Wir wollen ja die Mannschaften stärken und bei den Vereinen halten." Er vernahm ein erstes positives Feedback, die Kreisliga D könnte schon rasch kommen. "Wenn genug möchten, könnten wir das bereits für die neue Saison einrichten."

Sonstiges

Die Videotagung im Frauenfußball ist für den kommenden Montag (3. Mai) angesetzt.